Angriff der Hamas und die Reaktion Israels Israelischer Bestseller-Autor Etgar Keret: "Die Hamas ist nicht das palästinensische Volk. Und Netanjahu ist nicht Israel."

Israels Premierminister Benjamin Netanjahu
Israels Premierminister Benjamin Netanjahu
© DPA
Etgar Keret ist einer der bekanntesten Schriftsteller Israels. Er lebt seit seiner Geburt in Tel Aviv, wie so viele ist er selbst ein Betroffener der Terror-Angriffe der Hamas. Ein Gespräch über Trauma, Hoffnung und die Frage: "Wer hat Schuld?"

Herr Keret, wie geht es Ihnen?
Meine Familie und ich sind gesund. Und relativ sicher. Natürlich gibt es Angriffe im ganzen Land. Aber in diesen Tagen zählt das nicht als Gefahr. Ich befinde mich in einem Schockzustand. Wie das ganze Land. Israel ist ein Land in einem Post-Trauma. Sie müssen verstehen: Deutschland ist viel größer als Israel. Hier wurden an einem Tag mehr als 1000 Menschen getötet. Und über 2000 Menschen verletzt. An einem einzigen Tag! Und jeder Mensch, der entführt wurde, hat Familie, Freunde, Nachbarn. Hier wurde wirklich jeder getroffen. Ich hätte mir niemals vorstellen können, dass ich eines Tages mit einem Familienmitglied reden würde, das zur gleichen Zeit mit seinem Bruder simst, der ihm schreibt, dass er in eben diesem Moment unter Beschuss steht und dass er in seinem Zuhause festsitzt. Alles, was Sie im Fernsehen gesehen haben, betrifft hier jeden Israeli ganz persönlich.

Wir sehen das Grauen im Fernsehen, aber wirklich begreifen können wir es nicht.
Ein französischer Freund sagte mir: "Oh, jetzt geht es euch genauso wie den Ukrainern." Aber das stimmt nicht. In der Ukraine geht es um Territorium. Hier handelt es sich um einen Genozid.

Etgar Kere
Etgar Keret, geboren 1967 in Ramat Gan, Israel, ist einer der bedeutendsten zeitgenössischen Schriftsteller Israels. Seine Kurzgeschichten-Bände sind in Israel Bestseller und werden in 40 Sprachen übersetzt. Sein neuester Band "Tu's nicht" wurde mit dem National Jewish Book Award ausgezeichnet. Etgar Keret lebt mit seiner Familie in Tel Aviv
© Alessandro Moggi

Beide Länder erleben Schreckliches.
Ja, aber man muss verstehen, dass die Hamas nicht etwa für einen palästinensischen Staat kämpft. Die Hamas will genau wie ISIS ein riesiges Territorium beherrschen, das von unterschiedlichen religiösen Einheiten geführt wird. Das Einzige, was sie von Israel wollen, ist der Tod. Wir sind in einem existentiellen Krieg. Dies ist kein Krieg, in dem du dich ergeben, deine Sachen packen, zu einem Flugzeug gehen und das Weite suchen kannst. Sie haben Menschen in den Kibbuzen geköpft! Das war ein ganz klares Zeichen, das die Hamas da gesendet hat: Sie wollen uns alle tot sehen.

Was machen Sie in diesen schrecklichen Zeiten?
Ich mache Lesungen für Menschen, die durch die Angriffe traumatisiert sind. Ich tue, was immer ich kann. Nur um mich nicht machtlos zu fühlen und zu vermeiden, dass ich vor dem Fernseher sitze und dummen Menschen dabei zuhöre, wie sie dumme Sachen sagen. Heute habe ich eine Lesung für ältere Menschen gegeben, die durch die Angriffe traumatisiert sind. Nur, um sie auf andere Gedanken zu bringen. Ich habe auch schon Lesungen für Kinder gegeben, die evakuiert wurden. Sie kamen aus dem Nir Am-Kibbuz. Das ist der Kibbuz, den die Terroristen nicht ausgelöscht haben. Denn die Bewohner haben sich zur Wehr gesetzt. All diese Kinder haben überlebt, während ihre Freunde in den anderen Kibbuzen massakriert wurden.

