Die Nachrichten des Tages im Überblick:
+++ 21.35 Uhr: Rumänische Grenzpolizei findet 91 Menschen in Lastwagen eingepfercht +++
Die rumänische Grenzschutzpolizei hat 91 in einem Lastwagen eingepferchte Menschen gefunden, die auf der Flucht nach Westeuropa waren. Die Behörden teilten am Dienstag mit, dass die aus dem Irak und Syrien Geflüchteten in dem Lastwagen die Grenze zwischen Rumänien und Ungarn überqueren wollten. In dem türkischen Fahrzeug, das Automobilteile transportierte, fand die Polizei auch 29 Kinder. Seit Ungarn seine Grenzen zu Serbien im Jahr 2015 mit Stacheldraht gesichert hat, ist Rumänien zu einem zentralen Durchgangsland für Menschen geworden, die nach Westeuropa fliehen wollen.
+++ 21.13 Uhr: U-Bahn entgleist in New Yorker Tunnel - Dutzende Verletzte +++
Eine U-Bahn ist in einem Tunnel im New Yorker Bezirk Harlem entgleist und hat dabei Dutzende Menschen leicht verletzt. 34 Menschen würden wegen leichter Verletzungen behandelt, sagte Feuerwehrchef Dan Nigro nach dem Unfall vom Dienstag. Dabei war eine Notbremse aus zunächst ungeklärter Ursache in dem Zug aktiviert worden, sagte Joe Lhota, Vorsitzender der Nahverkehrsbehörde MTA.
Rund 800 Menschen blieben vorübergehend in diesem und weiteren Zügen stecken, die wegen des Unfalls gestoppt wurden. Etwa 500 von ihnen stiegen aus den Waggons auf die Gleise und verließen den Tunnel mit Hilfe von etwa 300 Feuerwehrleuten und Polizisten zu Fuß, sagte Nigro.
Passagiere im entgleisten Zug berichteten von erschreckenden Szenen. "Alles spielte verrückt", sagte Keyvan Chamani etwa der "New York Times". Eine Tür seines Waggons habe sich nach Kollision mit der Tunnelwand gelöst, der Waggon habe sich mit Rauch gefüllt. Einige Passagiere hätten schlecht atmen können und seien in Panik geraten. Dem MTA-Vorsitzenden Lhota zufolge brach ein kleines Feuer im Tunnel aus, weil Müll auf den Gleisen bei dem Unfall Feuer gefangen hatte.
+++ 19.51 Uhr: Facebook erreicht Marke von zwei Milliarden aktiven Nutzern +++
Mehr als ein Viertel aller Menschen ist bei Facebook unterwegs. Die Zahl der aktiven Nutzer des Online-Netzwerks hat inzwischen die Marke von zwei Milliarden monatlich erreicht, wie die Vizechefin des US-Unternehmens, Naomi Gleit, am Dienstag mitteilte. Unter ihnen seien mehr als eine Milliarde Nutzer, die an Facebook-Gruppen teilnehmen. Rund 800 Millionen teilen den Angaben zufolge täglich per Klick auf den "Like"-Button mit, dass ihnen etwas gefällt oder sie etwas unterstützen.
+++ 18.41 Uhr: Auch deutsche Unternehmen von Cyber-Attacke betroffen +++
Von der neuen internationalen Cyber-Attacke sind auch deutsche Unternehmen betroffen. Die Hackerangriffe erfolgten mit einer Verschlüsselungssoftware, wie das Bundesamt für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) am Dienstagabend mitteilte. Es rief betroffene Unternehmen und Institutionen auf, Sicherheitsvorfälle dem BSI zu melden und nicht auf Lösegeldforderungen einzugehen.
Zuerst hatten Konzerne und Banken in Russland und der Ukraine von Angriffen mit einer Schadsoftware berichtet, darunter auch der russische Ölkonzern Rosneft. Wer hinter den Cyberattacken steht, ist noch unbekannt.
Von der Attacke ist auch das Strahlungsmesssystem am havarierten ukrainischen Atomkraftwerk Tschernobyl betroffen. Wegen des Hackerangriffs sei das System offline, teilte die für die Anlage zuständige Behörde am Dienstag mit. Eine Behördensprecherin sagte, die Mitarbeiter seien nun mit tragbaren Geigerzählern vor Ort im Einsatz.
+++ 18.13 Uhr: Hunderte Ferkel verenden bei Unfall eines Schweinelasters +++
Hunderte Ferkel sind bei einem Unfall eines Schweinelasters auf der A14 Richtung Berlin verendet. Rund 150 der 700 geladenen Ferkel hätten das Unglück auf Höhe des Autobahnkreuzes Schwerin am Dienstag überlebt, sagte ein Polizeisprecher. Zur Bergung der Tiere wurde die Autobahn zeitweise voll gesperrt. Warum der Lastwagen, der laut Polizei aus Mecklenburg stammte und auf dem Weg nach Rumänien war, auf die Seite kippte, war zunächst unklar. Der Fahrer verletzte sich im Gesicht und kam ins Krankenhaus.
