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News des Tages Verdacht auf Nowitschok-Kontakt bei britischem Polizisten

Monate nach dem Giftanschlag auf die Skripals werden in Salisbury wieder Spuren gesichert
Monate nach dem Giftanschlag auf die Skripals sind nun wieder mehrere Menschen im englischen Salisbury mit Verdacht auf Nowitschok-Vergiftung ins Krankenhaus eingeliefert worden
© Yui Mok/PA Wire / DPA
Thailand: Rettungsschächte zu Kindern in Höhle gebohrt +++ Krawalle in Nantes halten an +++ Zwei Deutsche knacken 90-Millionen-Eurojackpot +++ Die Nachrichten des Tages im Ticker.

Die wichtigsten Meldungen im Überblick:

  • Verdacht auf Nowitschok-Kontakt bei britischem Polizisten (23.18 Uhr)
  • Oldenburg: Ausflugsboot sinkt auf der Hunte (17.25 Uhr)
  • Bericht: Nahles will mit "Schichtdienst" SPD-Präsenz im Bundestag erhöhen (14.51 Uhr)
  • Bergsteiger aus Hessen in Österreich tödlich verunglückt (11.29 Uhr)
  • Kroatische Fußballfans setzen Liebesinsel in Brand (11.10 Uhr)

Die Nachrichten des Tages: 

+++ 23.18 Uhr: Salisbury District Hospital bestätigt: Britischer Polizist wird auf Nowitschok getestet +++

Ein britischer Polizeibeamter ist wegen des Verdachts auf Kontakt mit dem Kampfmittel Nowitschok in ein Krankenhaus gebracht worden. Das teilte ein Sprecher des Salisbury District Hospital mit. Der Beamte habe am Abend zunächst ein anderes Krankenhaus aufgesucht, um medizinische Beratung im Zusammenhang mit einem Gift-Vorfall in Amesbury vergangene Woche zu bekommen. Er sei dann in das Salisbury District Hospital verlegt worden und werde untersucht, teilte der Sprecher mit. Ein Paar aus dem nahe gelegenen Amesbury war am vergangenen Samstag mit Nowitschokvergiftungen in die Klinik eingeliefert worden. Die Ermittler gehen davon aus, dass der 45-jähriger Mann und seine 44-jährige Freundin versehentlich mit dem tödlichen Nervengift in Berührung kamen.

Dieses gestellte Archivbild zeigt einen sowjetischen Soldaten in einem Schutzanzug, der mit giftigen Substanzen arbeitet.

+++ 22.08 Uhr: Bericht: Verdacht auf Nowitschok-Kontakt bei britischem Polizisten +++

Ein britischer Polizeibeamter ist Medienberichten zufolge wegen des Verdachts auf Kontakt mit dem Kampfmittel Nowitschok in ein Krankenhaus gebracht worden. Das berichtete die Nachrichtenagentur PA unter Berufung auf ungenannte Quellen.

+++ 21.06 Uhr: Polizei laut Bericht nimmt nach mutmaßlich antisemitischer Straftat acht Männer fest +++

Nach einem mutmaßlich antisemitisch motivierten Angriff hat die Berliner Polizei einem Bericht zufolge acht Männer festgenommen. Ein Syrer sei in der Nacht zum Samstag in einem Park in Berlin-Mitte von einer Gruppe von Landsleuten angegriffen worden, berichtete die "Welt" am Samstag unter Berufung auf Polizeiinformationen. Der Mann habe die Gruppe um Feuer gebeten. Dabei habe einer der Syrer einen Davidstern an der Halskette des Mannes entdeckt, woraufhin die Gruppe auf ihn eingeschlagen habe. Dabei erlitt das Opfer dem Bericht zufolge Platzwunden, die ambulant behandelt worden seien. Demzufolge ermittelt nun der Staatsschutz.