Was hören Sie für Geschichten bei diesen Veranstaltungen?
Bei einer der Lesungen kam ein Mann zu mir und sagte: "Als wir nach Israel kamen, haben wir zwei Häuser besichtigt. Eines war in Nir Am – dem einzigen Kibbuz, der nicht ausgelöscht wurde. Und eines war in Kafar Aza, wo jetzt viele Menschen getötet wurden. Ich mochte es in Kafar Aza lieber. Aber meine Frau wollte lieber in Nir Am leben. Was sollte ich tun? Da erinnerte ich mich an den weisen Rat, dass man nicht mit seiner Frau streiten soll, wenn man ein gutes Leben haben will. Also haben wir das Haus in Nir Am genommen. Hätte ich nicht auf meine Frau gehört, wären wir heute alle tot." Solche Geschichten kenne ich aus dem Holocaust. Meine Eltern haben die Shoah überlebt. Und ich erinnere mich an viele Geschichten von ihnen und ihren Freunden, wo ganz zufällige Entscheidungen dein Leben retten können. Plötzlich erscheint sehr viel im Leben sehr willkürlich.

Sie leben schon immer in Tel Aviv. Wie ist die Atmosphäre dort?
Die Straßen sind halb leer. Manchmal sieht man Soldaten, die rennen. Man fühlt die Spannung überall. Aber was wirklich beeindruckend ist, ist diese Energie.

Können Sie diese Energie beschreiben?
Als die Attacken letzten Samstag begannen, waren wir dazu verdammt, im Wohnzimmer an den Fernseher gefesselt zu sein. Dort sahen wir Menschen, die bei den Sendern anriefen und unsere Regierung um Hilfe baten. Sehr viele Menschen stiegen daraufhin einfach ins Auto und fuhren in die Gefechtszone, um Leute zu retten.

Sie meinen: Wo die Regierung versagte, sprang die Zivilgesellschaft ein?
Mehr noch: Seit Monaten gibt es in Israel Massenproteste gegen Benjamin Netanjahus Justizreform. Die Infrastruktur dieser Proteste wurde sofort dazu genutzt, um das zu leisten, was die Regierung nicht imstande war anzubieten.

Haben Sie ein Beispiel?
Am ersten Tag der Gefechte wurden die Reservisten am Morgen zu ihrer Einheit beordert. Sie kamen um 9 Uhr zum Bahnhof, aber es wurde ihnen gesagt, dass es erst um 5 Uhr nachmittags einen Zug geben würde. Sie sollten 8 Stunden auf Züge warten, während Menschen gefoltert wurden. Nur, weil der Transportminister irgendwo in Mexiko unterwegs war und keine Sonderzüge schickte. Also haben all die Soldaten, die sich zuvor zu den Protesten gegen Netanjahus Justizreform vernetzt hatten, Autos organisiert und die Reservisten persönlich zum Einsatz gefahren.

Dann käme Israel einem "Failed State" gleich, in dem die Bürger sich selbst helfen müssen.
Es waren all die organisierten Justizreform-Gegner, die nun Essen für die Soldaten und Verletzten zubereiteten. Oder nehmen Sie Yair Golan, Mitglied der linken "Meretz"-Partei, eine der größten Hassfiguren des Netanjahu-Camps. Er ist Ex-General. Als er von den Angriffen hörte, rief er zwei Freunde an, sie stiegen in ein Auto, fuhren los und retteten 16 Menschen. Die Regierung enttäuscht uns, aber wir erleben so viel Optimismus und Tatkraft von den Menschen um uns herum.

Also hat der Angriff der Hamas ein tief gespaltenes Land geeint.
Nein. Dieses Land ist weit davon entfernt, geeint zu sein. Aber alle, die gegen Netanjahus Autoritarismus protestiert haben, haben einfach mit angepackt. Und wer sich wirklich um die Probleme gekümmert haben, das waren die Mitglieder der Opposition.

