Joschka Fischer wird 65, und der Ex-Außenminister ist wieder im Gespräch. Aber sicherlich nicht so, wie er es möchte. Seit der stern vergangene Woche ein kritisches Porträt über ihn veröffentlichte, wird über seine Vergangenheit diskutiert, die er so gerne verklären, vertuschen, entsorgen möchte: seine Jahre als überaus militanter Straßenkämpfer in Frankfurt. Als einer, der nur hauchdünn von der RAF oder den Revolutionären Zellen entfernt war. Als einer, der gerne zuschlug, der Anführer der "Putzgruppe" war, die bei den gewalttätigen, fast paramilitärischen organisierten Straßenkämpfen an vorderster Front mitmischte, oder, wie Alice Schwarzer es nun ausdrückte, "die in den 1970er Jahren das 'Schweinesystem' mit seinen 'Scheißbullen' und 'alten Nazibonzen' nicht nur mit Argumenten, sondern auch mit Steinen und Molotowcocktails bekämpfte". Und der über diese Jahre der rigorosen Militanz, wie der stern aufzeigte, wohl den Bundestag belogen hat.
Ende 2000, Joschka Fischer ist Außenminister der ersten rot-grünen Koalition, wird bundesweit bekannt, dass er bei Straßenkämpfen in Frankfurt einen Polizisten niedergeknüppelt hat, dass er am 9. Mai 1976 bei einer Versammlung war, auf der beschlossen wurde, bei einer Demonstration zum Tode von RAF-Mitglied Ulrike Meinhof Molotowcocktails einzusetzen. Tatsächlich wurde am Tag danach ein Polizeiauto massiv mit Molotowcocktails bombardiert, und der Polizist Jürgen Weber verbrannte fast.
Fischer rechtfertigt sich im feixend im Dreireiher
Anfang 2001 veröffentlicht der stern eine Bildstrecke, die Fischer zeigt, wie er 1973 - gemeinsam mit Hans-Joachim Klein, der 1975 in Wien zusammen mit dem Top-Terroristen "Carlos" die Opec-Konferenz überfiel und einen Polizisten niederprügelt. Joschka Fischers Karriere ist jetzt ernsthaft gefährdet. Als er sich am 17. Januar 2001 im Bundestag rechtfertigen muss, tut er das im grauen Dreireiher, feixend und überaus überheblich, er weiß, seine alten Kampfgenossen in Frankfurt halten dicht.
Gegenüber den Abgeordneten stellt Außenminister Fischer an jenem Tag fest: "Ich habe niemals Molotowcocktails geworfen, und ich habe auch nicht dazu aufgerufen, Molotowcocktails zu werfen."
Mollis gegen Polizeiketten
Dem stern liegt auf Film eine Aussage von Hans-Joachim Klein von 2007 vor, in der er über seine Zeit an der Seite von Fischer feststellt: "Wenn Sie in der Putzgruppe waren, haben Sie irgendwann auch Molotowcocktails geworfen." Und wenn "Molotowcocktails flogen, mussten wir das absprechen", im "Konsens", also einstimmig sei das geschehen. Ja, und Mollis seien auch "gegen Personen" eingesetzt worden, "gegen Polizeiketten". Das sei "ein Fakt".
Bei jener Sitzung im Bundestag stellte der Abgeordnete Martin Hohmann (CDU) die Frage: "Herr Minister, Sie haben soeben zugestanden, dass Sie Steine geworfen haben. Können Sie auschließen, dass Sie mit Ihren Steinwürfen Menschen getroffen und verletzt haben?"
Fischer: "Nach meinen Erkentnissen, ja."
Frage: "Sie können also ausschließen, dass Sie Menschen mit Steinwürfen getroffen und verletzt haben?"
Fischer: "Mir ist davon nichts bekannt. Es müsste mir bekannt sein, wenn ich es bejahen soll."
Frage: "Warum haben Sie dann die Steine geworfen? Haben Sie die einfach in die Luft geworfen?
Das Bundestagsprotokoll vermerkt an dieser Stelle: Heiterkeit bei der SPD und dem Bündnis 90/Die Grünen.
Fischer: "Ich habe die Steine in die Luft geworfen, ja." 'Beifall beim Bündnis 90/Die Grünen und bei der SPD sowie des Abg. Uwe Kisch (PDS)', vermerkt das Bundestagsprotokoll. In der Regierungsbank grinst Schröder, Fischer lacht.
"Wir haben draufgehauen wie die Kesselflicker"
Und auch Hans-Joachim Klein, der Ex-Terrorist, der bis zu seinem Abtauchen in den Untergrund 1975 ein sehr guter Kumpel von Fischer war, "mein engster Freund damals", muss sehr lachen.
