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Nordkorea Motiv für tödliches Attentat? Kims ermordeter Halbbruder soll CIA-Spion gewesen sein

Vor zwei Jahren ist Kim Jong Nam, Bruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un, Opfer eines Mordanschlags geworden. Nun berichtet das "Wall Street Journal" darüber, warum er möglicherweise sterben musste.

Im Februar 2017 ereignete sich auf dem Flughafen von Malaysias Hauptstadt Kuala Lumpur ein aufsehenerregendes Verbrechen: Zwei Frauen schmierten Kim Jong Nam, dem Halbruder des nordkoreanischen Diktators Kim Jong Un, ein Nervengift ins Gesicht. Der 46-Jährige starb kurz danach in einem Krankenhaus. Die Bilder des Anschlags, aufgezeichnet von einer Überwachungskamera, gingen damals um die Welt. Mutmaßlich verantwortlich für das Gift-Attentat soll der nordkoreanische Geheimdienst gewesen sein.

Nun liefert das "Wall Street Journal" einen Hinweis auf das mögliche Motiv: Demnach habe sich Kim Jong Nam mehrmals mit Agenten des US-Geheimdienstes CIA getroffen. "Es gab eine Verbindung", schrieb die Zeitung unter Berufung auf eine Person, die mit der Angelegenheit vertraut sei. Das zeige, wie weit die CIA gegangen sei, um an Informationen über das abgeschottete Land heranzukommen. Kim Jong Nam soll aber auch Kontakte zu anderen Geheimdiensten, etwa aus China, gepflegt haben.

Beide Attentäterinnen sind wieder auf freiem Fuß

Spekulationen über eine Verbindung gibt es schon seit längerem. Das "Wall Street Journal" liefert aber keine Hinweise, wie die Beziehung Kim Jong Nams zur CIA im Einzelnen genau aussah.

Die beiden Attentäterinnen, eine Vietnamesin und eine Indonesierin, sind im Übrigen schon wieder auf freien Fuß. Offiziell wurde ihrer Version geglaubt, dass sie sich im Glauben wähnten, an einem TV-Scherz mit versteckter Kamera teilzunehmen. Sie hätten angenommen, dass es sich bei der tödlichen Substanz um Baby-Öl gehandelt habe.Tatsächlich setzten sie aber das Nervengift VX ein.

Die Indonesierin wurde auf Bitten ihrer Regierung ohne Urteil im April per Gnadenerlass freigelassen. Die Vietnamesin erhielt wegen vorsätzlicher Körperverletzung eine Haftstrafe von drei Jahren und wurde erwartungsgemäß im Mai vorzeitig aus der Haft entlassen. Die vier mutmaßlichen nordkoreanschen Agenten, die sich zum Zeitpunkt des Anschlags im Flughafen aufgehalten haben sollen, wurden nie gefasst.

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