Fühlen Sie sich von Ihrer Regierung im Stich gelassen?
Ich habe mir Bidens Rede angehört. Und ich habe geweint. Und ich bin wirklich nicht jemand, der besonders emotional wird, wenn ältere Amerikaner langsam reden. Aber Bidens Rede füllte dieses riesige Loch an fehlender Humanität. Endlich sah ich einmal jemanden auf dem Bildschirm, der nicht irgendwelche Linksliberalen attackierte oder seine eigenen egoistischen Interessen vertrat oder irgendwelche Lügen verbreitete. Da stand einfach jemand, der sagte: "Ich bin geschockt. Ich bin entsetzt. Das ist schrecklich." So etwas sagt Netanjahu nicht. Er sagt: "Unser Feind wird für Generationen leiden." Aber was ist mit all unseren Opfern? Was ist mit all den Menschen, die nur deswegen starben, weil so viele Soldaten vom Gaza-Streifen an die Grenze zu Jordanien abgezogen wurden? Menschen, die nicht für Netanjahu stimmen, wurden einfach vernachlässigt.

Sie klingen zutiefst enttäuscht.
Jetzt sprechen alle von Einheit. Und währenddessen sagt der Rechtsberater von Netanjahus Likud-Partei, dass dieser Krieg ein Ergebnis des linksliberalen Krebsgeschwürs ist. Das sagt er vier Stunden, nachdem Netanjahu unsere Einheit beschwor. Nicht einmal die Likud-Partei schert sich darum, was ihr Chef Netanjahu sagt. Und der Mann, der an der Macht war, als die größte Anzahl an Juden seit dem Zweiten Weltkrieg massakriert wurde, ging nicht einmal ins Fernsehen, gab kein Interview, beantwortete keine einzige Frage, sagte nicht ein nachdenkliches Wort. Als ich Bidens Rede hörte, habe ich mich wie ein Waisenkind gefühlt, das jemanden sieht, der einen Vater hat. Und ich sagte mir: "Ich möchte jemanden haben, der sich um mich kümmert. Und der nicht nur an die nächste Wahlperiode denkt und versucht, eine Gefängnisstrafe zu vermeiden. Ich möchte jemanden, der nach mir schaut und sieht, dass ich verletzt und verwirrt ist. Aber das wird niemals Netanjahu sein."

Wie erklären Sie sich den Angriff der Hamas?
Seitdem Netanjahu an der Macht ist, hat er eine sehr simple Theorie. Und die lautet: "Ich will keinen palästinensischen Staat. Und die einzige Art, einen palästinensischen Staat zu vermeiden, besteht darin, die Hamas zu stärken." Das hat er ganz offen in einem Regierungs-Meeting gesagt. Und Bezalel Smotrich, sein faschistischer Koalitionspartner, sagte: "Wir brauchen eine stärkere Hamas und eine schwächere palästinensische Autonomiebehörde." Während all dieser letzten Jahre sind wir durch ein Ritual der menschlichen Opfer gegangen. Alle paar Jahre hat Israel eine Militäroperation unternommen, bei der Israelis und Palästinenser starben, während uns Netanjahu versicherte: "Die Sache ist unter Kontrolle. Ich habe einen Deal mit dem Teufel. Ein paar Leute werden sterben, aber das ist der Preis." In diesem Versuch, die Möglichkeit eines palästinensischen Staates zu blockieren – der die einzige normale und moralisch vertretbare Lösung unserer Konflikte wäre –  gab es einen unsichtbaren Pakt zwischen Netanjahu und der Hamas.

Das sind sehr schwere Vorwürfe.
Als der israelische Ministerpräsident Jitzchak Rabin 1995 ermordet wurde, hatte Netanjahu keinerlei Chance zu gewinnen. Denn normalerweise gewinnt deine Partei keine Wahl, wenn du einen Ministerpräsidenten tötest. Dann begann die Hamas plötzlich von einem Tag auf den anderen mit ihren tödlichen Selbstmordattentaten. Und die Leute sagten: "Shimon Perez wird das nicht regeln können." Also stimmten sie für Netanjahu. Und kaum war Netanjahu an der Macht, hörte die Hamas auf mit ihren Terroranschlägen. Denn sie brauchten keinen Terror mehr. Denn weder die Hamas noch Netanjahu wollen einen palästinensischen Staat. Die Hamas ist nicht das palästinensische Volk. Und Netanjahu ist nicht Israel.