Natürlich seien "diese Pflaster- und andere Geschosse, die Mollis" in die Luft geworfen worden, "da hat er natürlich recht", aber "die kamen ja auch mal wieder runter, also mussten sie erst mal in die Luft". Das schreibt Klein 2008 in einer dem stern vorliegenden E–Mail, in der er unter anderem "den Joschka-Bub" und sich als Gründungsmitglieder der "Frankfurter Putzgruppe" bezeichnet. Und: "Wir haben draufgehauen wie die Kesselflicker."
Aber kann man diesem Klein glauben? Der in Fischers Auto Waffen transportiert hat - ohne, wie Fischer, sagt, sein Wissen - darunter jene, die 1981 bei dem noch immer unaufgeklärten Mord am hessischen Wirtschaftsminister und FDP-Politiker eingesetzt worden sind? Diesem Ex-Terroristen, der fast 25 Jahre im Untergrund lebte und 2001 wegen dreifachen gemeinschaftlichen vollendeten Mordes, Mordversuchs und Geiselnahme in Sachen Opec-Überfall angeklagt war? Der Staat jedenfalls vertraute ihm, nutzte ihn (zuletzt Anfang des Jahres) in Terroristenprozessen als Kronzeugen, deshalb bekam er statt lebenslänglich nur neun Jahre und kam 2003 auf Bewährung frei.
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Fischer will manches zum ersten Mal hören
Frage der Abgeordneten Sylvia Bonitz (CDU) an jenem 17. Januar 2001: "Wie erklären Sie sich, Herr Minister, ... dass zum einen die Spontis damals niemals absichtlich Menschen verletzt und töten wollten, und dass Sie zum anderen aber gleichzeitig ... zum Steinewerfen aufgerufen haben? ... das ist glaube ich, der Begriff, der immer wieder auftaucht, der Putzgruppe, die in der Szene den Spitzname hatte, ich zitiere: Proletarische Union für Terror und Zerstörung."
Fischer, in der Regierungsbank stehend, dreht nun auf, kryptisch, geradezu wirr ist seine Antwort, komödiantisch fast, aber sie kommt im Regierungslager gut an: "Also, den Begriff 'Proletarische Union für Terror und Zerstörung' höre ich jetzt zum ersten Mal. Ja, es tut mir leid. Ich höre manches zum ersten Mal in den vergangenen Tagen. Äh, interessant, aber da der Begriff nicht 'Proletarische Union für Terror und Zerstörung' war, sondern wer ein bisschen Südhesssisch kennt, weiß sehr genau, woher der Putz kommt. (...) Proletarische Union allein ist eine Sponti-widrige Vorstellung, also, dass wir ... Sie scheinen uns mit der ML zu verwechseln, Frau Kollegin." Er lacht, Kanzler Schröder grinst, in der ersten Reihe feixt Peter Struck. Gelächter, allgemeine Heiterkeit bei den Grünen.
Fischer Gang alles andere als sponti- oder spaßhaft
Gar nicht zum Lachen findet noch heute Udo Riechmann diese Erklärung Außenminsters vor dem Bundestag. "Da hat er einfach gelogen", urteilt er. "Die blanke Lüge".
Udo Riechmann war ein wichtiger Typ in der linken Szene, er hat den Begriff geprägt, 1969, der für die Leute um Fischer zum Markennamen wurde: Putzgruppe. 'Proletarische Union für Theorie und Zerstörung', noch bekannter aber als 'Proletarische Union für Terror und Zerstörung'. Natürlich wisse Fischer, wofür der Begrif Putz steht, und Proletarische Union habe perfekt zu Fischers Gang gepasst, die sei "semi-maoistisch" strukturiert gewesen, "absolut autoritär", also alles andere als sponti- oder spaßhaft.
Fischer hat sich für "die Praxis des Kapitals" entschieden
Joschka Fischer hat damals vor dem Bundestag Chuzpe, die hatte er auch schon früher, 1974, da sagte er auf einer Versammlung: "Ich rede hier als Vertreter der Putzgruppen für die Genossen, die in den letzten Tagen gewöhnlich als Politrocker bezeichnet wurden. Es gibt schließlich nur zwei Möglichkeiten: Entweder man entscheidet sich für einen Reformismus, der letztendlich die Praxis des Kapitals darstellt, oder für das, was als Aktionen von Politrockern diffamiert wird, was in Wirklichkeit aber heißt: Massenwiderstand gegen die reaktionäre Gewalt gewaltsam organisieren."
Joschka Fischer. Längst hat er, um seine Worte zu benützen, sich entschieden für "die Praxis des Kapitals". Und er stellt nun wirklich etwas dar. Er ist nicht nur ein ergrauter Elder Statesman, er ist Unternehmer mit eigener Firma und einem Dutzend Angestellter, er ist Mehrheitsgesellschafter der Joschka Fischer & Company GmbH (JF&C), einer Beratungsfirma mitten in Berlin, am Gendarmenmarkt. Und Millionen macht oder machte er mit den wirklich großen Konzernen, mit dem Technologiemulti Siemens, dem Energieriesen RWE, der Autofirma BMW und der Supermarktkette Rewe. Für seine Auftraggeber fliegt er um die Welt, ist er aktiv in China, den USA, in Indien, im Nahen Osten, ist bei den Großen der Welt. Und auch bei den Kleinen der Welt, etwa bei BMW-Betriebsversammlungen, da zieht er den Dreiteiler aus, da macht er dann, wie sie bei BMW über ihn sagen, den "Blaumann", das kann er wirklich.
