New York Times Irans Kompromiss im Uranstreit ist "Ablehnung"

Der Iran hat nach einem Bericht der "New York Times" den Kompromissvorschlag über eine Urananreicherung in Russland in einem zentralen Punkt zurückgewiesen. Demnach teilte Teheran der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien am Donnerstag mit, Teheran werde seine Vorräte an schwach angereichertem Uran nicht außer Landes bringen, berichtete die "New York Times".

Der Iran hat nach einem Bericht der "New York Times" den Kompromissvorschlag über eine Urananreicherung in Russland in einem zentralen Punkt zurückgewiesen. Demnach teilte Teheran der Internationalen Atomenergiebehörde IAEA in Wien am Donnerstag mit, Teheran werde seine Vorräte an schwach angereichertem Uran nicht außer Landes bringen, berichtete die "New York Times" am Freitag unter Berufung auf europäische Diplomaten und amerikanische Beamte.

Laut Vorschlag sollte der Iran etwa drei Viertel seines Urans zur Anreicherung ins Ausland bringen. Das aufgearbeitete Uran würde dann zur Nutzung in einem medizinischen Forschungsreaktor in den Iran zurückgeschickt werden. Ein nicht namentlich genannter europäischer Beamter sagte laut "New York Times", die am Donnerstag übermittelte Antwort Teherans sei "im Grunde genommen eine Ablehnung". "Das Hauptthema ist, das der Iran nicht dem Export seines schwach angereicherten Uran zustimmt", sagte der Beamte. "Das ist kein geringfügiges Detail". "Das ist der ganze Zweck des Abkommens."

Nach Angaben der "Washington Post" erklärten Diplomaten, der Iran wolle sein Uran nicht auf einmal, sondern nur in kleineren Mengen nach und nach im Tausch für neues Uran ins Ausland bringen. Für die Weltmächte habe jedoch der Reiz des Vorshclags darin gelegen, ein Großteil der iranischen Vorräte ins Ausland zu bringen. Dadurch würde Teheran neun bis zwölf Monate brauchen, bis es wieder genug Uran habe, um es für Atomwaffen anzureichern, schrieb die "Washington Post".

Die USA verlangen vom Iran in der Frage der Urananreicherung im Ausland mehr Klarheit. Der Sprecher des US-Außenministerium Ian Kelly sagte am Donnerstag in Washington, die internationale Gemeinschaft brauche von Teheran eine formelle Antwort. Er lobte die Vereinbarung, die die kontrollierte Anreicherung eines Großteils des iranischen Urans in Russland vorsieht, als ein ausgeglichenes Abkommen.

Der Iran hatte der IAEA am Donnerstag offiziell seine Antwort zu einem Kompromissvorschlag zur Urananreicherung im Ausland vorgelegt. Der iranische Gesandte bei der Internationalen Atomenergiebehörden IAEA, Ali Asghar Soltanieh, sagte, Teheran stehe positiv zu dem Vorschlag, verlange aber einige "wichtige technische und wirtschaftliche" Änderungen.

Nach Angaben des Chefs der UN-Behörde, Mohammed el Baradei, sind weitere Gespräche mit allen Beteiligten nötig, auch wenn er auf eine baldige Einigung hoffe.

DPA
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