Was folgt für Sie daraus?
Wir brauchen einen Neustart. Wir brauchen eine ganz neue Situation, ohne Hamas und ohne Netanjahu. Und das hat nichts mit Ideologie zu tun. Netanjahu hat in all seinen Reden gesagt, dass er als Israels Beschützer in Erinnerung bleiben möchte. Aber von Israels Beschützer war nichts zu sehen, als Menschen abgeschlachtet wurden.

Fühlen sie sich noch sicher in Israel?
Sehen Sie, wir sind im Krieg. Und wenn Sie mich jetzt fragen, ob wir diesen Krieg gewinnen werden, dann habe ich keinerlei Zweifel. Wirklich. Wenn ich den Geist der Menschen hier sehe und mir dann vorstelle, ich wäre unser Feind, dann würde ich sagen: "Dieser Angriff war keine gute Idee." Wirklich. Es gibt hier einen hohen Grad an Entschlossenheit, Intelligenz und Raffinesse. Israelis wissen sich zu helfen. Und sie sind keine Schwächlinge. Ich mache mir keine Sorgen um unser Überleben. Ich befürchte nur, dass wir uns in der wichtigsten Zeit unseres Lebens befinden. Stellen Sie sich vor, Ihre Frau ist schwanger und steht kurz vor ihrer Niederkunft, und Sie müssen schnell ins Krankenhaus. Und Sie nehmen ein Taxi und stellen fest: "Mein Gott, der Fahrer ist unhöflich, unsensibel und kann nicht Auto fahren. Was für eine Schmach, dass die Person, von der nun alles abhängt, nicht vertrauenswürdig ist!"

Und Netanjahu ist der unfähige Taxifahrer.
Er brauchte fünf Tage, um der Opposition zu erlauben, einem Kriegskabinett beizutreten. Die Leute von der Opposition sagten: "Alles, was wir verlangen, ist, dass der Faschist, der gegen die Araber hetzt, nicht Teil des Kriegskabinetts ist. Entferne ihn für diese Krise aus der Regierung. Nach dem Krieg kannst du ihn wieder einsetzen." Und Netanjahu antwortete: "Das wäre eine gute Lösung für jetzt. Aber in drei Monaten bin ich dann in einer schlechten politischen Lage." Das Land kämpft ums Überleben. Und alles, was Netanjahu im Sinn hat, ist seine politische Zukunft. Das hat nichts mit Führungsstärke zu tun. Er ist der Kerl, der dieses Land seit Jahren durch den Dreck zieht. Der denkt, alles ist nur dazu gut, um ihn vor dem Gefängnis zu retten. Wir werden diesen Krieg trotz Netanjahu gewinnen. Aber ganz sicher nicht Dank ihm.

Wie erklären Sie sich die Brutalität der Hamas?
Die Hamas hat für diesen Angriff dieselben Techniken genutzt wie die Hisbollah. Und wenn man von der Hamas oder der Hisbollah spricht, spricht man vom Iran. Dies ist ein Dschihad. Der einzige Unterschied zwischen diesen Leuten und ISIS ist, dass sie denken, dass man Gott in einer etwas anderen Art verehren sollte. Aber ihr Traum von der Einheit aller Fundamentalisten ist derselbe. Diese Leute haben nichts mit einem palästinensischen Staat zu schaffen. Sie werden Jordanien mit derselben Leidenschaft erobern, mit der sie jetzt Israel bekämpfen. Das wahre Problem mit der Hamas ist, dass Netanjahu ihr Legitimität verschafft hat, indem er mit ihr verhandelt hat. Er wollte die Hamas als Alternative zur palästinensischen Autonomiebehörde. Deswegen ist es nun sehr schwer für Sie, in Deutschland zu sitzen und zu sagen "Die Hamas sind Tiere und Mörder!", wenn Sie sehen, dass Israel Katar erlaubt, der Hamas Geld zu geben. Netanjahu und die Rechtsregierung haben der Hamas sehr viel Legitimität verliehen. Es gibt so viel, für das diese Regierung wird Abbitte leisten müssen.

