Toyota und Lexus haben sich in den letzten Jahren solide aufgestellt. Jetzt kommt mit der sportlichen F-Reihe das Kürprogramm. Der IS-F ist ein echter Konkurrent für BMW M3, Mercedes C 55 AMG und Audi RS4. Auch wenn der Wind aus Asien in den letzten Jahren schärfer geworden ist, hatten gerade die deutschen Autohersteller im Segment der Sportversionen noch einen vergleichsweise lässigen Stand. M-GmbH, Quattro-GmbH umd AMG-Mercedes mussten sind mit einer handvoll, zumeist etwas halbherziger Sport-Konkurrenten auseinander setzen.
Doch die Zeiten der Entspannung sind ab dem Frühjahr 2008 wohl vorbei. Dann bringt Lexus mit dem IS-F den ersten Vertreter einer neuen Sportabteilung auf den Markt. Der Start auf der North American International Autoshow in Detroit lässt vermuten, dass sich nicht nur die deutschen Vertreter, sondern gerade auch Marken wie Jaguar, Volvo oder Cadillac international warm anziehen können. Der Toyota-Konzern möchte durch die F-Serie insbesondere ein sportlicheres Image in die Lexus-Palette bringen.
Keine müde Nummer
Dazu kommt der sowieso bereits dynamische Hecktriebler IS gerade Recht. Denn sowohl optisch als auch technisch ist der Lexus IS-F keine müde Nummer, sondern eine Sportgeschoss durch und durch. Das zeigt neben dem kraftvollen Äußeren ein Blick unter die Motorhaube. Hier grollt ein eindrucksvolles V8-Triebwerk mit fünf Litern Hubraum und über 420 PS. Ähnlich wie bei Audi RS4 oder BMW M3 gibt es keine krummen Sachen wie Kompressor- oder Turboaufladung, sondern echte Saugerpower mit 475 Nm Drehmoment, die von der neuen Lexus-Automatik mit acht Schaltstufen im Zaum gehalten wird.
Der Lexus IS-F hält mit seiner Kraft hinter dem Berg, sondern zeigt der automobilen Landschaft durch üppig dimensionierte Schweller, Spoiler und einen satten 19-Zoll-Radsatz, dass er keinen Spaß versteht. Die meisten dürften den pausbackigen IS-F auf der Autobahn sowieso nur von hinten sehen. Hier fällt die ungewöhnliche vierflutige Auspuffanlage ins Auge. Im Vergleich zum Lexus LS 460 wurden die Schaltzeiten der Automatik nochmals deutlich reduziert und auf Dynamik getrimmt. Über Schaltpaddel am Steuer kann der Pilot ganz nach Gusto in die Gangwechsel eingreifen.
Den Spurt 0 auf 100 km/h erledigt der IS-F in knapp fünf Sekunden; die Höchstgeschwindigkeit liegt bei abgeregelten 250 km/h - offen wären knapp 300 km/h drin. Eine Hochleistungsbremsanlage von Brembo soll den Hecktriebler in Rekorddistanz zum Stehen bringen. Damit leichte Drifts und harte Renneinsätze auch den rechten Spaß machen, lassen sich elektronisches Stabilitätsprogramm und Schlupfregelung in verschiedenen Modi variieren. Die interessierten Kunden müssen sich noch ein Jahr gedulden. Auf den Markt kommen soll das Toyota-eigene Sportprogramm erst Anfang 2008.