Gegen Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) wird nach seinem schweren Skiunfall wegen fahrlässiger Tötung ermittelt. Wie der zuständige Staatsanwalt, Walter Plöbst, der Deutschen Presse-Agentur dpa am Samstag sagte, wurden die routinemäßigen Ermittlungen bereits kurz nach dem tödlichen Unglück auf der Riesneralm in der Steiermark aufgenommen. Fahrlässige Tötung kann in Österreich mit einer Freiheitsstrafe von maximal zwei Jahren bestraft werden.
Bei dem Unfall am Neujahrstag war eine 41 Jahre alte Slowakin ums Leben gekommen. Laut Plöbst wurde inzwischen eine Autopsie der Leiche vorgenommen. Wann das Ergebnis vorliege, könne er noch nicht sagen. Inzwischen seien auch mehrere Gutachter eingeschaltet worden, die die Unfallursache und den Hergang des Unglücks ermitteln sollen.
Eine Vernehmung von Althaus, der erst am Samstagmorgen aus dem künstlichen Koma erwacht ist, sei "nicht dringend", sagte Pröbst. Die Staatsanwaltschaft werde auch keine Einwände gegen die mögliche Ausreise des CDU-Ministerpräsidenten erheben. Die Ermittler gehen nicht davon aus, dass eine dritte Person in das Unglück verwickelt sei, weshalb nur gegen Althaus ermittelt werde.
Althaus war von den Ärzten seit Freitag langsam aus dem künstlichen Koma geweckt worden, in das sie ihn wegen seiner schweren Schädel-Hirn-Verletzung und einer leichten Gehirnblutung versetzt hatten. "Der Ministerpräsident hat seine Gattin erkannt. Er bewegt seine Extremitäten. Mehr kann man zurzeit nicht erwarten", sagte Lenzhofer.
Der Patient werde nicht mehr künstlich beatmet, bekomme aber noch Infusionen. Die computertomographische Untersuchung habe den stabilen Zustand des Ministerpräsidenten bestätigt: "Das macht auf eine günstige Entwicklung Hoffnung. Es ist aber noch nicht abschätzbar, bis er voll mobil wird - es wird noch einige Zeit in Anspruch nehmen", meinte Lenzhofer. In jedem Fall sollten dabei "die Wünsche der Angehörigen" berücksichtigt werden. Derzeit sei ein Transport aber noch nicht zu vertreten.
Mit großer Erleichterung reagierte Thüringens Vize- Ministerpräsidentin Birgit Diezel auf das Erwachen von Dieter Althaus aus dem künstlichen Koma. "Wir sind sehr dankbar, dass der Ministerpräsident wieder ansprechbar und auf einem guten Weg ist", sagte die Thüringer Finanzministerin laut Mitteilung der Staatskanzlei in Erfurt. "Ich danke besonders auch den behandelnden Ärzten im österreichischen Schwarzach für ihren bisherigen Einsatz."