+++ 19 Uhr: Zeitung: Twitter sperrte 70 Millionen dubiose Nutzerkonten in zwei Monate +++

Im Kampf gegen die Verbreitung von Falschinformationen hat der Kurzbotschaftendienst Twitter alleine im Mai und Juni einem Bericht zufolge mehr als 70 Millionen dubiose Nutzerkonten gesperrt. "Das Recht auf freie Meinungsäußerung ist nicht viel wert, wenn Menschen sich nicht sicher fühlen", sagte Del Harvey, Twitters Vize-Chef für Sicherheit, der US-Tageszeitung "The Washington Post". 

+++ 18.25 Uhr: Zehntausende Südkoreanerinnen protestieren gegen heimlich aufgenommene Videos +++

Zehntausende Südkoreanerinnen haben gegen heimlich aufgenommene Videos protestiert, die oft auf Porno-Internetseiten landen. "Wir sind Menschen, keine sexuellen Objekte für deine kranke Fantasie", war bei der Demonstration in Seoul auf den Plakaten der Frauen zu lesen. Bei einer der größten Demonstrationen von Frauen in dem Land forderten sie die Regierung zu härteren Bestrafungen auf. Fast täglich werden in Südkorea Fälle bekannt von solchen Videos, wo Frauen in Schulen, öffentlichen Toiletten und Umkleideräumen zu sehen sind. Die Clips werden häufig auf Porno-Internetseiten oder in Chatrooms veröffentlicht; teilweise gelangen sie auch auf Webseiten, die Werbung für Prostitution und Glücksspiele machen. 

+++ 17.40 Uhr: Hurrikan "Beryl" zum tropischen Sturm herabgestuft +++

Im Atlantik ist "Beryl" vom ersten Hurrikan der Saison zum tropischen Sturm herabgestuft worden. Das teilte das nationale Hurrikan-Zentrum der USA in Miami mit. Der Wirbelsturm bewegt sich auf die Kleinen Antillen zu, dort soll er in der Nacht zu Montag eintreffen. Die Meteorologen erklärten, "Beryl" sei so klein, dass eine genaue Vorhersage schwierig sei. Die Intensität des Sturms könne jederzeit deutlich zu- oder abnehmen.

+++ 17.25 Uhr: Oldenburg: Ausflugsboot sinkt auf der Hunte +++

Auf der Hunte in Oldenburg ist ein Ausflugsboot mit 28 Menschen an Bord gesunken. "Alle Passagiere konnten unverletzt gerettet werden", sagte ein Sprecher der Polizei. Die Ausflügler seien entweder von anderen Booten aufgenommen oder aus dem Wasser geborgen worden. Warum das Boot kenterte und Grund lief, ist nach Angaben des Sprechers noch unklar. Der entstandene Schaden sei noch nicht abschätzbar, weil die Bergung noch andauere.

+++ 16.55 Uhr: 15.000 Menschen demonstrieren Solidarität mit Seenotrettern im Mittelmeer +++

Angesichts des harten Vorgehens von EU-Staaten gegen zivile Seenotretter und zahlreicher Todesfälle bei Fluchtversuchen über das Mittelmeer haben in mehreren deutschen Städten tausende Menschen für Solidarität mit Seenotrettern und sichere Fluchtwege demonstriert. Nach Angaben des Bündnisses "Seebrücke" beteiligten sich an der größten Kundgebung am Samstag in Berlin 12.000 Menschen, die bei ihrem Marsch durch die Hauptstadt unter anderem Rettungswesten in die Höhe hielten. In Hannover demonstrierten demnach 2000 Menschen, im Bremen rund 1000.

Weitere Demonstrationen fanden unter anderem in Frankfurt am Main, Heidelberg, Leipzig und München statt. Das Bündnis "Seebrücke" wird nach eigenen Angaben von verschiedenen Bündnissen und Akteuren der Zivilgesellschaft getragen. Die Initiative entstand spontan, als das Flüchtlings-Hilfsschiff "Lifeline" mit 234 Menschen an Bord am Einlaufen in einen Hafen gehindert worden war.

