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NHL Die NHL beschließt eine Neuordnung

Die NHL wird neu aufgeteilt und anstatt in sechs Divisionen künftig in vier Conferences gespielt. Wir haben uns die Reaktionen angeschaut und nennen Ihnen die Gewinner und Verlierer der neuen Einteilung.

Der Umzug der Atlanta Thrashers nach Winnipeg hat weitreichendere Folgen als nur die Neulokalisierung des Teams in Kanada. Da die Jets in ihrer Southeast Division nun nur weite Reisen zu absolvieren haben und die Detroit Red Wings aus dem gleichen Grund mit ihrem Platz in der Central Division nicht mehr zufrieden waren, hatte man überlegt, die beiden Teams einfach zu tauschen. Doch dies wäre nicht so einfach gewesen, wie es auf den ersten Blick erscheint und deshalb wurde beschlossen, die NHL komplett neu zu strukturieren.

Anstatt der bisherigen sechs Divisionen in zwei Conferences soll es zukünftig vier Conferences geben, zwei mit sieben und zwei mit acht Teams. Diese Conferences werden nach geografischer Nähe - soweit möglich - neugeordnet. Nach einer nur einstündigen Diskussion segneten die Teams die Neuordnung ab, nun fehlt nur noch die Zustimmung der Spieler-Vereinigung. Deren ja vorausgesetzt könnte die neue Ordnung bereits in der kommenden Saison in Kraft treten.

Regionale Aufteilung

Und in diese vier Conferences - die noch keinen Namen haben - wurden die Teams neu zugeordnet:

A) Anaheim, Calgary, Colorado, Edmonton, Los Angeles, Phoenix, San Jose und Vancouver
B) Chicago, Columbus, Dallas, Detroit, Minnesota, Nashville, St. Louis und Winnipeg
C) Boston, Buffalo, Florida, Montréal, Ottawa, Tampa Bay und Toronto
D) Carolina, New Jersey, New York Islanders, New York Rangers, Philadelphia, Pittsburgh und Washington

Auf den ersten Blick möchte man Fan eines Teams in Conference D sein: Mehr regional Rivalität geht ja kaum noch. Neben der seit Langem gewachsenen Rivalität zwischen den Penguins und den Flyers, kommen nun auch noch die Capitals dazu, die sich in den vergangenen Jahren auch gerne mit Pittsburgh gemessen haben. Dazu noch die Rangers ... das wird eine ganz heiße Kiste.

Rivalitäten bleiben bestehen

Generell wurde darauf geachtet, die entweder seit Ewigkeiten bestehenden oder auch die jüngst erst im Entstehen begriffenen Rivalitäten beizubehalten. Die Flames und die Oilers kämpfen weiterhin um die Vorherrschaft in Alberta. Detroit und Chicago setzen ihre ewige Feindschaft fort und auch das zarte Pflänzchen der gerade erst beginnenden Rivalität zwischen den Blue Jackets und den Predators kann sich nach der Umstrukturierung weiter entwickeln.

Durch die neuen Ligen werden sich aber sicherlich auch weitere Feindschaften entwickeln. Denn die ersten beiden Runden werden die Playoffs innerhalb der neuen Conferences ausgetragen und nur die vier Sieger ermitteln dann später den Stanley Cup-Champion. In der regulären Saison spielen die Teams innerhalb der Conference fünf- oder sechsmal gegeneinander und gegen jedes andere Team einmal daheim und einmal auswärts.

Red Wings müssen endlich weniger weit reisen

Gewinner der neuen Struktur sind unter anderem die Detroit Red Wings, die nun nicht mehr so weiter Reisen zu absolvieren haben. "Wir sind begeistert", war Red Wings-GM Ken Holland so auch gegenüber espn.com sehr angetan. "Wir freuen uns für unsere Fans, dass sie nun jedes Team in unserer Halle sehen können. Wir bekommen auch mehr Auswärtsspiele zur besten Zeit."

Mit dem neuen Format können sich auch Fans in Städten, die noch kein NHL-Team haben, Hoffnungen machen, denn eine Liga mit 32 Teams scheint nun nicht mehr ausgeschlossen, auch wenn NHL-Boss Gary Bettman dies nicht bestätigen wollte. Aber in zwei Conferences wäre noch jeweils ein Platz zu vergeben.

Was passiert mit den Coyotes?

Wo es Gewinner gibt, sind die Verlierer natürlich nicht weit und so hat die Neustrukturierung auch ihre Opfer. An erster Stelle wären da die Phoenix Coyotes zu nennen, die - immer noch in Besitz der NHL - weiterhin auf der Suche nach einem neuen Besitzer sind.

Mit dem neuen Format fällt es nun aber wesentlich leichter, ein Team in einer neuen Stadt anzusiedeln. Also, wenn sich kein Käufer in Phoenix findet, dann besteht nun die Möglichkeit das Team ohne allzu große Probleme umzusiedeln, sollte sich ein Interessent in einer anderen Stadt zeigen.

Ein weiterer Verlierer sind die Washington Capitals - zumindest sportlich. Die Fans dürfen sich auf viele Spiele gegen attraktive Gegner freuen, die sie noch aus der guten alten Patrick Division kennen. Für das Team ist der Selbstgänger Playoffs erreichen in der eher schwachen Southeast Division aber Geschichte.

Florida tief im Süden

Für die Florida Panthers und Tampa Bay Lightning heißt es in der neuen Ordnung, weite Reisen machen zu müssen. Panthers-GM Dale Talon hatte diesen negativen Punkt natürlich auf der Rechnung, aber stimmte dem Plan zu, da er der NHL helfen soll. "Die Leute realisieren einfach nicht, wie weit im Süden wir sind. Aber, was am besten für die Liga ist, ist am wichtigsten, nicht, was am besten für eine bestimmte Franchise ist."

Aber er sieht auch das Gute in der neuen Conference, dass die neuen Teams dem Zuschauerschnitt der Panthers helfen sollten. "Aus wirtschaftlichen Gesichtspunkten bekommen wir natürlich gute Zuschauermagneten - Montréal, Toronto, Boston."

Auch Toronto-GM Brian Burke hätte lieber die alte Ordnung aus sportlichen Gründen beibehalten, fügte sich aber der Tatsache, dass die neue Aufteilung besser für die Liga insgesamt wäre. "Manchmal muss man mit den Interessen deines Teams im Hinterkopf abstimmen, aber es gibt auch Zeiten, da muss man für die Liga abstimmen und das haben wir getan."

Henning Schulz

sportal.de sportal

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