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Ex-Pegida-Frau blamiert sich Kathrin Oertels Gaga-Auftritt bei Maybrit Illner

"Wer spricht noch für das Volk?", wollte Maybrit Illner wissen. Was passiert, wenn man die selbsternannte Retterin des Abendlandes, Kathrin Oertel, reden lässt: wirres Gerede und ein Nazivergleich.

Sie erwachsen aus der Wut der Bürger über eine scheinbar alternativlose Politik: Parteien und Protestbewegungen am rechten Rand. Doch nach ihrem schnellen Aufstieg steht nun auch die Alternative für Deutschland kurz davor, sich wie schon Pegida selbst zu zerlegen. Anlass genug für Maybrit Illner, in ihrer Talkrunde die Frage zu stellen: "Wutbürger, Parteien, Populisten - wer spricht noch für das Volk?" Neben AfD-Gründer Bernd Lucke, Journalist und Verleger Jakob Augstein, SPD-Generalsekretärin Yasmin Fahimi, CDU-Generalsekretär Peter Tauber hat sich Illner auch Ex-Pegida-Frontfrau und Wutbürgerin Kathrin Oertel eingeladen. In der Runde gibt die selbernannte Retterin des Abendlandes einen schrägen Einblick in ihre wirre Gedankenwelt.

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"Säuberung" bei der AfD

Doch zunächst geht es um Bernd Lucke und den Zustand seiner Alternative für Deutschland. Lucke habe für seine AfD deutschnationale Gruppen angelockt - weil er im Osten Wahlen gewinnen wollte -, von denen er sich jetzt distanziert, so der Vorwurf. Er selbst spricht nun sogar von einer "Verunreinigung der Partei", die dem Ansehen der AfD schade. Doch als "rechts" will er diese Mitglieder nicht bezeichnen. "Die allermeisten Mitglieder in der AfD sind ganz normale Bürger, die sich um die Zukunft unseres Landes sorgen", beteuert er.

Stattdessen findet Lucke einen umständlichen Vergleich: "Wenn ich es vielleicht an diesem Glas demonstrieren darf. Wenn man einen Tropfen Benzin in dieses Wasser fallen lässt, kommt es zu einer Verunreinigung, die sich ausbreitet, die aber nur einen ganz kleinen Teil der Partei - aber eben sichtbar - betrifft."

Mit seinem "Weckruf" will er innerhalb der Partei darauf aufmerksam machen und das Problem angehen. Sein AfD-Kollege Hans-Olaf Henkel spricht gar von einer "Säuberung". Von außen betrachtet sieht es nach Spaltung aus.

Wie Kathrin Oertel sich peinlich machte

Wenn sich also nun auch die AfD im internen Machtkampf zerfleischt, wer spricht dann für das Volk - wohin wandern die Stimmen der Unzufriedenen? Als Kathrin Oertel zu Wort kommt, wird die Diskussion vollends abstrus. Für die ehemalige Sprecherin von Pegida, die mittlerweile aus der Organisation ausgetreten ist und sich sogar bei Muslimen entschuldigt hat, gibt es "zu viel Propaganda in Deutschland". Und das erklärt sie dann so:

"Sicherlich ist der Herr Goebbels tot - und das ist auch gut so. Aber wer glaubt, dass die Propaganda mit dem Herrn Goebbels gestorben ist, dem muss ich leider die Illusion nehmen."

Den Nazivergleich kann auch Maybrit Illner kaum glauben und fragt entsetzt bei Oertel nach: "Sie vergleichen jetzt den Herrn Goebbels mit unserem Land?"

"Die Nato-Propaganda ist sehr gefährlich, weil sie die Menschen damit in den Krieg stürzt", versucht die Wutbürgerin zu erklären. Erst waren die Muslime schuld, dann die Amerikaner. Oertel, die vor kurzem noch mit der Angst vor einer angeblichen Islamisierung Deutschlands Stimmung machte, beklagt plötzlich das Bild vom "bösen Moslem": Seit den Terroranschlägen vom 11. September 2001 werde "ständig Propaganda Richtung Muslime" gemacht. Illner versucht Oertel zu entlocken, wie es zu dem Sinneswandel kam, der zu ihrem Ausstieg bei Pegida führte.

Doch ihren wirren Erklärungsversuchen kann man kaum folgen, die übrigen Gäste starren sie nur noch entgeistert an. Jakob Augstein bringt schließlich auf den Punkt, was sich wohl auch die meisten Zuschauer denken: "Ich hoffe, dass Frau Oertel nicht für das Volk spricht."

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