+++ 17.28 Uhr: Hochhaus in Wuppertal wird wegen möglicher Feuergefahr geräumt +++
Zwei Wochen nach dem verheerenden Londoner Hochhausbrand mit mindestens 79 Toten wird in Wuppertal ein Hochhaus geräumt. Wegen einer Fassadendämmung, die dem Londoner Grenfell Tower ähnele, habe man sich kurzfristig zu dieser Vorsichtsmaßnahme entschlossen, sagte eine Sprecherin der Stadt.
Die Bewohner sollen in ihre Wohnungen zurückkehren können, sobald die Fassadendämmung entfernt ist. Für die Betroffenen stünden Ersatzwohnungen bereit. Die Polizei hatte das Haus am Dienstag bereits abgesperrt, Busse standen bereit. Nach dem Londoner Hochhausbrand habe man das Brandrisiko neu bewertet, so die Stadt.
+++ 17.14 Uhr: Fifa veröffentlicht Untersuchungsbericht zu WM-Vergaben 2018 und 2022 +++
Der Fußball-Weltverband Fifa hat nach mehr als zweieinhalb Jahren den Untersuchungsbericht zu der skandalumwitterten Doppelvergabe der Weltmeisterschaften 2018 und 2022 veröffentlicht. Die Fifa stellte den Report des früheren Chefermittlers Michael Garcia nach einem Beschluss der neuen Ethikkommission am Dienstag auf ihre Internetseite. Zuvor hatte die "Bild"-Zeitung Details aus dem bislang geheimen Dokument zitiert.
So soll in dem Dokument unter anderem festgehalten sein, dass drei stimmberechtigte Fifa-Exekutivmitglieder vor der Abstimmung auf Kosten des katarischen Fußballverbandes in einem Privatflieger nach Rio de Janeiro flogen, inklusive Nobelhotel und Edel-Golfclub. Zudem schrieb die Zeitung von einer Zahlung von zwei Millionen Dollar auf das Sparbuch einer damals zehnjährigen Tochter eines Fifa-Funktionärs, die in dem Bericht ebenfalls dokumentiert sein soll.
+++ 15.58 Uhr: "Martha" ist der "hässlichste Hund der Welt" +++
Lange Hautlappen hängen von "Marthas" Kopf, ihre Augen sind blutunterlaufen, ihr Fell grau - dafür ist die Hündin nun zum "Hässlichster Hund der Welt" gewählt worden. Das drei Jahre alte Tier gewann den Wettbewerb "World's Ugliest Dog" im kalifornischen Petaluma.
Martha ist ein Mastino Napoletano - eine italienische Hunderasse, bekannt durch "Fang", den Hund von Wildhüter Hagrid in den Harry-Potter-Filmen. Sie ist eine Rettungshündin und Teil einer Hundestaffel in Sebastopol (Kalifornien). Dorthin gehen nun 1500 Dollar (1340 Euro) Preisgeld und eine 1,60 Meter hohe Trophäe.
14 Tiere hatten an der diesjährigen Auflage des seit den 70er Jahren laufenden Wettbewerbs teilgenommen.
+++ 15.55 Uhr: Schottische Regierungschefin verschiebt Entscheidung über Unabhängigkeitsreferendum +++
Die schottische Regierungschefin Nicola Sturgeon hat die Vorbereitungen für ein zweites Referendum über die Unabhängigkeit Schottlands verschoben. "Wir werden das Gesetz für ein Unabhängigkeitsreferendum nicht jetzt sofort einbringen", sagte Sturgeon vor Abgeordneten des schottischen Parlaments in Edinburgh. Sie wolle das Ergebnis der Brexit-Verhandlungen mit Brüssel abwarten, die Entscheidung über ein neues Referendum solle dann erst im Herbst 2018 fallen.
+++ 15.47 Uhr: Merkel gibt Abstimmung über Ehe für alle in Unionsfraktion frei +++
Kanzlerin Angela Merkel hat für die von der SPD verlangte Abstimmung über die Ehe für alle den Fraktionszwang in der Union aufgehoben. CDU-Chefin Angela Merkel sagte nach Teilnehmerangaben in der Sitzung der Unionsfraktion, es gehe bei der Abstimmung um eine Gewissensentscheidung.
+++ 15.45 Uhr: Armin Laschet ist neuer Ministerpräsident von NRW +++
Armin Laschet ist der neue Ministerpräsident von Nordrhein-Westfalen. Der Düsseldorfer Landtag wählte den 56-jährigen CDU-Landeschef in geheimer Abstimmung mit 100 von 180 gültigen Stimmen.
+++ 15.37 Uhr: Hund verendet in praller Sonne auf Balkon +++
Die Besitzer saßen in der Wohnung und kümmerten sich nicht um ihren Hund: Eine Bulldogge ist in München nach mehreren Stunden in der prallen Sonne auf dem Balkon verendet. Die von einem Nachbarn verständigte Polizei fand das kollabierte Tier tot neben einem leeren Wassernapf liegen. Wie ein Polizeisprecher berichtete, hatte die Feuerwehr am Vortag die Wohnung geöffnet, weil auf das Klopfen und Klingeln der Beamten niemand reagiert habe. In der Wohnung traf die Streife eine 19-Jährige und einen 20-Jährigen an. Beide seien vom Besuch der Polizei überrascht gewesen. Ihren Hund hatten sie offenbar auf dem Balkon vergessen. Die Kriminalpolizei hat gegen die jungen Leute Ermittlungen aufgenommen.
