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.de-Domains Zehn-Millionen-Grenze geknackt

Die Zahl der Domains mit der Endung .de ist in den achtstelligen Bereich aufgestiegen. Es wurde die zehnmillionste Adresse mit der deutschen Länderkennung registriert. Weltweit kann das nur eine Endung überbieten.

Im Internet ist die Zahl von zehn Millionen registrierten Seiten mit der Endung ".de" für Deutschland überschritten worden. Das geht aus der Statistik der Frankfurter Registrierstelle Denic (Deutsches Network Information Center) hervor. Nach der weltweit beliebtesten Endung ".com" mit fast 53 Millionen Registrierungen nehmen die in Deutschland angemeldeten Seiten damit den zweiten Platz in der Internet-Rangliste ein. Inhaber der zehnmillionsten .de-Homepage huettenberger-case-fabrik.de ist die Firma HCF Cases, ein Hersteller von Transportkisten aus dem hessischen Linden bei Gießen.

Die Internet-Endungen heißen im Fachjargon "Domains" und sind eigentlich nur eine Gedächtnishilfe für die Anwender. Die Computer erkennen sich untereinander mit Hilfe so genannter IP-Nummern, die jeden Rechner eindeutig identifizieren. Domains mit .de gibt es bereits seit 20 Jahren, allerdings spielten sie bis Mitte der 1990er Jahre nur in Fachkreisen eine Rolle.

Domain-Handel boomt

Die Zahl von einer Million registrierten .de-Homepages wurde erst im Herbst 1999 erreicht. In den vergangenen Jahren pendelte sich das Wachstum nach Angaben von Denic bei etwa einer Million Adressen pro Jahr oder zwei Stück pro Minute ein. Allein am Dienstag wurden von Mitternacht bis mittags mehr als 6650 neue .de-Homepages angemeldet.

Regionale .de-Verteilung

In Düsseldorf entfällt statistisch auf mehr als jeden vierten Einwohner eine .de-Homepage, gefolgt von München und Bonn. Schlusslichter sind die ostdeutschen Städte Städte Wismar - dort liegt die Quote bei gerade mal 1,4 Prozent der Bevölkerung - Hoyerswerda und Plauen. Im Westen liegt Salzgitter ganz hinten.

Größere Städte wie Kassel, Augsburg, Bremen, Mannheim, Dresden und Essen sind im Mittelfeld zu finden.

Bei den Landkreisen sind die Spitzenreiter München und Starnberg in Bayern, die rote Internet-Laterne tragen die Kreise Uecker-Randow und Demmin in Mecklenburg-Vorpommern.

Die größten Zuwächse gab es im vergangenen Jahr in den Kreisen Leipzig, Osnabrück (Stadt) und Görlitz. In Braunschweig, Neuss und Bremerhaven wurden hingegen sogar mehr Seiten mit .de-Endung abgemeldet als angemeldet.

Bezogen auf die Bundesländer liegen Hamburg, Berlin und Hessen vorn, die wenigsten .de-Internet-Adressen pro 1000 Einwohner gibt es in Thüringen, Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt.

In ganz Deutschland entfällt statistisch auf 12,2 Prozent aller Einwohner eine eigene Repräsentanz im weltweiten Datennetz. Dabei muss berücksichtigt werden, dass die meisten Internet-Seiten von Unternehmen angemeldet worden sein dürften.

Nach Erhebungen von Sedo.com, der weltweit führenden Domain-Handelsplattform, ist die große Nachfrage allerdings zu einem nicht unerheblichen Teil auf den boomenden Domain-Handel zurückzuführen. So seien weiterhin über 45 Prozent aller registrierten .de-Domains entweder "geparkt" und stünden zum Verkauf, oder nicht konnektiert, zeigten auf die Provider-Standardseite oder seien seit längerer Zeit "under construction". Weitere 16 Prozent aller Domains würden von Privat-Homepages belegt, 21 Prozent von Firmen oder Selbstständigen. Daneben fungierten zwölf Prozent aller Domainnamen nur als Co-Domainnamen.

.de-Domains bleiben erste Wahl

"Für deutsche Internet-Nutzer bleiben .de-Domains die erste Wahl, wenn es um ihre Präsenz im weltweiten Netz geht", sagte Denic-Vorstandsmitglied Sabine Dolderer. Die Endung ist auch das beliebteste reine Länderkürzel weltweit, da in den USA verschiedene Endungen wie .com, .org oder .net verwendet werden. Das Länderkürzel .us wurde bisher nur rund 990.000 Mal vergeben. "Die Registrierung der zehnmillionsten .de-Domain ist ein großer Erfolg für die Denic eG und ihre mehr als 250 Mitglieder. Er zeigt auch, dass sich die Organisation der Top Level Domain .de als selbstregulierte Initiative der betroffenen Industrie bewährt hat" meinte Dolderer.

Pro Kopf sind in Deutschland die meisten .de-Domains in den Städten Düsseldorf, München und Bonn angemeldet, die wenigsten in der Stadt Wismar sowie den Landkreisen Demmin und Uecker-Randow in Mecklenburg-Vorpommern.

Außerdem gibt es rund 160.000 Inhaber von .de-Seiten, die ihren Wohnsitz im Ausland haben - die meisten davon in Österreich. Genutzt werden die deutschen Internet-Adressen von Privatpersonen, Unternehmen und Institutionen.

Sechs Domains machten den Anfang

Mitglieder der 1996 gegründeten Genossenschaft Denic sind die so genannten Provider - Dienstleister, die die Anmeldung im Auftrag der Nutzer übernehmen und auch Speicherplatz für Daten und Informationen anbieten. Einige findige Internet-Surfer haben sich attraktive Adressen gesichert, um sie später an "echte" Interessenten verkaufen zu können.

Über die Homepage der Denic lässt sich auch ermitteln, wer eine bestimmte Seite registriert hat. Die Top Level Domain .de ist seit etwa 20 Jahren als Adressierungskennzeichen im Internet nutzbar. Der dafür notwendige Eintrag in der entsprechenden Datenbank wurde am 5. November 1986 angelegt. Ab März 1988 betrieben Mitarbeiter der Informatikrechner-Betriebsgruppe der Universität Dortmund unter der Bezeichnung Denic einen Nameserverdienst für .de auf ehrenamtlicher Basis. Zu diesem Zeitpunkt waren ganze sechs .de-Domains registriert, nämlich dbp.de, rmi.de, telenet.de, uka.de, uni-dortmund.de und uni-paderborn.de.

DPA/AP AP DPA

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