+++ 16.25 Uhr: Rom: Brand in Cinecittà-Studios zerstört Filmkulissen +++

Der römische Tempel brannte lichterloh: Ein Feuer in den italienischen Cinecittà-Filmstudios hat eine Reihe von Filmkulissen zerstört, die das antike Rom darstellen sollten. Nach Angaben der Feuerwehr waren sechs Löschfahrzeuge im Einsatz, um den Brand in der vergangenen Nacht zu löschen. Verletzt wurde niemand. 

Die Kulissenstadt hatte etwa die Größe eines Fußballplatzes. Sie sei als Party-Location für Samstag vermietet gewesen, meldete die Nachrichtenagentur Ansa.  Diktator Benito Mussolini ließ die Studios 1937 am südöstlichen Stadtrand von Rom erbauen. Er schätzte den Nutzen der Filmindustrie für Propaganda. Ihre Blüte erlebte die Cinecittà in den 1950er und 60er Jahren, als dort Hollywood-Großproduktionen wie "Cleopatra" und "Ben Hur" entstanden.

+++ 15.49 Uhr: Nordkorea: US-Haltung bei Gesprächen "extrem bedauerlich" +++

Nach zweitägigen Gesprächen von US-Außenminister Mike Pompeo in Pjöngjang hat Nordkorea den USA eine "extrem bedauerliche" Haltung vorgeworfen. Die US-Seite habe bei den Unterredungen am Freitag und Samstag "gierige Forderungen" gestellt, erklärte das nordkoreanische Außenministerium laut einer Meldung der südkoreanischen Nachrichtenagentur Yonhap.

Pompeo erklärte dagegen, die Gespräche über die von Nordkorea zugesagte Denuklearisierung seien "sehr produktiv" verlaufen. Es gebe "Fortschritte bei fast allen zentralen Themen", wenn auch "an einigen Punkten noch Arbeit zu tun" sei.

+++ 15.42 Uhr: Tausende demonstrieren gegen Polizeigesetz - Verlauf "friedlich" +++

Mehrere Tausend Menschen haben in Düsseldorf gegen das geplante neue Polizeigesetz für Nordrhein-Westfalen demonstriert. Die Veranstalter schätzten die Zahl in einer Mitteilung auf "an die 10 000". Die Polizei sprach von 9300 Teilnehmern zu Beginn des Marsches. Ein Polizeisprecher nannte den Verlauf bis zum Nachmittag "friedlich".

Aufgerufen zu dem Protestmarsch durch die Innenstadt bis zum Landtag hatte ein breites Bündnis politischer und gesellschaftlicher Gruppen. Unterstützt wurde der Protest unter anderem von den Grünen, der Linken, den Jusos und der Piratenpartei sowie von Attac, Daten- und Umweltschützern, Fußballfanclubs und Antifa-Gruppen.

Nach massiver Kritik von Juristen und Datenschützern hatte Innenminister Herbert Reul (CDU) die Verabschiedung des Sicherheitspakets mit den bisher schärfsten Anti-Terrormaßnahmen für NRW gestoppt und Korrekturen in Aussicht gestellt. 

+++ 15.29 Uhr: Polizeigewerkschaft wirbt für Seehofers "Masterplan" +++

Der "Masterplan Migration" von Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) wird den Behörden laut Deutscher Polizeigewerkschaft den Umgang mit straffälligen Asylbewerbern erleichtern. Hilfreich sei, dass Seehofer vorübergehend da, wo noch Abschiebehaftplätze fehlten, Gefängnisse zur Unterbringung nutzen lassen wolle, sagte der Bundesvorsitzende der Deutschen Polizeigewerkschaft, Rainer Wendt, in Berlin bei einer Veranstaltung des konservativen Berliner Kreises in der Union.Wichtig sei auch, dass der Katalog der Straftaten, die zu einer Abschiebung führen können, ausgeweitet werden solle. Seehofer will seinen "Masterplan" an diesem Dienstag vorstellen. Ein Entwurf ist aber schon bekannt. Die Veröffentlichung des 63-Punkte-Papiers hatte sich verzögert, weil es unter den Koalitionspartnern Streit um die darin vorgeschlagene Zurückweisung bestimmter Asylbewerber an der Grenze gab. Der Streit wurde am vergangenen Donnerstag ausgeräumt.