+++ 15.32 Uhr: Schlepper wegen Misshandlung von Migranten in Italien festgenommen +++
Die italienische Polizei hat auf der Insel Lampedusa einen somalischen Schlepper unter anderem wegen der Misshandlung von Migranten festgenommen. Vor der Überfahrt nach Italien soll der Mann seine Opfer in einem libyschen Gefangenenlager gedemütigt und geschlagen haben, wie die Polizei unter Berufung auf die Schilderungen von Betroffenen mitteilte. Ein Zeuge habe berichtet, dass der Somali es genossen habe, andere zu erniedrigen. Dem 1994 geborenen Mann wird die Mitgliedschaft in einer kriminellen Vereinigung, Menschenschmuggel, Entführung, Vergewaltigung, Mord und die Unterstützung illegaler Einwanderung vorgeworfen.
+++ 15.20 Uhr: "Geplanter Massenmord": Amokfahrer in Österreich zu lebenslanger Haft verurteilt +++
Zwei Jahre nach seiner Amokfahrt in Graz in Österreich mit drei Toten und 36 Verletzten ist ein Autofahrer rechtskräftig zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Der Richter sprach von einem "geplanten Massenmord, der hier stattfinden sollte". Das Gericht in Wien schmetterte die Berufung des 28-Jährigen gehen das Strafmaß ab. Er bezeichnete sich selbst als unzurechnungsfähig und wird nach Angaben seiner Anwältin wegen Schizophrenie behandelt. Die Schuldfähigkeit stand aber nicht zur Debatte, nur das Strafmaß. Er machte nach Angaben von Gerichtsreportern einen verwirrten Eindruck.
Er sei mit zahlreichen Kreuzen und Rosenkränzen um den Hals erschienen. "Ich war schon immer Christ", sagte er und flehte um seine Freilassung. Der Mann war am 20. Juni 2015 in Graz mit seinem Auto bei hoher Geschwindigkeit über den Bürgersteig und Fußgängerzonen gefahren. Als Motiv führte eine Psychologin später an, der Mann habe sich nach einer Scheidung in seiner Männlichkeit gedemütigt gefühlt und habe sich an der Gesellschaft rächen wollen.
+++ 13.46 Uhr: Ex-MDR-Unterhaltungschef muss vor Gericht +++
Udo Foht, ehemaliger Unterhaltungschef des MDR, muss sich demnächst wegen Betrugs, Steuerhinterziehung, Untreue und Bestechlichkeit vor Gericht verantworten. Das teilte das Landgericht Leipzig mit. Termine für den Prozess stehen allerdings noch nicht fest. Die Affäre um den Fernsehmanager war 2011 ans Licht gekommen. Der MDR kündigte ihm daraufhin.
Bei den Betrugsvorwürfen geht es darum, dass Foht bei Managern und TV-Produktionsfirmen Darlehen erbeten, das Geld jedoch nie zurückgezahlt haben soll. So sei ein Schaden von rund 250.000 Euro entstanden. Das Geld soll an einen von ihm geförderten Ex-Moderator geflossen sein. Der inzwischen 50-Jährige ist in dem Zusammenhang seinerseits wegen Erpressung angeklagt, sein Anwalt wegen Beihilfe. Dieses Verfahren werde jedoch vor einer anderen Strafkammer verhandelt, teilte das Gericht mit. Foht hat sich nie öffentlich zu den Vorwürfen geäußert.
+++ 13.31 Uhr: 15.000 Euro Strafe und drohender Zuschauerausschluss für Kaiserslautern +++
Wegen unsportlichen Fan-Verhaltens in zwei Fällen hat das DFB-Sportgericht Zweitligist 1. FC Kaiserslautern zu einer Geldstrafe von 15.000 Euro verurteilt. Bis zu 5000 Euro können die Pfälzer für sicherheitstechnische und gewaltpräventive Maßnahmen verwenden. Diese Ausgaben müssten bis zum 30. Oktober nachgewiesen werden, teilte der DFB mit. Hintergrund der Strafe sind Vorfälle beim Auswärtsspiel bei Erzgebirge Aue am 14. Mai und im Heimspiel eine Woche später gegen den 1. FC Nürnberg. In Aue habe die Polizei einschreiten müssen, als 30 FCK-Anhänger über den Zaun kletterten und Gegenstände in den Innenraum flogen. Gegen die Nürnberger sei Pyrotechnik gezündet worden.
Zudem droht den Lauterern weiterhin ein Heimspiel unter Teilausschluss der Öffentlichkeit. Die Bewährungszeit für diese Strafe verlängerte der DFB bis zum 31. Dezember 2017. Das Urteil war bereits im Februar 2016 ausgesprochen worden. Die Bewährungszeit lief ursprünglich bis zum Ende des Jahres 2016 und dann bis zum 30. Juni 2017.
