Ukraine-Krieg Verteidigungsminister Schoigu stattet Kommandeuren angeblich Besuch an der Front ab

Sergej Schoigu (2.v.l) mit einem Offizier an einem nicht genannten Ort – angeblich in der Ukraine
Dieses vom Pressedienst des russischen Verteidigungsministeriums zur Verfügung gestellte Foto zeigt Sergej Schoigu (2.v.l) mit einem Offizier an einem nicht genannten Ort – angeblich in der Ukraine
© Rusian Defense Ministry Press Se / DPA
Mehr als ein Jahr nach dem Beginn des Kriegs in der Ukraine soll der russische Verteidigungsminister eine Visite im Frontgebiet gewagt haben. Über die Hintergründe herrscht Unklarheit. 

Der russische Verteidigungsminister Sergej Schoigu hat Angaben aus Moskau zufolge Kommandeure seiner Armee im Kriegsgebiet in der Ukraine besucht. Schoigu sei über die aktuelle Lage und weitere Pläne an der Front informiert worden, teilte sein Ministerium am Sonntag mit. Das Treffen habe im Hauptquartier der gemeinsamen Gruppierung russischer Truppen stattgefunden, hieß es weiter. 

Auf einem tonlosen Video waren neben dem 67-Jährigen auch der Generalstabschef und Kommandeur der russischen Truppen in der Ukraine, Waleri Gerassimow, sowie dessen Stellvertreter Sergej Surowikin zu sehen. 

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Zuvor hatte das russische Verteidigungsministerium mitgeteilt, Schoigu habe persönlich die Arbeit der Truppengruppe "Wostok" überprüft.

Was ist das Ziel der Visite von Schoigu? 

Das Institute for the Study of War vermutet, Schoigu könnte während seiner Visite versucht haben, die russischen Verluste im Kampf um die Stadt Wuhledar einzuschätzen. Andere Beobachter hegen den Verdacht, der Besuch könne dem Misstrauen geschuldet sein, das Schoigu gegenüber Gerassimow hegt. 

Bereits am Samstag war bekannt gegeben worden, dass Schoigu mehr als ein Jahr nach Beginn des russischen Angriffskriegs gegen die Ukraine ins Frontgebiet gereist sein soll. Demnach zeichnete er im ostukrainischen Donbass auch russische Soldaten mit Orden aus. Videomaterial, welches vom russischen Verteidigungsministerium veröffentlicht wurde, zeigt Schoigu bei der Vergabe einiger Medaillen. Wie nah und ob der Verteidigungsminister sich dabei tatsächlich an der Front aufhielt, konnte zunächst nicht unabhängig überprüft werden.

Russland erleidet hohe Verluste in Ukraine 

Insbesondere um die Stadt Bachmut toben derzeit weiter heftige und äußerst blutige Kämpfe. Internationale Militärbeobachter weisen immer wieder darauf hin, dass vor allem die russische Seite hohe Verluste erleide, weil sie ihre eigenen Soldaten teils regelrecht als "Kanonenfutter" verheize.

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