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Trump oder Biden? Milliardenwetten zu US-Wahl: Auf welchen Kandidaten mehr Geld gesetzt wird

Eine Frau sitzt mit ihrem Handy auf dem Bürgersteig, hinter ihr sind Schilder für Donald Trump oder Joe Biden.
Wer die US-Wahl am 3. November gewinnt, ist kaum vorhersehbar. Auch das macht die Wetten um das Ereignis so vielversprechend. 
Größer als die Fußball-WM, der Super Bowl und selbst die letzte US-Präsidentschaftswahl: Auf den Ausgang der US-Wahl 2020 werden bei Wettanbietern Milliarden gesetzt. Aber wen sehen die Wetter vorne?

Wer gewinnt die US-Präsidentschaftswahl 2020? Die Antwort auf diese Frage dürfte für die meisten Menschen ein Wegweiser für die politische Entwicklung der nächsten vier Jahre sein. Für andere aber könnte sie ein kleines Taschengeld bedeuten: Denn auf kaum ein Ereignis wurde so viel gewettet wie auf den Ausgang der Wahl am 3. November. Online-Wettanbieter sprechen von Gesamteinsätzen in Milliardenhöhe. Populär wurde das Wettereignis dabei nicht nur durch die ereignisreiche Amtszeit von Donald Trump.

Rund 1,3 Milliarden US-Dollar sollen bei der Wettanbieterfirma GVC, zu der unter anderem "bwin" gehört, bereits auf den Wahlausgang gesetzt worden sein. Das erklärte Matthew Shaddick, der bei GVC für politische Wetten zuständig ist, gegenüber "Al Jazeera". Beim Duell Donald Trump gegen Hillary Clinton 2016 seien die Einsätze nur halb so hoch gewesen. "Es dürfte der größte Wettmarkt überhaupt sein und Fußball weltweit übertreffen", so Shaddick. 

Auch Anbieterfirmen wie "BetOnline" sprechen von höheren Einsätzen als beim Superbowl 2019. Der britische Wettanbieter "Betfair" erklärte gegenüber "Forbes", bisher mehr als 300 Millionen US-Dollar Einsatzgeld für das Rennen um Donald Trump und Joe Biden gezählt zu haben – mehr als doppelt so viel wie beim Brexit-Referendum 2016. 

Dass das Ereignis so hoch gehandelt wird, liegt dabei nicht nur an der Relevanz der Wahl und dem auffälligen Benehmen Donald Trumps in seiner ersten Amtszeit: Durch die Corona-Pandemie sind viele Sportereignisse 2020 ausgefallen. Das politische Großereignis zieht zudem auch Wettkunden und -kundinnen an, die mit Sportwetten sonst nichts zu tun haben. Außerdem laufen für die US-Wahl seit Jahren Langzeitwetten: Bereits nach Trumps Sieg 2016 platzierten zahlreiche Personen Wetten für den diesjährigen Wahlausgang. So steht für 2024 etwa die die Vize-Kandidatin der US-Demokraten, Kamala Harris, hoch im Kurs.

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Trump gegen Biden: Auf wen wird gewettet?

Doch wen sehen die Wett-Platzierer und -Platziererinnen bei der US-Wahl 2020 vorne? Obwohl den meisten Anbieterfirmen zufolge eine Mehrheit damit rechne, dass Joe Biden die Wahl für sich entscheide, werde wenige Tage vor der Wahl wieder vermehrt auf "den Underdog" Trump gesetzt. Eine ähnliche Tendenz habe es auch bereits 2016 gegeben. Und die Trump-Favorisierer scheinen waghalsiger: Bei "BetOnline" wurde laut "Forbes" 70 Prozent des eingesetzten Geldes auf Trump gewettet, obwohl eine knappe Mehrheit der Wetten insgesamt für einen Sieg von Biden abgegeben wurden.

In Wettmärkten werde die Chance eines positiven Wahlausgangs für Trump generell eher höher eingeschätzt als bei politischen Umfragen, erklärt Matthew Shaddick: "Wettmärkte nehmen eine andere Ansicht ein, sie haben einen viel höheren pro-Trump Anteil." Das läge auch daran, dass Wettplatzierende davon ausgingen, dass es sehr viele "schüchterne" Trump-Wähler und -Wählerinnen gäbe, die von Umfragen vielleicht nicht erfasst werden. 

Biden liegt in aktuellen Umfragen vorne

Offiziellen Umfragen zufolge hat der demokratische Kandidat Joe Biden wenige Tage vor der Wahl am 3. November fast acht Prozentpunkte Vorsprung vor seinem republikanischen Gegner. Im US-amerikanischen Wahlsystem garantiert die Mehrheit der abgegebenen Stimmen allerdings nicht automatisch den Einzug ins Präsidialamt. Wer die Wahl gewinnt, ist also aktuell nur schwierig absehbar. Eine gute Voraussetzung für das Wettgeschäft. 

Quellen:"Forbes" / "Forbes" / "Al Jazeera"

reb / reb

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