+++ 13.16 Uhr: Großrazzia gegen Mitglieder von Rockergruppe Osmanen Germania +++
Bei einer Großrazzia hat die Polizei fünf Mitglieder der Rockergruppe Osmanen Germania BC festgenommen. In Baden-Württemberg, Hessen und Nordrhein-Westfalen wurden Wohnungen, Geschäftsräume und Fahrzeuge durchsucht, wie die Staatsanwaltschaft Stuttgart mitteilte. Bereits am Samstag wurden demnach zwei Männer in Hessen festgenommen. Hintergrund sind gewalttätige Auseinandersetzungen innerhalb der Rockergruppe. Die Festgenommenen im Alter zwischen 19 und 45 Jahren werden den Angaben zufolge verdächtigt, andere Mitglieder der Osmanen Germania BC, welche die Gruppe verlassen wollten oder sich Anweisungen widersetzten, "erpresst, beraubt und brutal zusammengeschlagen zu haben". Zumindest in einem Fall sollen sie auch den Tod eines Opfers in Kauf genommen haben.
An dem Großeinsatz waren mehr als 400 Beamte der Landes- und Bundespolizei beteiligt, darunter auch mehrere Mitglieder von Spezialeinheiten. Die Polizisten beschlagnahmten unter anderem eine scharfe Schusswaffe und vier Schreckschusswaffen, aber auch Rauschgift, Bargeld und Schmuck.
+++ 13.10 Uhr: Reifen im Wert von 100.000 Euro geklaut +++
Unbekannte haben im oberfränkischen Hof Autoreifen im Wert von mehr als 100.000 Euro aus der Lagerhalle eines Autohändlers gestohlen. Die Täter waren in der Nacht zum Sonntag gewaltsam durch die Rückwand in das Gebäude eingedrungen, wie die Polizei mitteilte. Dabei verursachten sie einen Sachschaden von 12.000 Euro. Zum Abtransport der rund 30 Reifensätze sei ein großes Fahrzeug erforderlich gewesen.
+++ 13.02 Uhr: Britische Staatsausgaben für Queen werden fast verdoppelt +++
Die britischen Steuerzahler müssen für ihre Liebe zur Monarchie teuer bezahlen. Knapp 42 Millionen Pfund (47,8 Millionen Euro) gaben die Royals 2016 für Mitarbeiter, Reisen, Empfänge und zur Erhaltung von Schlössern und Gärten aus. Ab dem kommenden Jahr soll sich diese Rechnung beinahe verdoppeln. Das geht aus der Jahresbilanz hervor, die jetzt veröffentlicht wurde. Demnach soll der Zuschuss der Steuerzahler für das Königshaus auf 76,1 Millionen Pfund steigen. Im Jahr darauf könnte er sogar auf 82,2 Millionen Pfund klettern. Grund dafür sind Renovierungsarbeiten am Buckingham-Palast, der Residenz von Queen Elizabeth II. in London. Bauzeit: zehn Jahre. Kosten: 369 Millionen Pfund. Das imposante Gebäude hat 775 Räume. Allein die elektrischen Leitungen, an denen seit gut 60 Jahren nichts mehr gemacht wurde, schlängeln sich 160 Kilometer lang durch den Palast.
Angesichts heftiger Einschnitte bei öffentlichen Ausgaben in den vergangenen Jahren trifft der üppige Zuschuss für die Royals nicht bei allen Untertanen auf Zustimmung. Außerdem seien die hohen Kosten für den Schutz der Königsfamilie noch nicht eingerechnet, kritisieren Monarchiegegner dem "Guardian" zufolge.
+++ 12.50 Uhr. SPD will Abstimmung über Ehe für alle noch diese Woche +++
SPD-Kanzlerkandidat Martin Schulz will drei Monate vor der Bundestagswahl ein Ja zur Ehe für alle erzwingen und fordert damit seine Kontrahentin Angela Merkel (CDU) heraus. Die SPD werde auf jeden Fall dafür sorgen, dass noch in dieser Woche eine Abstimmung über einen entsprechenden Gesetzentwurf des Bundesrats stattfinden werde, sagte Schulz in Berlin. Er hoffe, dass die Union noch mitziehe. Hintergrund ist ein Kurswechsel von Kanzlerin Angela Merkel (CDU). Schulz sagte, Merkel habe einen "Move" gemacht. "Wir nehmen sie jetzt beim Wort."
Merkel war am Montagabend vom klaren Nein der CDU zur gleichgeschlechtlichen Ehe abgerückt. Sie hatte erklärt, sie wünsche sich eine Diskussion, die "eher in Richtung einer Gewissensentscheidung geht". Nach dpa-Informationen hat Merkel die Linie mit CSU-Chef Horst Seehofer abgesprochen.
Die Spitzen der Unions-Fraktion machten deutlich, dass sie gegen eine Abstimmung noch vor der Bundestagswahl am 24. September sind. In den Fraktionsspitzen von Union und SPD hieß es, man rechne trotz eines möglichen Votums in dieser Woche nicht mit einem vorzeitigen Ende der schwarz-roten Koalition vor der Wahl.
+++ 12.49 Uhr: Fast 60 Tote bei Luftangriff in Syrien +++
Bei einem Luftangriff der US-geführten Koalition in Syrien sind nach Angaben von Aktivisten 57 Menschen getötet worden. Der Angriff habe sich am Montag gegen ein von der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) eingerichtetes Gefängnis im Osten Syriens gerichtet, teilte die oppositionsnahe Syrische Beobachtungsstelle für Menschenrechte mit. Die Mehrzahl der Opfer seien Häftlinge gewesen.
