Die Morgenlage Griechisches Flüchtlingslager Moria steht in Flammen

Migranten rennen während ein Feuer im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos brennt. Medienberichten zufolge stehen auch Wohncontainer in Flammen, weshalb die Behörden das Lager evakuierten.
Migranten rennen während ein Feuer im Flüchtlingslager Moria auf der Insel Lesbos brennt. Medienberichten zufolge stehen auch Wohncontainer in Flammen, weshalb die Behörden das Lager evakuierten.
© Panagiotis Balaskas / DPA
1176 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland +++ Neuer Klima-Bericht der Vereinten Nationen +++ Halle-Prozess: Überlebender aus Döner-Imbiss soll aussagen +++ Die Nachrichtenlage am Mittwochmorgen.

Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,

Es ist nicht das erste Mal, dass es im berüchtigten Flüchtlingscamp Moria auf Lesbos zu Unruhen kommt. Diesmal ist die Lage allerdings besonders gefährlich – bei starkem Wind wüten die Flammen im ganzen Lager.

Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:

Größtes griechisches Flüchtlingslager in Flammen

Griechenlands größtes Flüchtlingslager ist in Flammen aufgegangen. Das Lager Moria auf der Ägäis-Insel Lesbos wurde nach Ausbruch mehrerer Brände in der Nacht teilweise evakuiert, wie die Feuerwehr mitteilte. Nach Angaben eines Fotografen der Nachrichtenagentur AFP brannte fast das gesamte Lager.

Nach Angaben der Feuerwehr waren mehrere Brände innerhalb des Lagers wie auch in der Landschaft der Umgebung ausgebrochen. Der AFP-Fotograf berichtete in der Nacht, auch ein außerhalb des Hauptlagers liegender Olivenhain mit Zeltunterkünften für Flüchtlinge brenne. Asylbewerber flüchteten dem Fotografen zufolge zu Fuß in Richtung des Hafens der Inselhauptstadt Mytilini. Dabei seien sie jedoch von Polizeiwagen gestoppt worden. 

Ob die Brände von Migranten oder Inselbewohnern gelegt wurden, blieb vorerst unklar - die Angaben dazu gingen zunächst auseinander.

Vorangegangen waren Unruhen unter den Migranten, weil das Lager seit voriger Woche nach einem ersten Corona-Fall unter Quarantäne gestellt worden war. Am Dienstag wurde dann bekannt, dass die Zahl der Infizierten bei 35 liege. Manche Migranten hätten daraufhin das Lager verlassen wollen, um sich nicht mit dem Virus anzustecken, berichtete die halbstaatliche griechische Nachrichtenagentur ANA-MPA.

1176 registrierte Corona-Neuinfektionen in Deutschland

Die Gesundheitsämter in Deutschland haben innerhalb eines Tages 1176 neue Corona-Infektionen gemeldet. Dies gab das Robert Koch-Institut (RKI) heute früh auf seiner Homepage bekannt.

Studie: Lebensraum von einer Milliarde Menschen im Jahr 2050 bedroht

Im Jahr 2050 könnte einer Studie zufolge der Lebensraum von mehr als einer Milliarde Menschen auf der Welt bedroht sein. Klimawandel, Konflikte und Unruhen könnten etliche dieser Menschen dazu drängen, ihre Heimatländer zu verlassen, wie eine Untersuchung des Institute for Economics and Peace prognostiziert, die heute früh in London vorgestellt wurde.

Trend zu Negativzinsen für hohe Sparsummen beschleunigt sich

Ersparnisse auf dem Tagesgeldkonto können zunehmend ins Geld gehen. Die Zahl der Banken und Sparkassen, die Kunden dafür Negativzinsen aufbürden, hat sich einer Auswertung des Vergleichsportals Verivox zufolge innerhalb von zwölf Monaten nahezu verzehnfacht. Demnach verlangen inzwischen 126 Geldhäuser Strafzinsen für größere Guthaben vor allem auf dem Tagesgeldkonto, vor einem Jahr waren es nur 13 Institute. Mittlerweile werden zudem häufiger niedrigere Summen belastet. Den Angaben zufolge räumen aktuell 27 Institute weniger als 100.000 Euro als Freibetrag ein. Bei 3 Banken müssen Sparer bereits ab dem ersten Euro Negativzinsen zahlen.

