Ab Fasching heißt es Krapfen-Zeit. Die süßen Gebäckteilchen mit leckerer Füllung dürfen im Frühjahr in keinem Fall fehlen. Das süße Gebäck erfreut sich hierzulande nicht ohne Grund größter Beliebtheit: Luftig-lockeres Siedegebäck, ausgebacken in reichlich Öl, traditionell mit Marmelade gefüllt und bestreut mit einer dicken Schicht Puderzucker – ein Genuss für Groß und Klein.
Kreppel, Berliner, Krapfen oder Pfannkuchen?
Eine kontroverse Diskussion ist sicherlich diese über die Bezeichnung des beliebten Gebäckteilchen. Was sagen Sie: Kreppel, Berliner, Krapfen oder lieber doch Berliner Pfannkuchen? In Bayern und Österreich ist die Leckerei als Krapfen bekannt, in Hessen wird sie Kreppel genannt, im Rheinland schlichtweg Berliner – ein Hinweis auf die Herkunft des Gebäcks. In der Hauptstadt soll das Gebäck zu Zeiten von Friedrich dem Großen von einem stadtbekannten Bäcker kreiert worden sein. Die Berliner selbst nennen den Berliner aber in keinem Fall Berliner – sondern Berliner Pfannkuchen.
Einer alten Legende nach liegt der Ursprung des Berliners aber wohl doch nicht in Berlin, sondern in Wien. Hier soll die Bäckerin Cäcilia den Krapfen zufällig bei einem Streit mit ihrem Mann erfunden haben. Aus Wut warf sie ein Stück Hefeteig nach ihm – der Mann duckte sich jedoch flink und der Teig fiel in einen Topf mit heißem Fett: Der Krapfen war geboren.
Die Bezeichnung Krapfen geht übrigens auf das Mittelalter zurück. Damals wurde vor der Fastensaison mit Vorliebe reichhaltige Nahrung zu sich genommen, um es sich nochmal so richtig gut gehen zu lassen – das süße Hefegebäck passte so optimal in das vorfastliche Ernährungsschema der Menschen. Abgeleitet wird der Begriff vom althochdeutschen Wort "Krapho", was wiederrum Kralle oder Hacken bedeutet und sich auf die ursprüngliche Form des Gebäcks bezieht.
Facettenreicher Genuss
Doch egal ob Krapfen, Berliner, Kreppel oder Berliner Pfannkuchen – feststeht, dass das Siedegebäck aus keiner Bäckereitheke mehr wegzudenken ist. Dabei überzeugt es nicht nur als klassische Variante mit Marmeladenfüllung, sondern schmeckt auch gefüllt mit Schokolade, Pflaumenmus oder Quark fantastisch. Mit der Zeit sind wahrlich exotische Kreationen entstanden: Hier reicht das Sortiment von einer Füllung aus Eierlikör, gesalzenem Karamell oder Erdnussbutter.
Nach traditioneller Rezeptur wird das Gebäck mit Zutaten wie Milch, Zucker, Butter und Eiern hergestellt. Doch Krapfen funktionieren auch ohne tierische Produkte: Ein feiner Hefeteig gelingt mit pflanzlicher Milch und Margarine – der Schlüssel zum Erfolg ist auch hier eine entsprechend lange Gehzeit. Seien Sie nicht zu ungeduldig, die investierte Wartezeit zahlt sich hinterher in Form einer luftig-lockeren Teigkonsistenz aus. Als Füllung eignet sich jegliche vegane Marmelade – achten Sie hierbei darauf, dass dieser weder Honig noch Gelatine zugesetzt wurde. Auch eine Füllung aus Erdnussbutter oder dunkler Schokolade ist in der Regel vegan und macht die Berliner zum ultimativen Hochgenuss. Lassen Sie ihrer Fantasie freien Lauf – Guten Appetit!
Rezept für 14 vegane Berliner aus dem Ofen
Zutaten
Für den Teig
- 200 Milliliter Pflanzenmilch, ungesüßt z.B. Soja-, Mandeldrink
- 400 Gramm Mehl Type 550
- 1 Würfel Hefe
- 60 Gramm weiche Margarine
- 40 Gramm Zucker
- 1 Prise Salz
- 1 Packung Vanillezucker
- 2 Tropfen Bittermandelaroma
- Öl (Sonnenblumenöl) zum Ausbacken
Zudem
- 200 g Vegane Marmelade (ohne Kerne, Stücke) z.B. Erdbeer-, Himbeer-, Marillenkonfitüre
- Spritzbeutel mit Spritztülle
- Puderzucker zum Garnieren
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Zubereitung
- Die pflanzliche Milch erwärmen.
- Das Mehl in eine Rührschüssel geben und eine kleine Mulde formen. Die Hefe hinein krümeln und mit vier Esslöffeln lauwarmer Pflanzenmilch und einem Teelöffel Zucker vorsichtig verrühren. Etwas Mehl darüber stäuben und abgedeckt an einem warmen Ort 30 Minuten gehen lassen.
- Die übrige Milch, den Zucker, sowie weiche Margarine, Salz, Vanillezucker und Bittermandelaroma hinzugeben und alles gut verkneten. An einem warmen Ort erneut abgedeckt für ein bis zwei Stunden gehen lassen.
- Arbeitsfläche bemehlen. Teig nochmals durchkneten, eine Rolle formen und 14 gleich große Stücke abschneiden. Die Stücke zu gleichmäßigen, glatten Kugeln formen.
- Kugeln mit Abstand auf ein bemehltes Backblech geben und 40 Minuten gehen lassen.
- Reichlich Sonnenblumenöl in einem großen Topf geben und auf 170 °C erhitzen. Immer zwei Berliner vorsichtig mithilfe einer Schaumkelle in das heiße Öl setzen, circa drei Minuten von beiden Seiten frittieren und dabei mit der Schaumkelle wenden. Herausgeben und auf Küchenpapier abtropfen lassen.
- Marmelade nach Wahl in einen Spritzbeutel mit Tülle geben. Tülle vorsichtig von einer Seite in die lauwarmen Berliner stecken und die Marmelade in die Mitte spritzen.
- Die fertigen Berliner mit Puderzucker bestäuben und servieren.