+++ 12.40 Uhr: Gericht: Niederlande für Opfer in Srebrenica mitverantwortlich +++
Der niederländische Staat ist einem Gerichtsurteil zufolge teilweise mitverantwortlich für Todesopfer beim Massaker im bosnischen Srebrenica vom Juli 1995. Ein Berufungsgericht in Den Haag befand, dass der niederländische Staat damals "illegal handelte". Konkret geht es in dem Urteil um eine Mitverantwortung für den Tod von rund 350 Jungen und Männern; insgesamt wurden rund 8000 Jungen und Männer damals von den bosnischen Serben ermordet.
+++ 11.45 Uhr: Milliardenstrafe gegen Google +++
Die EU-Kommission hat eine Rekordstrafe von 2,42 Milliarden Euro gegen Google verhängt. Der US-Internetkonzern habe seine Marktmacht durch eine Bevorzung des eigenen Preisvergleichsdienstes missbraucht, teilten die Brüsseler Wettbewerbshüter mit.
+++ 10.54 Uhr: SPD will Abstimmung über "Ehe für alle" erzwingen +++
Die SPD will eine Abstimmung im Bundestag zur "Ehe für alle" erzwingen. Er hoffe, dass die Union mitziehe, die SPD werde aber auf jeden Fall dafür sorgen, dass eine Abstimmung über einen Gesetzentwurf stattfinden werde, sagte Parteichef und Kanzlerkandidat Martin Schulz in Berlin.
+++ 9.16 Uhr: Nordkorea vergleicht Donald Trump mit Adolf Hitler +++
Im Konflikt mit den USA hat Nordkorea die Politik von US-Präsident Donald Trump mit Hitler verglichen. Trump "folgt Hitlers diktatorischer Politik", indem er die Welt in "Freunde und Feinde" einteile, um "Unterdrückung" zu rechtfertigen, schrieb die staatliche Nachrichtenagentur KCNA in einem Leitartikel. Trumps Kurs ähnle einem "Nazitum des 21. Jahrhunderts". Wegen des nordkoreanischen Atomprogramms eskaliert seit Monaten der Streit zwischen Washington und Pjöngjang.
Zuletzt hatte Nordkorea den US-Präsidenten als "Psychopathen" bezeichnet. Nun legte das isolierte Land verbal noch einmal nach. Vor allem die von Trump verkündete "Amerika zuerst"-Strategie geißelte Pjöngjang als einen Kurs, wie er auch von Hitler verfolgt worden sei. Dies bedeute die "Beherrschung der Welt mit militärischen Mitteln genau so wie es bei Hitlers Konzept der Weltbesatzung der Fall war". Nordkorea attackiert seine Gegner verbal oft scharf, aber ein Vergleich mit Hitler ist selbst für Pjöngjang ungewöhnlich.
+++ 9.13 Uhr: Jugendlicher hängt 230 Kilometer unter Bus +++
Ein Jugendlicher hat sich über eine Strecke von mindestens 230 Kilometern unter einen Bus gehängt, um von Marokko nach Spanien zu kommen. Rettungskräfte im südspanischen Sevilla veröffentlichten ein Video im Kurzbotschaftendienst Twitter, das zeigte, wie der Junge in verschmutzter Kleidung von dem weißen Bus fortgebracht wurde. Der Bus kam demnach aus dem marokkanischen Tanger, das per Autofähre mit Spanien verbunden ist. Ein Polizeisprecher sagte der Nachrichtenagentur AFP dagegen, der Bus sei möglicherweise in der Stadt Tétouan losgefahren.
"Der Bus kam in Sevilla an, und als der Fahrer die Passagiere aussteigen lassen wollte, bemerkte er etwas Merkwürdiges", sagte der Polizeisprecher. "Er rief Polizei und Feuerwehr, und sie fanden den Jungen, der sich am unteren Teil des Busses festhielt." Nach Angaben der Rettungskräfte wurde der Junge in ein Krankenhaus gebracht, sein Gesundheitszustand sei gut. Laut Polizei handelt es sich bei dem Jungen offenbar um einen Marokkaner.
+++ 9.10 Uhr. Samsung will offenbar zurückgenommene Note 7 wieder in Handel bringen +++
Nach dem Debakel um das explosionsgefährdete Galaxy Note 7 will Hersteller Samsung die zurückgenommenen Geräte offenbar erneut verkaufen. Südkoreanische Medien berichteten am Dienstag, am 7. Juli starte der Verkauf der Smartphones, ausgestattet mit neuem Akku und einem verbesserten Betriebssystem. Das so aufbereitete Smartphone solle unter dem Namen Galaxy Note Fandom Edition in die Läden kommen, der Preis solle unter 700.000 Won (550 Euro) liegen.
Samsung wollte die Berichte nicht kommentieren. Der weltweit größte Smartphonehersteller hatte die Produktion des Galaxy Note 7 im Oktober eingestellt, weil mehrere Geräte zuvor explodiert waren oder Feuer gefangen hatten. Schuld waren fehlerhafte Akkus. Das Debakel hatte Samsung Milliardensummen an Einnahmen gekostet und den Ruf des Unternehmens beschädigt. Rund drei Millionen Geräte nahm Samsung zurück. Der neue Name für diese Smartphones, Fandom Edition, bedeutet Auflage für die Fangemeinde.