+++ 15.21 Uhr: EU reagiert verhalten auf britische Pläne für Zeit nach Brexit +++

Der EU-Chefunterhändler für den Brexit, Michel Barnier, hat zurückhaltend auf die britischen Pläne für die Zeit nach dem EU-Austritt des Landes reagiert. Die Staatengemeinschaft werde die Vorschläge im Detail untersuchen und einschätzen, ob sie "umsetzbar und realistisch sind", erklärte Barnier in der Nacht zum Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter. Er erwarte das angekündigte Weißbuch mit weiteren Details. 

Nach langem Streit hatte sich das Kabinett der britischen Premierministerin Theresa May am Freitag geeinigt. Geplant ist unter anderem eine "Freihandelszone" mit der EU. Die britischen Vorschläge zielen darauf ab, nach dem Brexit einen harten Schnitt mit der EU zu vermeiden, wie er von vielen Hardlinern in Mays konservativer Partei gefordert wird. 

+++ 14.51 Uhr: Bericht: Nahles will mit "Schichtdienst" SPD-Präsenz im Bundestag erhöhen +++

SPD-Fraktionschefin Andrea Nahles will einem Medienbericht zufolge gegen dünn besetzte Sitzreihen im Bundestag vorgehen. Wie der "Spiegel" berichtete, verordnete Nahles den SPD-Abgeordneten "Schichtdienst". Die Fraktion beschloss demnach, ihre 153 Volksvertreter in drei etwa gleich große Gruppen aufzuteilen, die sich mit unterschiedlichen Aufgaben abwechseln sollen. 

Eine Gruppe habe "Dienst im Plenum", eine zweite solle sich in Rufbereitschaft halten und nach Alarmierung binnen 15 Minuten das Bundestagsplenum erreichen können; die dritte Gruppe müsse nur bei besonderen Anlässen anwesend sein. Dadurch solle eine "Grundpräsenz im Plenum" sichergestellt werden, berichtete der "Spiegel".Falls Fraktionsmitglieder ihren Verpflichtungen nicht nachkommen könnten, müssten sie für Ersatz sorgen. Als entschuldigt gelte Abwesenheit im Falle von Krankheit, Terminen im Auftrag von Fraktion, Bundestag oder Bundesregierung, während des Mutterschutzes oder der Elternzeit sowie wegen krankheitsbedingter Kinderbetreuung und der Pflege von Angehörigen. 

Die Sozialdemokraten wollen dem Bericht zufolge mit der Maßnahme verhindern, dass die AfD die magere Präsenz der Volksparteien politisch ausschlachtet. Die Regeln treten demnach nach der Sommerpause in Kraft. In der Union werde über ähnliche Vorschriften nachgedacht, berichtete der "Spiegel".

+++ 13.41 Uhr: Dobrindt: EU-Staaten werden deutsche Zurückweisungen nicht verhindern +++

Die CSU zeigt sich zuversichtlich, dass die deutschen Pläne zur Zurückweisung von Asylbewerbern von anderen EU-Staaten nicht ausgehebelt werden. CSU-Landesgruppenchef Alexander Dobrindt sagte in Berlin, er gehe nicht davon aus, dass diese Staaten aus Angst, eine große Zahl von Asylbewerbern aus Deutschland zurücknehmen zu müssen, die Registrierung von Migranten einstellen würden. Wer sich nicht an die "einfachsten europäischen Regeln" halte, könne schließlich auch keine Zusammenarbeit auf anderen Gebieten erwarten, sagte Dobrindt am Rande einer Veranstaltung des Berliner Kreises, einer konservativen Gruppe in der Union.

