Die Rio-Weltmeister Mats Hummels und Toni Kroos sind bei der EM-Generalprobe der deutschen Nationalmannschaft dabei. Hinter dem Leipziger Lukas Klostermann gibt es noch ein Fragezeichen. Und Bayern-Profi Leon Goretzka wird nach seiner Muskelverletzung nicht nur das Fußball-Länderspiel am Montag (20.45 Uhr/RTL) in Düsseldorf gegen Lettland verpassen, sondern wohl auch die erste EM-Partie gegen Frankreich am 15. Juni in München.
"Er wird sicher noch einige Tage, vielleicht noch eine Woche brauchen, um ins Mannschaftstraining einzusteigen", berichtete Bundestrainer Joachim Löw zum Abschluss des Trainingscamps in Seefeld. In Österreich konnte der 26 Jahre alte Goretzka nur ein individuelles Aufbauprogramm absolvieren.
Toni Kroos geht's gut
Routinier Kroos hat seine Corona-Infektion gut überstanden. "Toni Kroos kam ohne Probleme aus dieser Erkrankung raus", sagte Löw. Der Mittelfeldspieler von Real Madrid sei im Trainingslager so aufgetreten, "wie man ihn kennt". Der 31-jährige Kroos war aus der Corona-Quarantäne erst mit Verspätung nach Seefeld gekommen.
"Ich mache mir keine Sorgen um meine Fitness. Es ist ja nicht so, dass ich aus einer sechswöchigen Verletzung komme. Ich habe lediglich eine Woche nichts gemacht. Das bekommt man hin", sagte Kroos selbst.
Nationalmannschafts-Rückkehrer Hummels hat am Wochenende wieder "völlig normal und beschwerdefrei trainiert", wie Löw erfreut registrierte. Zu Beginn des Trainingscamps in den Tiroler Alpen und beim Testspiel gegen Dänemark (1:1) hatte der 32 Jahre alte Abwehrspieler Schmerzen an der Patellasehne. Hummels habe aber "keine grundlegenden Probleme", so Löw, der für Montag mit dem Dortmunder wieder in einer Abwehr-Dreierkette plant. Klostermann hatte nach der Partie gegen die Dänen einen leichten Erguss im Knie. Der 24-Jährige wurde auch am Sonntag im Training noch geschont.
Die Champions-League-Sieger Kai Havertz, Timo Werner und Antonio Rüdiger vom FC Chelsea sowie Finalverlierer Ilkay Gündogan von Manchester City, die später nach Seefeld kamen, können beim letzten Test dabei sein. Löw will ihre Einsatzzeiten aber dosieren: "Die Engländer brauchen noch ein bisschen Anlauf."
"Gegen Frankreich wird die Aufstellung anders sein"
Ohnehin will er "nicht so spielen" lassen wie gegen Frankreich, "weil Lettland sehr defensiv orientiert ist", kündigte der Bundestrainer an: "Die Aufstellung ist die Lösung für das Spiel gegen Lettland. Gegen Frankreich wird es wieder anders sein." So könnte in Düsseldorf der Gladbacher Jonas Hofmann auf dem rechten Flügel beginnen.
Als Nummer 1 wird auch gegen die Letten Manuel Neuer auflaufen. Der Kapitän wird in Düsseldorf sein 100. Länderspiel bestreiten. Das Jubiläum des Bayern-Keepers sei "eine magische Zahl", sagte Löw: "Darauf können wir alle - er auch - stolz sein."
Im Trainingslager sei die DFB-Auswahl "einen Schritt vorangekommen". Es seien aber noch einige Dinge zu verbessern. "Jetzt geht es ins Detail", sagte der Bundestrainer. Man müsse "weiter arbeiten, um noch stabiler und gefestigter zu werden". Die deutsche Elf bezieht nach dem Test gegen die Letten am Dienstag ihr EM-Basisquartier im fränkischen Herzogenaurach.