Eigentlich sollte das hier, an der Pariser Sorbonne, an diesem Sonntagmorgen mal ein entspannter Tag für Olaf Scholz sein. Unter den Augen der Schwerstdenker René Descartes ("Ich denke, also bin ich") und Blaise Pascal ("Willst Du, dass man Gutes von Dir sagt, so sage es nicht selbst") zelebrieren der sich in dieser Gesellschaft sicher heimisch fühlende Kanzler und der nicht minder selbstbewusste französische Präsident Emmanuel Macron den 60. Jahrestag des Elysée-Vertrags, die Grundlage der deutsch-französischen Freundschaft, von der man in den vergangenen Wochen und Monaten nicht so recht sagen konnte, wie tragfähig sie noch ist, zumindest was die politische Ebene angeht.
Vor Ort
Deutsch-französische Partnerschaft Macron schwärmt von Seele, der Kanzler spricht von Motor und süßem Schmus

Sie haben gut Lachen: Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD, r) und Emmanuel Macron, Präsident von Frankreich, während der Präsentation deutsch-französischer Industrieprojekte im Rahmen des Deutsch-Französischer Ministerrats im Elysee-Palast.
© Benoit Tessier/Reuters Pool/AP / DPA
Verstimmung? Welche Verstimmung? In Paris feiern Olaf Scholz und die wichtigsten deutschen Politiker zusammen mit Emmanuel Macron ausgiebig 60 Jahre deutsch-französische Freundschaft. Es hat etwas von einem Klassenausflug. Doch dann holt den Kanzler die Kampfpanzer-Debatte ein.