Union und SPD hatten sich am Donnerstag auf einen Kompromiss zur Asylpolitik geeinigt. Er sieht vor, dass Deutschland Asylbewerber, für die andere EU-Staaten zuständig sind, an der Grenze zu Österreich stoppt und zurückschickt. Dazu strebt Deutschland bilaterale Vereinbarungen mit Staaten wie Griechenland, Italien und Spanien an. Diese Vereinbarungen zu treffen sei "ein Prozess, der mit hohem Aufwand verbunden ist", betonte Dobrindt. 

+++ 13.21 Uhr: Forscher erzielen Fortschritt bei Suche nach HIV-Impfstoff +++

Bei der Suche nach einem Impfstoff gegen den Aids-Erreger HIV haben Wissenschaftler einen wichtigen Fortschritt erzielt. Ein Wirkstoff habe bei Menschen eine Immunreaktion erzeugt und Affen vor einer Infektion geschützt, teilte die Fachzeitschrift "The Lancet" am Samstag mit. Als nächster Schritt soll das Medikament an 2600 Frauen in Südafrika getestet werden.

"Die Ergebnisse sind vielversprechend, aber wir müssen vorsichtig bleiben", sagte Medizinprofessor Dan Barouch von der Universität Harvard der Nachrichtenagentur AFP. Die Daten bewiesen noch lange nicht, dass auch Menschen durch den Impfstoff vor HIV geschützt werden könnten.

In einer Laborstudie wurde 72 Affen der Wirkstoff sowie ein HIV-ähnlicher Virus injiziert. Zwei Drittel der Tiere wurden demnach durch die Impfung völlig vor der Infektion geschützt.

Barouch und sein Team nahmen zudem eine Studie mit 393 gesunden Erwachsenen zwischen 18 und 50 Jahren aus Ostafrika, Südafrika, Thailand und den USA vor. Ein Teil der Gruppe erhielt den Wirkstoff, den restlichen Teilnehmern wurde lediglich ein Placebo verabreicht. Medizinprofessor Barouch gab an, das Testmedikament habe "starke Immunreaktionen bei den Menschen ausgelöst".

Zudem löste das Mittel bei nur wenigen Teilnehmern Nebenwirkungen aus - fünf von ihnen beklagten etwa Magenschmerzen und Durchfall, Schwindel oder Rückenschmerzen. Daher darf die Forschung zu dem Impfstoff nun in die nächste Phase gehen: Das Medikament soll 2600 Frauen in Südafrika injiziert werden, um zu sehen, ob es Aids tatsächlich vorbeugen kann. Ergebnisse werden 2021/2022 erwartet.

+++ 13.16 Uhr: Bericht: Viele Daten bei mutmaßlichem Rizin-Bombenbauer entdeckt +++

Bei dem in Köln festgenommenen Islamisten, der mutmaßlich einen Anschlag mit einer Biobombe begehen wollte, haben die Ermittler nach einem Medienbericht große Datenmengen entdeckt. Nach einer ersten Auswertung von zwei sichergestellten Handys gingen Beamte von Bundesanwaltschaft und Bundeskriminalamt derzeit von etwa 180.000 Bildern, mehr als 2000 Video- und Audiodateien sowie über 33.000 Nachrichten aus, berichtete das Nachrichtenmagazin "Der Spiegel".

"Allein auf einem Telefon fanden die Ermittler mehr als 9000 Chats, die nun übersetzt werden müssen, sowie diverse Anleitungen zum Bombenbau", schrieb das Blatt. Der Tatverdächtige habe mehr als 11.000 Kontakte gespeichert. Die Fahnder suchen laut "Spiegel" unter anderem nach möglichen Mitwissern.

In der Wohnung des 29 Jahre alten Tunesiers war Mitte Juni hochgiftiges Rizin gefunden worden, außerdem wurden Utensilien für einen Sprengsatz entdeckt. Die Bundesanwaltschaft ermittelt wegen des dringenden Tatverdachts, biologische Waffen hergestellt zu haben. Sie sieht zudem einen Anfangsverdacht der Vorbereitung einer schweren staatsgefährdenden Gewalttat.

