Kennen Sie "Dumbfuckistan"? Es liegt auf der Vorderseite eines schwarzen T-Shirts und fasst die Bundesstaaten zusammen, die bei der US-Präsidentschaftswahl nicht für den kommenden Präsidenten Donald Trump gestimmt haben. Alle anderen Staaten - anders als "Dumbfuckistan" ein zusammenhängendes Gebiet - bilden dem Aufdruck zufolge die "United States of America". Es ist ein eindeutiges Statement der Ausgrenzung, das man für 24,99 Dollar kaufen kann - und zwar im Online-Shop des US-Rockstars Kid Rock. Wenn Sie also noch ein Weihnachtsgeschenk für einen ultra-konservativen Freund suchen ...?
Der als Robert James Ritchie in Michigan (ein "Trump-Staat") geborene Mainstream-Rocker ist als ultra-konservativ bestens bekannt. Musikalisch drückt sich das darin aus, dass Kid Rock sozusagen auf dem Weg ist, "Kid Country" zu werden; jedenfalls nähert sich sein Stil seit seinem "Born Free"-Album 2010 dem amerikanischsten aller Popmusik-Stile immer mehr an. Der Titelsong war 2012 auch Kampagnen-Song von Mitt Romney, dem republikanischen Widersacher von Barack Obama. Hierzulande ist der 42-jährige Kid Rock vor allem bekannt als Ex-Ehemann von "Baywatch"-Star Pamela Anderson und durch seinen Nummer-1-Hit "All Summer Long" - einem unverhohlenen Ableger des legendären "Sweet Home Alabama" der Redneck-Band Lynyrd Skynyrd.
Donald Trump soll das Land wie ein Unternehmen führen
Im Geist dieses Rechts-Rock-Klassikers (Lied-Zeile: "Watergate does not bother me, does your conscience bother you?" - in etwa: "Watergate kümmert mich nicht weiter, kümmert dich dein Gewissen?") sind auch die insgesamt drei T-Shirts gehalten, die Kid Rock in seinem Shop anbietet. "God, Guns & Trump" prangt auf einem weiteren Shirt - eine Dreieinigkeit, die sich Andersdenkenden nicht so ohne weiteres erschließen dürfte.
Die Beispiele zeigen: Mit Politik hat das alles recht wenig zu tun. Das verlangt Kid Rock von "seinem" Präsidenten auch nicht. "Let the motherfucking business guy run it like a fucking business", wünscht sich der Musiker, der die Kampagne Trumps vor allem "entertaining like shit" fand. Donald Trump soll das Land also wie ein Unternehmen führen. Die ersten Gehversuche des "President-elect" deuten daraufhin, dass dieser genau das vorhat. Ein unbedachtes Telefonat mit der Regierungschefin von Taiwan brachte Trump jedenfalls schon das Prädikat "diplomatischer Anfänger" ein. Auch das wäre ein schöner Aufdruck für ein T-Shirt. Das wäre dann allerdings nichts für den Kid-Rock-Shop.