Ein neuer Elektromotor von Lucid soll die Sicherheit in der Rennserie Formel E,das elektrische Pendant der Formel 1, steigern: die 469 PS starke Antriebseinheit soll den Autos der neuen Generation "Gen3" ein zusätzliches Sicherheits-Bremssystem bieten, wie der Automobil-Weltverband FIA gegenüber dem "Motorsport-Magazin" mitgeteilt hat. Das System war am Rennwochenende 27./28. Januar in Saudi-Arabien erstmals im Einsatz. Der Entwickler des Systems, der Elektroauto-Hersteller Lucid, hat die Antriebseinheit für den Motorsport vor wenigen Tagen vorgestellt.
Tritt der Fahrer aufs Bremspedal, verlangsamt der an der Vorderachse verbaute Motor das Fahrzeug effektiv und gewinnt dabei die entstehende Energie zurück (Rekuperation). Gemeinsam mit dem bis zu 476 PS starken zweiten Motor an der Hinterachse sollen sich so bis zu 40 Prozent der verbrauchten Energie wieder nutzen lassen. Die Antriebseinheit besteht aus einem Motor, Wechselrichter, Differential und Getriebe. Sie hat ein Gewicht von 32 Kilogramm und erreicht eine maximale Rotordrehzahl von 19.500 U/min.
"Mit einer unglaublichen Leistungsdichte von 14,7 PS/Kilogramm und einer immensen Energierückgewinnung wird diese Antriebseinheit den Elektromotorsport erneut verändern und tritt damit in die Fußstapfen unseres revolutionären Batteriepacks in früheren Rennsaisons", sagte Peter Rawlinson, CEO und CTO der Lucid Group in einer Pressemitteilung. Das System soll den Leistungsumfang des Rennwagens, die Effizienz und die Relevanz für die Weiterentwicklung von Straßenfahrzeugen erheblich steigern, gibt Lucid an. Einige der vorgestellten technischen Neuerungen würden auch in zukünftigen Straßenfahrzeugen des Elektroauto-Herstellers zum Einsatz kommen, so Rawlinson.
Elektromotor als zusätzliches Bremssystem
In den vergangenen Monaten hatte es in der Formel E mehrere Unfälle aufgrund von Problemen mit dem Antriebsstrang gegeben. Fahrer hatten Schwierigkeiten, ihr Fahrzeug effektiv zu verlangsamen. Die "Gen3"-Autos besitzen keine klassische hydraulische Bremse mehr an der Hinterachse. Stattdessen soll ein klassisches Bremssystem auf der Vorderachse die Arbeit leisten. Die Vorgängermodelle "Gen2" besaßen hingegen zwar hydraulische Bremsen an Vorder- sowie Hinterachse, allerdings kam es auch hier mehrmals zu Unfällen. Die Probleme sollen jetzt dank der Rekuperationsleistung ein Ende haben. Sollte es zu einem technischen Systemausfall kommen, soll das zusätzliche Bremssystem genutzt werden können. Dies soll schließlich zu mehr Sicherheit im Motorsport führen.
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Quellen: Lucid, Motorsport-Magazin, E-Formel