+++ 12.35 Uhr: Merkel bekennt sich zu Milliardenplus für Bundeswehr +++

Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) bekennt sich zu deutlich steigenden Verteidigungsausgaben, lässt aber ein Erreichen der Nato-Ziele offen. "Eine gute Ausrüstung sind wir auch den vielen Soldatinnen und Soldaten schuldig, die sich für unsere Sicherheit einsetzen", sagte die Kanzlerin in ihrer wöchentlichen Videobotschaft. Sie bekräftigte dabei den Nato-Beschluss, dass die 29 Mitgliedsstaaten bis 2024 die Verteidigungsausgaben schrittweise auf zwei Prozent des Bruttoinlandsprodukts hochfahren. Aber Deutschland wird dies kaum erreichen, dann müssten die Verteidigungsausgaben von 42,9 Milliarden Euro (Entwurf 2019) auf fast 80 Milliarden steigen. 

Bei der Bundeswehr gehe es "jetzt um Ausrüstung und nicht etwa um Aufrüstung", betonte Merkel. Zugleich würden die Mittel für die Entwicklungshilfe deutlich erhöht. Mitte kommender Woche findet der Nato-Gipfel in Brüssel statt. Derzeit liegt Deutschland bei seinen Verteidigungsausgaben bei einem Wert von 1,24 Prozent. 2019 sollen es dann 1,31 Prozent werden. Kanzlerin Merkel sichert bisher zumindest 1,5 Prozent bis 2024 zu, das wären 18 Milliarden Euro mehr für die Bundeswehr als bisher geplant. Zu Zeiten des Kalten Kriegs hätten die Ausgaben noch über dem 2-Prozent-Ziel gelegen, dann sei es aber zu starken Einsparungen gekommen, betonte Merkel in der Video-Botschaft.

+++ 11.54 Uhr: Deutscher wegen Kindesmissbrauchs auf den Philippinen verurteilt +++

Wegen Kindesmissbrauchs und Menschenhandels ist ein Deutscher auf den Philippinen zu lebenslänglicher Haft verurteilt worden. Das Gericht in Cebu City fällte das Urteil gegen den 46-Jährigen am Freitag. Der Mann war bereits seit 2011 in Haft. Er war damals festgenommen worden, weil er in einem Motel Nacktbilder von zwei Mädchen angefertigt hatte. Die Mädchen waren damals 16 und 14 Jahre alt.

Der Richter ordnete auch eine Entschädigungszahlung von umgerechnet 54.000 Euro an die Opfer an. "Er hat ihre Verwundbarkeit ausgenutzt, um sein Ziel zu erreichen und sie auszubeuten", sagte Richter Jose Andal in seiner Urteilsbegründung.

+++ 11.51 Uhr: Gouverneur in Thailand: Guter Zeitpunkt für Rettungsversuch +++

Im Höhlen-Drama von Thailand wäre nach offizieller Einschätzung ein Rettungsversuch möglich. Die Beratungen und Vorbereitungen, ob und wann versucht werde, die Jungfußballer aus der Höhle zu holen, seien aber noch im Gange, sagte der Provinzgouverneur und Leiter des Rettungseinsatzes, Narongsak Osotthanakorn, am Samstagabend Ortszeit. Der Wasserstand unter der Erde und der Gesundheitszustand der Eingeschlossenen seien "sehr geeignet". Die zwölf Jungen und ihr Fußballtrainer sind seit 23. Juni in der überfluteten Höhle in der Provinz Chiang Rai eingeschlossen. Sie sitzen an einer trockenen Stelle etwa vier Kilometer im Höhleninneren fest. Sauerstoffmangel und schlechte Wetteraussichten erhöhen den Druck auf die Retter. In den nächsten Tagen soll es wieder heftige Regenfälle geben. Am Aufenthaltsort der Gruppe ist der Sauerstoffgehalt in der Luft von 21 Prozent auf 15 Prozent abgesunken, wie Narongsak bereits vor zwei Tagen bekannt gegeben hatte.

