Nach dem schweren Skiunfall von Thüringens Ministerpräsident Dieter Althaus (CDU) wollen die Ärzte am Vormittag über die weitere Behandlung entscheiden. Der 50-Jährige liegt derzeit in einem Krankenhaus im österreichischen Schwarzach in einem künstlichen Tiefschlaf. Er hatte sich am Neujahrstag beim Zusammenstoß mit einer anderen Skiläuferin auf der Piste in der Obersteiermark eine schwere Schädel-Hirn-Verletzung zugezogen.
Nach Einschätzung des behandelnden Arztes sind die Verletzungen jedoch nicht lebensbedrohlich. Am Freitag soll entschieden werden, ob man ihn aufwachen lassen könne. Zuvor solle anhand einer Computertomografie geklärt werden, ob sich die Blutungen verstärkt hätten und sich ein Hirnödem gebildet habe. Die Frau war auf dem Weg ins Krankenhaus gestorben. Die Behörden wollen am Vormittag in einer Pressekonferenz über den Unfallhergang berichten.
Politiker reagierten bestürzt auf die Nachricht
Der Vorsitzende der CDU-Fraktion im Thüringer Landtag, Mike Mohring, reagierte bestürzt auf die Nachricht von dem Unfall. Er sprach den Angehörigen der ums Leben gekommenen Skifahrerin sein Beileid aus: "Wir hoffen und beten, dass der Zustand des Ministerpräsidenten sich stabilisiert und er von seinen Verletzungen genesen wird."
Skigebiet Riesneralm
Das Skigebiet Riesneralm mit seinen 25 Pistenkilometern und vier Talabfahrten liegt in der österreichischen Obersteiermark, etwa auf halbem Weg zwischen Salzburg und Graz. Die Abfahrten haben unterschiedliche Schwierigkeitsgrade: Der thüringische Ministerpräsident Dieter Althaus war am Neujahrstag nach Medienberichten auf der mittelschweren, fünf Kilometer langen Piste "Die Sonnige" unterwegs, als er nach einem Bericht der österreichischen Nachrichtenagentur Apa an der Kreuzung mit der leichten Piste "Panoramaabfahrt" mit einer 41 Jahre alten Skifahrerin zusammenstieß. Insgesamt hat die Riesneralm sieben Pisten, zwei "Kinderskischaukeln" und einen Ski-Kindergarten.
Den bisherigen Angaben zufolge war der CDU-Politiker am Nachmittag auf einer Piste auf der Riesneralm bei Donnersbachwald mit einer 41 Jahre alten Skiläuferin aus den USA zusammengestoßen. Laut Alpinpolizei ereignete sich der tragische Unfall an einer gesicherten Kreuzung zweier Abfahrten. Bei dem ungebremsten Zusammenstoß wurde die Frau so schwer am Kopf verletzt, dass sie mit einem Rettungshubschrauber in das Landeskrankenhaus Rottenmann geflogen werden musste. Sie starb jedoch noch während des Transports.
Althaus wurde mit einer schweren Schädel-Hirn-Verletzung auf die Intensivstation des Unfallkrankenhauses von Schwarzach gebracht. Möglicherweise hat dem begeisterten Sportler ein Skihelm das Leben gerettet. Die bei dem tragischen Unglück ums Leben gekommene Frau trug laut Polizei keinen Helm.
Die österreichische Agentur APA berichtete, Althaus sei nach dem Unfall ansprechbar gewesen. In der Folge hätten sich aber Komplikationen ergeben. Althaus sei am Donnerstag um 18.15 Uhr im Krankenhaus eingetroffen und sofort im Schockraum behandelt worden.

Das Wichtigste aus der Bundespolitik auf einen Blick
Abonnieren Sie unseren kostenlosen Hauptstadt-Newsletter – und lesen Sie die wichtigsten Infos der Woche, von unseren Berliner Politik-Expertinnen und -Experten für Sie ausgewählt!
Althaus ist seit Juni 2003 Ministerpräsident des Landes Thüringen. Zuvor war er mehrere Jahre lang Kultusminister. Dem Landtag gehört er seit 1990 an. Bei der Landtagswahl am 30. August will er erneut als Spitzenkandidat antreten. Seit zwei Jahren ist Althaus auch Mitglied des Präsidiums der Bundes-CDU. Er gilt als einer der profiliertesten CDU-Politiker Ostdeutschlands. Althaus ist verheiratet und hat zwei Kinder.