+++ 8.30 Uhr: Bei Totenmesse: Priester wünscht Helmut Kohls Familie Versöhnung +++
Bei einer Totenmesse von Bundestagsabgeordneten für den gestorbenen Altkanzler Helmut Kohl in Berlin hat der Geistliche der zerstrittenen Familie Kohl Versöhnung gewünscht. "Wir wünschen uns allen, dass sie untereinander Versöhnung und Frieden erfahren", sagte Prälat Karl Jüsten in seiner Predigt. Die Verwandten von Helmut Kohl hätten ein unterschiedliches Bild vom Altkanzler. Außenstehende sollten sich aber bei einer Bewertung der Umstände zurückhalten.
Die Unionsfraktion im Bundestag hatte zu der Totenmesse in der St. Hedwigs-Kathedrale eingeladen. Neben Kanzlerin Angela Merkel (CDU), Bundestagspräsident Norbert Lammert (CDU) und zahlreichen Kabinettsmitgliedern nahm auch Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier (SPD) teil. Die Messe war nach Angaben der Fraktion mit Kohls Witwe, Maike Kohl-Richter, abgestimmt.
+++ 8.12 Uhr: GroKo einigt sich auf Wlan-Gesetz +++
Die große Koalition hat sich einem Bericht des "Handelsblatt" zufolge in letzter Minute auf die Abschaffung der sogenannten Störerhaftung für Anbieter öffentlicher Wlan-Netze geeinigt. Bundeswirtschaftsministerin Brigitte Zypries (SPD) habe mit den Fraktionsvorsitzenden von Union und SPD gesprochen und die Einigung erzielt, berichtete die Zeitung unter Berufung auf informierte Kreise. Die Regierung hatte sich bereits Anfang April auf den entsprechenden Gesetzentwurf verständigt.
Die Koalition habe sich nun auf "lediglich eine Klarstellung" geeinigt, berichtete das "Handelsblatt". So solle noch deutlicher gemacht werden, dass Wlan-Betreiber wie Hotels auch weiterhin eigene Sicherheitsmaßnahmen wie die Vorschaltung eines Passwort nutzen dürfen, wenn sie das wollen - sie müssen aber nicht. Die nun erreichte Einigung nahm Monate in Anspruch; zuletzt hatte es laut "Handelsblatt" Unstimmigkeiten zwischen Union und SPD gegeben, so dass unklar war, ob das Gesetz noch in der letzten Sitzungswoche in dieser Legislaturperiode verabschiedet werden kann. Wlan-Betreiber sollen mit dem geplanten Gesetz künftig vor Unterlassungsforderungen geschützt sein, die bislang noch daraus entstehen können, dass Gäste ihr Angebot für illegale Downloads oder ähnliche Zwecke nutzen. Das gilt auch für die damit zusammenhängenden Abmahnkosten. Sie müssen ihr Netz auch nicht verschlüsseln, den Zugriff auf Nutzer mit einem Passwort beschränken oder deren Identität überprüfen.
+++ 7.14 Uhr: Studie: Image der USA leidet unter Trump +++
Nach der Wahl Donald Trumps zum US-Präsidenten hat das Image der Vereinigten Staaten im Ausland gelitten. Das geht aus einer Erhebung des Forschungszentrums Pew Research in Washington hervor. Demnach haben nur 22 Prozent der in 37 Ländern befragten Menschen Vertrauen in Trumps Außenpolitik. Unter seinem Vorgänger Barack Obama seien es zum Ende von dessen Amtszeit noch 64 Prozent gewesen.
+++ 7.04 Uhr: Milliardenschäden durch Ladendiebe +++
Ladendiebe haben auch im vergangenen Jahr Milliardenschäden im deutschen Einzelhandel angerichtet. Mit rund 3,4 Milliarden Euro lagen diese auf dem Niveau des Vorjahres, heißt es in einer Studie des Kölner Forschungsinstituts EHI zu der stattfindenden Konferenz "Inventurdifferenzen und Sicherheit". Mit rund 2,26 Milliarden Euro entfiel demnach ein Großteil auf unehrliche Kunden. Waren im Wert von rund 820 Millionen Euro verschwanden zudem widerrechtlich in den Taschen von Mitarbeitern. Servicekräfte entwendeten Produkte im Wert von etwa 300 Millionen Euro.
+++ 5.07 Uhr: Dirk Nowitzki bester Mitspieler der Saison +++
Basketball-Superstar Dirk Nowitzki ist zum besten Mitspieler der abgelaufenen NBA Saison gekürt worden. Der frühere deutsche Nationalspieler im Dienste der Dallas Mavericks erhielt den "Twyman-Stokes Teammate of the Year Award" bei der diesjährigen Preisverleihung der nordamerikanischen Profi-Liga in New York. Nowitzki, der während der abgelaufenen Spielzeit aufgrund von Verletzungen 28 Spiele verpasste, ist der erste internationale Spieler, der die Auszeichnung erhielt.
+++ 5.05 Uhr: Europol: Terrorgefahr steigt +++
Die europäische Polizeibehörde Europol warnt vor neuen Terroranschlägen in Europa. "Die Terrorgefahr in Europa ist die höchste, die wir seit einer Generation hatten, die höchste der vergangenen 20 Jahre. Und sie steigt auch noch, darauf haben wir Hinweise", sagte Europol-Chef Rob Wainwright der "Neuen Osnabrücker Zeitung".