+++ 11.34 Uhr: Zwei Explosionen erschüttern Somalias Hauptstadt +++

Zwei Explosionen haben die somalische Hauptstadt Mogadischu erschüttert. Die Explosionen hätten auf das Sicherheitsministerium in der Nähe des Parlaments gezielt, sagte der Polizei-Kommandant Ibrahim Mohamed. Im Anschluss sei es zu einer Schießerei gekommen. Über mögliche Opfer war zunächst nichts bekannt. 

Die islamistische Shebab-Miliz bekannte sich auf ihrer Website zu dem Angriff. Die Dschihadisten kämpfen in Somalia seit Jahren gewaltsam für die Errichtung eines islamischen Gottesstaats. Ihr Ziel ist der Sturz der von der internationalen Gemeinschaft unterstützten Regierung.

+++ 11.29 Uhr: Bergsteiger aus Hessen in Österreich tödlich verunglückt +++

Ein 55-jähriger Deutscher ist beim Bergsteigen in Österreich tödlich verunglückt. Der Mann aus dem Wetteraukreis in Hessen war laut Polizeiangaben am Freitag in Prägraten bei einer Wanderung am Alpenkönigweg auf einem nassen Steig ausgerutscht. Er stürzte in dem felsdurchsetzten Gelände in Tirol rund 300 Meter in die Tiefe. Die Begleiter des Mannes setzten sofort einen Notruf ab. Der Notarzt des Rettungshubschraubers konnte nur noch den Tod des 55-Jährigen feststellen.

+++ 11.10 Uhr: Kroatische Fans setzen bei Feiern Liebesinsel in Brand +++

Kroatische Fußballfans, die zur Unterstützung ihres WM-Teams eine Performance mit Fackeln inszenieren wollten, haben die weltweit bekannte Liebesinsel Galešnjak in Brand gesetzt. Das Feuer auf der südlich von Zadar in der Adria gelegenen Insel, die aus der Luft wie ein Herz aussieht, sei am Freitagabend ausgebrochen, berichteten die Medien unter Berufung auf die Feuerwehr. Rund 100 Menschen mussten evakuiert werden. Das Feuer konnte schnell gelöscht werden, teilte die Polizei mit. Die Verantwortlichen für das Feuer seien bekannt. Ihnen drohten zwischen sechs Monaten und fünf Jahren Gefängnis. Im Sommer kommt es an der Adriaküste Kroatiens regelmäßig zu verheerenden Bränden.

+++ 10.13 Uhr: Acht mutmaßliche IS-Mitglieder ein Jahr nach Anschlägen in Teheran hingerichtet +++

Im Iran sind acht mutmaßliche Mitglieder der Dschihadistenmiliz Islamischer Staat (IS) im Zusammenhang mit den Anschlägen in Teheran vor einem Jahr hingerichtet worden. Sie hätten die fünf Attentäter finanziell unterstützt und mit Waffen versorgt, meldete die justiznahe Nachrichtenagentur Misan Online. Die bereits im Mai ergangenen Todesurteile wurden der iranischen Nachrichtenagentur Tasnim zufolge am Samstag vollstreckt.

+++ 08.00 Uhr: Tote und Vermisste nach Unwettern in Japan  +++

Unwetter mit außergewöhnlich viel Regen haben in Japan mindestens 16 Menschen in den Tod gerissen. Dutzende wurden am Samstag vermisst. Wie die Nachrichtenagentur Kyodo meldete, wurden Hunderte Häuser beschädigt, Tausende Helfer waren im Einsatz. In der vom heftigen Regen betroffenen Region im Westen Japans befinden sich die Großstädte Fukuoka, Nagasaki und Hiroshima. Fotos zeigten schlimme Folgen des seit Donnerstag andauernden Regens: überflutete Straßen, verschlammte Häuser, Erdrutsche. Bäume knickten um, in Saga entgleiste aufgrund einer Schlammlawine ein Zug. Berichten zufolge verließen wegen der Wassermassen Hunderttausende ihre Häuser.

