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Rolling Stones, Panic at the Disco, Steven Tyler US-Wahlkampf: Diese Musiker drängen darauf, ihre Musik nicht ohne Zustimmung zu verwenden

Wahlkampf Trump Musik
Nicht nur bei Wahlkampfauftritten von Donald Trump herrscht eine Stimmung wie auf einem Konzert
© Saul Loeb / AFP
Songs von Elton John, Alanis Morissette und Linkin Park gehören zum Standardprogramm von US-Wahlkampfveranstaltungen. Doch nun wehren sich die Musiker gegen diese Vereinnahmung - in einem Schreiben nicht nur an Donald Trumps Partei.

Wahlkampf in Deutschland, das sind Schmalzbrote und Bier, dazu die örtliche Jazzband und der Auftritt des Kandidaten. Wahlkampf in den USA dagegen sind abendfüllende Veranstaltungen mit zahllosen Rednern, einer Prise Festivalstimmung und ordentlich was auf die Ohren - je rockiger, desto besser: “Livin 'on the Edge” von Aerosmith und Neil Youngs "Rockin in the Free World" gehören ebenso zur Standard-Beschallung wie andere Uptempo-Nummern mit wenig subtilen Titeln: "High Hopes" von Panic at the Disco etwa und natürlich Queens "We are the Champions". Doch nicht immer sind die Bands froh über den Einsatz ihrer Stücke, dem Wahlkampfteam von Donald Trump haben die erwähnten Künstler bereits verboten, ihre Songs zu verwenden.

Bitte fragt, bevor ihr unsere Songs spielt

Jetzt gehen die Musiker noch einen Schritt weiter - und nicht nur Trumps Partei ist betroffen. In einem Brief an die Republikanische als auch die Demokratische Partei drängt das Künstlerbündnis "Artist Rights Alliance" (ARA) darauf, Musik nicht länger ohne ihre Zustimmung zu verwenden. Unter den Unterzeichnern befinden sich Stars wie Mick Jagger, Keith Richards, Elton John, Alanis Morissette, Steven Tyler, Linkin Park, Sia, R.E.M., Blondie, Courtney Love, Cyndi Lauper, Elvis Costello und Lionel Richie.
In dem Schreiben verlangen sie, dass die Parteien die Zustimmung der Künstler, Songwriter und Urheberrechtsinhaber "vor der öffentlichen Nutzung ihrer Musik in einem politischen oder kampagnenartigen Umfeld" einholen. "Wir haben erlebt, wie so viele Künstler gegen ihren Willen in die Politik gezerrt und zu aggressiven Maßnahmen gezwungen wurden, um die Verwendung ihrer Musik zu verbieten - in der Regel Lieder, die während politischer Kundgebungen ausgestrahlt oder in Wahlkampfwerbung verwendet werden", erklärte ARA. "Das kann Fans verwirren und enttäuschen und sogar das langfristige Einkommen eines Künstlers untergraben."

Vor allem Donald Trumps Kampagne im Visier

Politiker müssten die Zustimmung einholen, "bevor sie das Image und das Werk eines Künstlers oder Songschreibers ausnutzen". Da viele Kreative Bedenken zu diesem Thema äußerten, "ist es an der Zeit zu handeln und sicherzustellen, dass unsere Stimmen gehört werden".
Nicht nur aber vor allem Donald Trump wurde in der Vergangenheit mehrfach darum "gebeten", bestimmte Songs nicht mehr bei seinen Wahlkampfauftritten zu benutzen. Neben den bereits erwähnten Künstlern zählen auch Tom Petty, Adele, Prince und Ex-Beatle George Harrison dazu. Der kanadische Rockstar Neil Young hatte erst vor kurzem mitgeteilt, dass er nach der Verwendung seiner Songs bei einer Ansprache von US-Präsident Donald Trump über rechtliche Schritte nachdenke. Doch ganz ohne wird der US-Präsident dennoch nicht auf die Bühne gehen müssen: So gilt etwa Kid Rock als ausdrücklicher Trump-Fan und auch Kanye West scheint trotz seiner eigenen Präsidentschaftsambitionen dem Amtsinhaber nicht gänzlich abgeneigt zu sein.
Quellen: DPA, Vulture, Explica
nik

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