Nach Einschätzung Wainwrights ist das Treffen der G20-Staats- und Regierungschefs Anfang Juli in Hamburg "natürlich ein potenzielles Ziel für Terroristen wie jedes andere wichtige öffentliche Event". Die deutschen Behörden wüssten das und seien vorbereitet: "Ich bin mir sicher, sie tun alles, um das zu verhindern", sagte der Europol-Direktor.
Wainwright forderte mit Blick auf die Anschläge in Brüssel, Paris und London schnelle Anti-Terrorkräfte in jedem europäischen Land. In London habe die Polizei Anfang Juni innerhalb von acht Minuten nach dem ersten Anruf den Attentäter getötet. "Das ist der Standard, den wir überall haben sollten."
+++ 3.46 Uhr: Kind steckt in Bohrloch fest - Feuerwehr muss anrücken +++
Ein siebenjähriges Mädchen ist in Kiel von der Feuerwehr aus einer misslichen Lage befreit worden: Das Kind steckte mit dem Finger im Bohrloch einer öffentlichen Sitzbank fest. Eltern und Nachbarn hatten am Montagnachmittag zunächst vergeblich versucht, mit Seife und Öl den Finger zu befreien, wie die Feuerwehr mitteilte.
Schließlich mussten die Rettungskräfte anrücken. Behutsam zerlegten diese Stück für Stück die gesamte Bank. Rund eine Stunde später war das Mädchen wieder frei. Die Siebenjährige blieb während der Rettung ruhig und konnte sogar lachen. Verletzungen erlitt sie nicht.
+++ 3.15 Uhr: Nach Unfall in Wasserbecken: Zweijähriger weiter in Lebensgefahr +++
Ein zweijähriges Kind ist auf einem Wasserspielplatz in Hamburg fast ertrunken. Es schwebte in der Nacht weiter in Lebensgefahr, wie die Polizei mitteilte. Der kleine Junge hatte mit seiner Mutter am Montag eine Geburtstagsfeier in einem abseitig gelegenen Teil des Spielplatzes im Stadtteil Marmstorf besucht. Während der Feier bemerkte die Mutter plötzlich, dass sie ihren Jungen seit einigen Minuten nicht mehr gesehen hatte. Sie fand ihn kurz darauf leblos in einem etwa 50 Zentimeter tiefen Wasserbecken. Anwesende begannen damit, den Zweijährigen zu reanimieren. Ein Notarzt brachte das Kleinkind ins Krankenhaus.
+++ 2.18 Uhr: 22 Millionen US-Bürger verlieren nach Reform ihre Gesundheitsabsicherung +++
Auch die jüngsten Pläne der US-Republikaner für eine Abwicklung von "Obamacare" würden nach Schätzungen des parteiunabhängigen Rechnungshofs des Kongresses Millionen von Bürgern die Krankenversicherung kosten. 22 Millionen Menschen würden dem neuen Gesundheitsplan der Partei von Präsident Donald Trump zufolge bis zum Jahr 2026 ihren Versicherungsschutz verlieren, teilte das CBO am Montag mit. Die Zahl der Menschen ohne Krankenversicherung würde demnach bis 2026 auf 49 Millionen steigen. Das sind 18 Prozent aller US-Bürger unter 65 Jahren; gegenwärtig sind zehn Prozent davon ohne Absicherung.
+++ 2.17 Uhr: Abgeordnete fordern sofortige Abstimmung über Ehe für alle +++
Nach den überraschenden Äußerungen der Kanzlerin zur Ehe für alle fordern mehrere Abgeordnete, eine von Angela Merkel ins Gespräch gebrachte "Gewissensentscheidung" im Bundestag noch vor der Wahl zu ermöglichen. Politiker von SPD und Grünen pochten auf eine Abstimmung in dieser Woche, ähnlich äußerten sich ein CDU-Parlamentarier und zahlreiche Twitter-Nutzer. In sozialen Netzwerken war die #Ehefueralle in der Nacht ein vieldiskutiertes Thema.
"Merkel will erst in nächster Wahlperiode frei über die Ehe für alle entscheiden lassen? Warum? Wir können diese Woche abstimmen. Auf geht's!", twitterte der gleichstellungspolitische Sprecher der SPD-Fraktion, Sönke Rix.
Gleiches forderten mehrere Grünen-Politiker, die Parteivorsitzende Simone Peter schrieb in dem Kurznachrichtendienst: "Wir warten auf die politische Initiative, nachdem die Ehe für alle letzte Woche im Bundestag zum 30. Mal vertagt wurde!"
Merkel war zuvor vom klaren Nein der CDU zur gleichgeschlechtlichen Ehe abgerückt. Die CDU-Vorsitzende erklärte am Montagabend in Berlin, sie wünsche sich eine Diskussion, die "eher in Richtung einer Gewissensentscheidung geht". Bei einer Abstimmung im Bundestag ohne Fraktionszwang gilt eine Mehrheit für die Ehe für alle als sicher. Nach Informationen der Deutschen Presse-Agentur hat Merkel die Linie mit CSU-Chef Horst Seehofer abgesprochen.