+++ 07.25 Uhr: Hundert Rettungsschächte zu Kindern in thailändischer Höhle gebohrt +++

Einsatzkräfte in Thailand haben mehr als hundert Rettungsschächte in die Tiefe gebohrt, um die seit zwei Wochen in einer überschwemmten Höhle festsitzenden Fußballjungen auf diesem Weg zu befreien. Bei den Bohrungen seien die zwölf Kinder und ihr Trainer bislang aber nicht erreicht worden, wie der Leiter der Rettungsaktion, Narongsak Osottanakorn, sagte. Die Kinder sind zu geschwächt, um ins Freie zu tauchen.

Die Bohrungen durch den Berg seien bis zu 400 Meter tief, sagte Osottanakorn. Der genaue Standort der Jungen in etwa 600 Metern Tiefe sei aber noch nicht gefunden worden, fügte er hinzu.

+++ 04.47 Uhr: Weitere Krawallnacht in Nantes +++

Die nach dem tödlichen Polizeischuss auf einen jungen Autofahrer im westfranzösischen Nantes ausgebrochenen Unruhen halten weiter an. Auch in der Nacht zum Samstag brannten laut der Nachrichtenagentur AFP wieder Autos in verschiedenen Stadtvierteln. Die Polizei sei von aufgebrachten Randalierern mit Brandsätzen beworfen worden und habe im Gegenzug Tränengas eingesetzt. Schon in den drei vorherigen Nächten war es zu gewaltsamen Ausschreitungen und Zusammenstößen mit den Sicherheitskräften gekommen.

Der für den tödlichen Schuss auf einen 22-Jährigen verantwortliche Polizist erklärte am Freitag über seinen Anwalt, er habe den Mann versehentlich erschossen. Seine zuvor präsentierte Version, aus Notwehr geschossen zu haben, sei eine Lüge gewesen. Der Schuss traf den Autofahrer am Dienstagabend bei einer Kontrolle am Hals. Sein Tod löste Empörung aus, die rasch in Gewalt umschlug. Die Justiz leitete gegen den Polizisten ein Ermittlungsverfahren wegen Körperverletzung mit Todesfolge ein, wie der Sender BFMTV unter Berufung auf dessen Anwalt berichtete.

+++ 01.53 Uhr: Mehr als 50 Hitzetote im Osten Kanadas +++

Die Zahl der Hitzetoten im Osten Kanadas ist auf mehr als 50 gestiegen. In der vergangenen Woche seien mindestens 54 Menschen ums Leben gekommen, teilten die Behörden in der Provinz Québec mit. Allein 28 Tote gab es demnach im Großraum Montréal.

+++ 00.10 Uhr: Zwei Deutsche knacken 90-Millionen-Eurojackpot +++

Zwei Deutsche haben den mit 90 Millionen Euro gefüllten Eurojackpot geknackt. Die Ziehung im finnischen Helsinki bescherte zwei Lotto-Spielern aus Hessen und Sachsen-Anhalt jeweils 45 Millionen Euro, wie Westlotto mitteilte. In den vergangenen Wochen war der Jackpot 14 Mal in Folge nicht geknackt worden. Zuletzt hatte im Oktober 2016 ein Spieler aus Baden-Württemberg die 90 Millionen Euro gewonnen.

Der Eurojackpot, an dem sich 18 europäische Länder beteiligen, ist bei 90 Millionen Euro gedeckelt. Seit dem Start der Lotterie im Jahr 2012 erreichte der Eurojackpot zum fünften Mal diese maximale Höhe. Spieleinsätze, die über diese Summe hinausgehen, werden der zweiten Gewinnklasse zugeschlagen und bilden dort einen weiteren Jackpot.

News des Tages: Verdacht auf Nowitschok-Kontakt bei britischem Polizisten
kng/fs AFP DPA

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