Würden Sie so weit gehen und sagen, dass Netanjahu für den Angriff mit verantwortlich ist?
Ich will Ihnen etwas sehr Simples antworten: Eine Regierung, die am schrecklichsten Tag der Nachkriegsgeschichte an der Macht war, muss gehen. Selbst, wenn sie perfekt funktioniert hätte. Ich will nicht sagen, dass der so genannte Beschützer Israels unser Land zerstört hat. Dazu ist Israel zu stark. Aber ich sehe keine historische Perspektive auf ihn, die nicht aufzeigen wird, welchen Schaden er diesem Land zugefügt hat.

Wird Netanjahu diese Zeit politisch überleben?
Eines steht fest: Nach dem Jom Kippur-Krieg musste Golda Meirs Regierung gehen, und der Likud kam an die Macht. Ich möchte einfach an die Vernunft von Netanjahus Wählern glauben. Auch sie haben Vermisste in ihrem Umfeld. Und es gibt einfach keine Infrastruktur, die Trost und Hilfe spenden würde. Manche Menschen sind derart im Ungewissen über das Schicksal ihrer Nächsten, dass sie inzwischen an einem Punkt sind, wo sie sich wünschen, ihre Nächsten wären tot, nur, damit sie nicht denken müssen, dass sie vergewaltigt oder gefoltert werden. Wahre Leader würden ins Auto springen, losfahren und helfen. Man würde sich wünschen, dass die Regierung sagt: "Unser Job besteht nicht darin, all unsere innenpolitischen Gegner als Anarchisten zu beschimpfen. Sondern unser Job ist es, dieses Land zu führen. Und mit dieser Notsituation klarzukommen." Aber nichts dergleichen geschieht.

Was ist ihre Utopie für Israel?
Israel sollte die Sackgasse einer Politik im Stile Trumps verlassen, wo man immer nur irgendeinen Feind ins Visier nimmt. Israel sollte einfach die Realität anerkennen, dass wir hier Menschen sind, die zusammenleben wollen. Wenn es gelingt, das überhitze Trump-Klima zu verlassen und eine Politik zu finden, bei der es nicht mehr darum geht, Leute gegeneinander aufzuhetzen, sondern darum, Lösungen anzubieten und an gehaltenen Versprechungen gemessen zu werden, dann wäre das der Himmel.

Und was wünschen Sie sich für die Palästinenser?
Dass sie eine Führung bekommen, die wirklich in ihrem Interesse handelt. Die Hamas hat nicht an palästinensische Interessen gedacht, als sie Israel angegriffen hat. Sondern an iranische Interessen. Natürlich will Iran, dass Israel die Hamas attackiert und Bomben auf Gaza wirft, statt auf Teheran. Dies ist ein Stellvertreter-Krieg. Die Palästinenser haben es verdient, eine Führung zu bekommen, die sich wirklich um ihre Interessen kümmert. Genau wie Israel.

Sie sprechen sich seit langem für eine friedliche Lösung des israelisch-palästinensischen Konflikts aus. Halten sie eine Aussöhnung überhaupt noch für möglich?
Ja, das tue ich. Denn ich lebe hier. Und ich glaube, dass das, was hier gerade passiert, ein Weckruf sein sollte. Die Menschen beider Konfliktparteien sollten sagen: "Okay, wir haben es 23 Jahre lang mit extremistischer Gewalt versucht. Es hat nicht geklappt." Also sollten wir einen Strich drunter machen und sagen: "Diese Zeit liegt hinter uns." Jetzt sollten beide Seiten eine Führung suchen, die uns eine Zukunft verspricht, die optimistisch ist und nicht darin besteht, deinen Nachbarn zu zerstören.