Grüne wollen Zahl der Kaiserschnitt-Entbindungen per Vergütungsreform senken

Die Grünen wollen laut einem Zeitungsbericht die hohe Zahl von Entbindungen per Kaiserschnitt in Deutschland mittels einer Reform der Klinikvergütung reduzieren. Durch die Änderungen sollten Fehlanreize beseitigt werden, die dazu führten, dass Kinder oft ohne medizinischen Grund per Kaiserschnitt zur Welt gebracht werden, heißt es nach Angaben des Redaktionsnetzwerks Deutschland in einem Konzept von Gesundheitspolitikern der Grünen-Bundestagsfraktion.

AfD will Gottschalk für Vorsitz von Wirecard-Ausschuss vorschlagen

Die AfD-Bundestagsfraktion wird ihren Finanzpolitiker Kay Gottschalk als Vorsitzenden des geplanten Untersuchungsausschusses zum Bilanzskandal bei Wirecard vorschlagen. Wie Teilnehmer einer Fraktionssitzung weiter berichteten, will die AfD dem Antrag von FDP, Linkspartei und Grünen zur Einsetzung des Ausschusses zustimmen. Der Finanzdienstleister Wirecard hatte im Juni dieses Jahres Luftbuchungen von 1,9 Milliarden Euro eingeräumt. Die Münchner Staatsanwaltschaft geht davon aus, dass der Wirecard-Vorstand seit 2015 Scheingewinne auswies. Ein Untersuchungsausschuss würde wohl auch der Frage nachgehen, wer dafür politisch Verantwortung trägt.

Das wird heute wichtig:

Scholz steht Abgeordneten des Bundestags Rede und Antwort

Bundesfinanzminister Olaf Scholz (SPD) steht den Abgeordneten des Bundestags Rede und Antwort (ab 13 Uhr). In der Befragung des SPD-Kanzlerkandidaten im Parlamentsplenum dürften der Wirecard-Skandal und der Cum-Ex-Steuerskandal rund um die Hamburger Warburg-Bank eine wichtige Rolle spielen. Im Anschluss an seinen Auftritt im Plenum wird Scholz zu einer nicht-öffentlichen Anhörung im Finanzausschuss des Bundestags zu den Skandalen erwartet. 

Überlebender aus dem Döner-Imbiss soll im Halle-Prozess aussagen

Im Prozess um den rechtsterroristischen Anschlag von Halle soll am elften Prozesstag (ab 9.30 Uhr) ein Überlebender aus dem angegriffenen Döner-Imbiss aussagen. Außerdem soll unter anderem eine Frau zu Wort kommen, die durch ein Teil einer Granate verletzt wurde, die der Attentäter auf das Geschäft geworfen hatte. Der ursprüngliche Besitzer, der während des Attentats nicht dort gewesen war, hatte den Imbiss den Mitarbeitern geschenkt, die den Anschlag dort erleben mussten.

Seit Juli läuft vor dem Oberlandesgericht Naumburg der Prozess um den Anschlag. Aus Platzgründen findet das Verfahren in den Räumen des Landgerichts Magdeburg statt.

Vereinte Nationen wollen Klima-Bericht vorstellen

Die Vereinten Nationen wollen einen Klima-Bericht vorstellen (ab 17 Uhr MESZ). UN-Generalsekretär António Guterres und Petteri Taalas, Chef der Weltorganisation für Meteorologie, einer Sonderorganisation der UN, wollen den Bericht präsentieren. Das Dokument soll Klimadaten aus den Jahren 2016 bis 2020 enthalten und Vorhersagen über die weitere Entwicklung treffen. 

Klöckner stellt Entwurf für Verbot des Kükentötens vor

Bundesagrarministerin Julia Klöckner (CDU) will das massenhafte Töten männlicher Küken in der Legehennenzucht ab Ende 2021 verbieten. Einen entsprechenden Gesetzentwurf stellt die CDU-Politikerin in Berlin vor (12 Uhr). Das Ministerium hatte bereits darauf verwiesen, dass alternative Verfahren marktreif seien, das Geschlecht im Ei zu bestimmen und männliche Küken gar nicht schlüpfen zu lassen. Bisher werden jährlich rund 45 Millionen Küken getötet, da sie keine Eier legen und nicht so viel Fleisch ansetzen. Das Bundesverwaltungsgericht hatte 2019 entschieden, dass die umstrittene Praxis nur noch für eine Übergangszeit zulässig ist.

Wir wünschen Ihnen einen schönen Tag,

Ihre stern-Redaktion!

DPA · AFP
fs / anb