Versucht da ein als eher langweilig geltender Politiker den Imagewechsel? Oder hat er sich vor seinem Auftritt zu reichlich beim bayerischen Bier bedient? Bei einer Rede in einem Festzelt im niederbayerischen Abensberg präsentierte sich Gesundheitsminister Philipp Rösler (FDP) jedenfalls in ungewohnt schelmischer Rolle und verspottete die Kanzlerin.
"Angela Merkel gibt es jetzt auch als Barbiepuppe", sagte Rösler auf dem politischen Frühschoppen beim Gillamoos-Volksfest, bei dem unter anderem auch SPD-Chef Sigmar Gabriel und Bayerns Gesundheitsminister Markus Söder (CSU) zu Gast waren. "Die kostet 300 Euro. Das heißt, die Puppe kostet nur 20 Euro. Aber richtig teuer werden die 40 Hosenanzüge."
Die Koalition als schlagende Verbindung
Zum Zustand der schwarz-gelben Regierung sagte der FDP-Politiker in seinem Auftritt vor etwa 250 Gästen: "Das ist keine Koalition, sondern manchmal eine schlagende Verbindung." Mit Blick auf die Kolleginnen im Kabinett fügte er hinzu, dort gebe es gelegentlich "Zickenterror".
In den ersten zehn Monaten habe die Regierung nichts getan. "Das waren genau die zehn Monate, die die Wirtschaft gebraucht hat, um sich zu erholen." Inzwischen habe sich Merkel aber entschieden, "mit dem Regieren anzufangen".
Gabriel nennt Röttgen begossenen Pudel
Weitere Redner bei dem politischen Frühschoppen in Gillamoos waren unter anderem der SPD-Vorsitzende Sigmar Gabriel und Bayerns Umweltminister Markus Söder (CSU). Angesichts der Verlängerung der Atomlaufzeiten attackierte Gabriel Bundesumweltminister Norbert Röttgen: Der CDU-Politiker sei "als schwarz-gelber Tiger gestartet und als begossener Pudel gelandet".