+++ 2.09 Uhr: Türkei verstärkt Suche nach Regierungsgegnern in Deutschland +++
Deutsche Sicherheitsbehörden sollen laut einem Bericht auf Drängen der Türkei verstärkt gegen Kritiker wie etwa Anhänger der Gülen-Bewegung vorgehen. Zu diesem Zweck sollen türkische Behörden zuletzt weitere Listen mit entsprechenden Angaben übermittelt haben, wie die Zeitung "Die Welt" berichtet. Die Regierung von Staatschef Recep Tayyip Erdogan macht den Prediger Fethullah Gülen für den Putschversuch in der Türkei Mitte 2016 verantwortlich.
"Dem Bundesinnenministerium ist insgesamt eine mittlere einstellige Anzahl solcher "Listen" beziehungsweise Zusammenstellungen von Unterlagen zu Personen und Organisationen (Firmen) bekannt", erklärte ein Sprecher von Bundesinnenminister Thomas de Maizière (CDU) auf Anfrage der Zeitung. Zuletzt soll eine solche Zusammenstellung Ende April übermittelt worden sein, wie die "Welt" unter Berufung auf Sicherheitskreise meldete. Aus dem Bundesinnenministerium verlautete zum generellen Umgang mit den Listen: Es werde versucht, die darin genannten Personen zu lokalisieren, um sie durch die Landeskriminalämter zu sensibilisieren. "Repressive Maßnahmen wurden in keinem Fall ergriffen", hieß es.
+++ 2.00 Uhr: Brasiliens Präsident wegen Korruption angeklagt +++
Brasiliens Präsident Michel Temer ist als erstes amtierendes Staatsoberhaupt der Landesgeschichte wegen Korruption angeklagt worden. Generalstaatsanwalt Rodrigo Janot reichte die Klage beim Obersten Gericht des Landes in Brasilia ein, wie der Sender Globo News berichtete.
Temer hatte 2016 die Macht nach der Amtsenthebung der linken Präsidentin Dilma Rousseff übernommen. Der bei seinen Landsleuten äußerst unbeliebte Konservative steht seit Wochen selbst am Pranger. Er soll jahrelang Schmiergelder für seine Partei PMDB von dem Unternehmer Joesley Batista kassiert haben. Der Besitzer des größten Fleischproduzenten der Welt, der Firma JBS, hatte Temer jüngst angezeigt und unter anderem einen heimlich aufgenommen Mitschnitt eines Gesprächs zwischen den beiden als Beweisstück vorgelegt.
+++ 0.26 Uhr Entwaffnung der Farc-Rebellen in Kolumbien abgeschlossen +++
Die Farc-Rebellen in Kolumbien haben nach Angaben der Vereinten Nationen ihre Waffen vollständig abgegeben. UN-Beobachter hätten die "Gesamtheit" der 7132 registrierten Farc-Waffen in ihre Obhut genommen, erklärte die Beobachtermission der Vereinten Nationen für Kolumbien. Ausgenommen davon seien lediglich einige Waffen, mit denen die Sicherheit in den Entwaffnungszentren gewährleistet werden soll.
Die Entwaffnung der Farc-Guerilla ist Teil des historischen Friedensabkommens vom vergangenen Jahr, das den jahrzehntelangen Konflikt zwischen den linksgerichteten Revolutionären Streitkräften Kolumbiens (Farc) und der Regierung beendete.
+++ 0.14 Uhr: Krankenschwester muss nach acht morden lebenslang ins Gefängnis +++
Nach einer Mordserie an Patienten ist eine kanadische Krankenschwester zu lebenslanger Haft verurteilt worden. Ein Gericht in der Stadt Woodstock in der Provinz Ontario sprach die 50-Jährige schuldig, in Altenheimen acht Männer und Frauen ermordet zu haben. Die Frau hatte gestanden, ihren Patienten tödliche Insulinspritzen verabreicht zu haben.
+++ 0.10 Uhr: Türkei schickt mehr Flüchtlinge in die EU als vereinbart +++
Die EU-Staaten nehmen laut "Bild"-Zeitung fünfmal so viele Migranten aus der Türkei auf wie im Flüchtlingsdeal mit Ankara vereinbart. Dies gehe aus neuen Zahlen der EU-Kommission hervor, berichtete die Zeitung. Danach wurden seit Inkrafttreten der Vereinbarung mit Ankara am 20. März 2016 insgesamt 1210 Migranten, die über die Türkei auf die griechischen Inseln gelangt sind, wieder in die Türkei zurückgeschickt. Im gleichen Zeitraum hätten die EU-Staaten aber 6254 Syrer aus der Türkei auf bisher 15 EU-Länder verteilt. 2270 davon kamen demnach allein nach Deutschland.
Für jeden Rückkehrer aus Griechenland seien also fünf Türkei-Flüchtlinge in die EU umgesiedelt worden. Nach dem Flüchtlings-Deal mit Ankara sollte es aber ein 1:1-Verfahren geben. In dem Abkommen hieß es den Angaben zufolge: Für jeden von den griechischen Inseln in die Türkei rückgeführten Syrer werde ein anderer Syrer aus der Türkei in der EU neu angesiedelt. Als Hauptursache für den schleppenden Rücktransport von Flüchtlingen von den griechischen Inseln in die Türkei nenne der Bericht der EU-Kommission die "langsamen" Asylverfahren in Griechenland.