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Rüstung F/A-18 Super Hornet und EA-18 Growler – diese Jets sollen den Tornado ablösen

Die Super Hornet ist optimiert für den Einsatz auf Flugzeugträgern.
Die Super Hornet ist optimiert für den Einsatz auf Flugzeugträgern.
© US Navy / Commons
Ministerin Kramp-Karrenbauer will die alten Tornados ersetzen. Nachfolger sollen zwei US-Jets werden, die allerdings auch schon jetzt eher zum alten Eisen gehören.

Die Bundeswehr muss sich vom Tornado trennen, allzu sehr ist das Kampflugzeug in die Jahre gekommen. Der Erstflug war 1974 – damals löste Helmut Schmidt gerade Willy Brandt als Kanzler ab. Der letzte Jet wurde 1999 gebaut. Zur Zeit des Kalten Krieges wurde die Rolle des Tornados als Jagdbomber betont, das ist schon lange vorbei.

Bombenabwurf wie im Zweiten Weltkrieg 

Heute hat das alte Flugzeug noch zwei Aufgaben: Die erste ist die elektronische Aufklärung und Kriegsführung in der ECR-Variante (Electronic Combat Reconnaissance) des Tornados. Diese Tornados sollen gegnerischer Radarsysteme aufspüren, stören und ausschalten. Offen bleibt, ob die modernisierten Tornados gegen moderne Flugabwehrsysteme, wie sie etwa Russland herstellt, im Ernstfall noch bestehen könnten.

Die zweite Rolle des Tornados ist die sogenannte "Nukleare Teilhabe". Für den Laien ist diese Teilhabe schwer zu verstehen, denn zur Staatsräson der Bundesrepublik gehört der Verzicht auf Nuklearwaffen. Nukleare Teilhabe kann man so übersetzen: Die Bundeswehr transportiert die Atomwaffen anderer Mächte - nämlich die der USA. Der Einsatzbefehl liegt beim US-Präsidenten, aber die Deutschen haben so einen Platz in der nuklearen Einsatzplanung, wenn es sich auch um den Babystuhl am Tisch der Großen handelt.

Dazu passt die Rolle des Tornados: Ausgerechnet das alte Flugzeug soll eine nukleare Freifallbombe vom Typ B61 zum Ziel bringen. Die B61 kommt aus der Mottenkiste des Atomkrieges. Bei der "Nuklearen Teilhabe" ist die politische Dimension wichtiger als die militärischen Möglichkeiten.

Der moderne Jet ist politisch tabu

Geht es nach der Bundesverteidigungsministerin Kramp-Karrenbauer, wird der europäische Tornado von zwei Flugzeugen aus den USA abgelöst. Die beiden Aufgaben des Tornados werden dann an zwei verschiedene Flugzeuge verteilt. Der neue hochmoderne, wenn auch von Pannen heimgesuchte, US-Stealth-Jet F-35 ist nicht dabei. Hauptgrund für den Ausschluss der F-35 ist wiederum Politik: Die Anschaffung der amerikanischen F-35 würde den Plan gefährden, gemeinsam mit Paris einen eigenen Stealth-Jet zu entwickeln.

Stattdessen sollen Boeing F/A-18 Super Hornet für die Bombe und EA-18 Growler für die elektronische Kampfführung angeschafft werden. Beide Jets sind eng verwandt. Die Growler ist eine Variante der Super Hornet. Erstflug der F/A-18 war übrigens 1978, die Weiterentwicklung Super Hornet hob 1995 zu ersten Mal ab. Abzunehmen ist, dass die Growler die Super Hornet bei ihren Einsätzen elektronisch schützen soll.

Beide Jets besitzen keine Stealth-Eigenschaften. Eingesetzt wird die Super Hornet im Wesentlichen von der US-Navy. Sie wurde daher für den Einsatz auf Flugzeugträgern optimiert, darunter litten ihrer weiteren avionischen Fähigkeiten. In den Basisdaten wie Höchstgeschwindigkeit, maximale Flughöhe, Steiggeschwindigkeit und Reichweite bleibt die F/A-18 Super Hornet deutlich hinter dem europäischen Eurofighter/Typhoon wie auch hinter russischen Jets wie der Suchoi Su-35S zurück. Bei der US-Navy ist der Jet ein Auslaufmodell. Für die Super Hornet spricht wohl allein, dass sie schneller als der Eurofighter/Typhoon für den Einsatz der B61 zertifiziert und freigegeben werden kann.

Quelle: National Interest, Konflikte & Sicherheit

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