Hurrikan "Irma" Massenevakuierungen in Florida - Tote in der Karibik

Der Tropensturm "Irma" schlägt eine Schneise der Zerstörung durch das tropische Paradies. Auf den Jungferninseln gibt es Tote. Nun nimmt der Hurrikan Kurs auf Haiti und Florida.

Durch den Hurrikan "Irma" sind mindestens sechs weitere Menschen ums Leben gekommen. Vier Menschen starben auf den Amerikanischen Jungferninseln, wie Behördenvertreter des zu den USA gehörenden Gebiets am Donnerstag mitteilten, ohne weitere Einzelheiten zu nennen. Mindestens zwei Todesopfer wurden aus Puerto Rico gemeldet. In dem US-Außengebiet war mehr als die Hälfte der drei Millionen Einwohner ohne Strom.

In dem besonders starken Sturm der höchsten Kategorie fünf kamen in der Karibik zuvor bereits mehrere Menschen ums Leben. Wegen der vielerorts unklaren Lage und der katastrophalen Verwüstungen war in der Nacht zu Freitag aber nicht klar, wie viele Tote und Verletzte es es insgesamt gibt.

"Irma" nahm in der Nacht zu Freitag Kurs auf das bitterarme Haiti und anschließend auf Florida. Dort wird er am Wochenende erwartet. Die Vorhersagen der Meteorologen schwanken und können sich ändern. Nach letzten Modellen könnte die Millionenmetropole Miami allerdings voll von "Irma" erfasst werden. Evakuierungen wurden angeordnet. Jeder müsse sich darauf vorbereiten, sein Zuhause zu verlassen, sagte Gouverneur Rick Scott.

 In den Küstengebieten Floridas und des Nachbarstaates Georgia erhielten bis zu eine Million Menschen die Anordnung, ihre Häuser zu verlassen. Wie der Sender CNN und die Nachrichtenagentur AP berichten, kam es aufgrund der Evakuierungen zu Chaos auf den Straßen. Auf den Highways bilden sich lange Staus.

Bewohner von Florida bereiten sich auf "Irma" vor

Viele Menschen wappnen sich mit Hamsterkäufen. Schon um 5.30 Uhr morgens hätten Autofahrer für Benzin angestanden, berichtete der "Miami Herald". An Dutzenden Tankstellen sei der Treibstoff bereits ausverkauft. "Kraftstoff ist sehr wichtig. Wir tun alles, um die Versorgung aufrecht zu erhalten", sagte Gouverneur Rick Scott am Donnerstag. So würden etwa Tanklastzüge von Polizeieskorten begleitet, um sie schneller zum Ziel zu führen. Auf einer Website können sich Anwohner informieren, wo aktuell Sprit verfügbar ist - mehr als die Hälfte der angezeigten Stationen war am Donnerstagnachmittag rot markiert.

"Wir haben gestern getankt, da war schon eine Schlange an der Tankstelle. Meine Frau war einkaufen, manches, sagte sie, war schon leer gekauft", sagte Winfried Wassermann, Pastor der Deutschen Martin-Luther-Gemeinde Orlando, am Mittwoch im Hitradio Antenne 1.

Preise auf Nahrungsmittel steigen

Örtlichen Medien zufolge bildeten sich lange Schlangen vor den Supermärkten. In Baumärkten sei zudem die Nachfrage nach Sperrholz und Batterien riesig. "Viele haben sogenannte Storm Shuttle, Hurrikan-Paneele, die außen an die Fenster genagelt werden. Sie bunkern sich ein und sie haben sich einen Fluchtweg ausgedacht. Es gibt hier die Evacuation Routes, die sind angezeigt", berichtete Wassermann.

Im Ort Doral bei Miami gab ein Einzelhändler Sandsäcke kostenlos aus. Nachdem diese zur Neige gegangen waren, erhielt laut "NBC" jeder, der einen Sack mitbrachte, den Sand kostenfrei. Angesichts der teils knapp werdenden Grundnahrungsmittel zeigten sich manche Anwohner verärgert über hohe Preise.

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Hurrikan könnte auch die Ostküste hinauf ziehen

Es ist auch möglich, dass das Gebiet dieses besonders starken Hurrikans insgesamt größer ist als die komplette Halbinsel Florida breit. Es kann aber auch sein, dass "Irma" noch nördlich abdreht, Florida nicht voll trifft und die US-Ostküste hinauf nach South Carolina oder Georgia zieht. Es werden schwere Schäden und Überflutungen erwartet.

Der Sturm "Jose", der hinter "Irma" im Atlantik seine Bahn zieht, wurde in der Nacht zum Freitag vom nationalen Hurrikanzentrum der USA als Hurrikan der Stufe 3 eingruppiert. Er befand sich zu diesem Zeitpunkt mit Windgeschwindigkeiten von bis zu 195 Kilometern pro Stunde 955 Kilometer östlich der Kleinen Antillen. In seinem Zug könnten auch die Inseln Antigua und Barbuda liegen. Vor allem auf Barbuda wurde die Bebauung von "Irma" bereits fast vollständig zerstört. 

DPA
ivi

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