"Den habe ich auch gekauft" - RWE-Boss Großmann
Seine Geschäfte laufen recht gut, er hat Mitarbeiter des Arbeitgebervereins BDI für sich abgeworben, und 2011, neuere Zahlen liegen nicht vor, machte die JF&C laut Bundesanzeiger einen Gewinn von mehr als 700.000 Euro. Aber das ist nur ein kleiner Teil von Fischers Einkommen, manche seiner Verträge laufen nicht über seine Firma, etwa der mit dem Essener Konzern RWE, bei dem er sich für das gescheiterte Erdgaspipeline-Projekt Nabucco einsetzte. Diesen wohl fast millionenschweren Vertrag hatte er direkt mit dem RWE-Vorstand abgeschlossen. Bei einem Fest in Berlin dröhnte der damalige RWE-Boss Jürgen Großmann, mit dem Finger auf Fischer zeigend: "Den habe ich auch gekauft!"
Dass er so gut im Beratungsgeschäft ist, verdankt Fischer vor allem einer alten politischen Freundin: der Ex-US-Außenministerin Madeleine Albright. Mit deren Consultingfirma arbeitet er, wie es auf seiner Firmen-Homepage heißt, "im Rahmen einer strategischen Partnerschaft" eng zusammen, Albrights Name steht für ein unbezahlbares Netzwerk, ihr Name öffnet die Türen zu Wirtschafts- und Politikführern auf allen Kontinenten. Fischers heutiges Geschäft, wenn man so will, ist die Fortsetzung seiner früheren Außenpolitik mit anderen Mitteln.
Der erste grüne Minister auf dem Planeten
Joschka Fischer, der die Schule abgebrochen, kein Abitur, kein Studium absolviert hat. Der keinen Berufsabschluss hat, eine Fotografenlehre geschmissen, ein bisschen Taxi gefahren ist, Bücher geklaut und verkauft hat, "zur Erleuchtung" im Wald Pilze sammelte. Der einer der härtesten Schläger bei Frankfurter Demonstrationen war, dann der erste grüne Minister, nicht bloß in Hessen und in Deutschland, sondern, wie er feststellte, der erste "des Planeten", vereidigt in Turnschuhen, Wahlkampfstar der Grünen, Bundesaußenminister, Vizekanzler, der den ersten Kriegseinsatz deutscher Soldaten nach 1945 mitverantwortete, und obwohl ihm das angestrebte Amt des europäischen Außenministers verwehrt blieb: Dieser Joschka Fischer hat es wirklich geschafft - dorthin zu jenen Leuten und Positionen und Unternehmen, die er früher verachtet, verspottet, bekämpft hat.
Lesen Sie auf der nächsten Seite: Fischer ist ganz oben, lebt in einer Villa im Grunewald. Jürgen Weber, der verletzte Polizist, will einfach nur ein paar Antworten von ihm.
"Fischer hat mein Leben zerstört"
Er ist ganz oben. Figur der Geschichte. Unternehmer. Bestsellerautor. Bezieher einer monatlichen Pension von rund 11.000 Euro. Besitzer einer wuchtigen Villa in Berlin-Grunewald, die von einem sehr großen Hund bewacht wird, einem Kangal, einer türkischen Wachhunderasse. Wenn Fischer durch die Fenster seiner Klinkervilla auf die Bäume in seinem Garten blickt und auf die hohe efeuüberwucherte Mauer, den sein Anwesen umgibt - ist er dann glücklich? Denkt er dann manchmal an den wichtigsten Tag in seinem Leben? Den 10. Mai 1976?
400 Kilometer südwestlich von Berlin am Rande eines kleinen nordhessischen Dorfes sitzt Jürgen Weber in seinem Wohnzimmer. Es gibt kaum einen Tag, an dem er nicht an den 10. Mai 1976 denkt. An jenem Tag stand Jürgen Weber in Flammen. Er sagt jetzt: "Joschka Fischer ist für mich der geistige Vater jener Tat. Der Rädelsführer. Er hat mein Leben zerstört."
Der 10. Mai 1976 war ein sehr heißer Tag
Jürgen Weber ist Polizist. Wenn er Joschka Fischer im Fernsehen sieht, muss er den Apparat sofort abschalten. Dass Joschka Fischer erst Umweltminister in Hessen, später Außenminister und der beliebteste Politiker der Republik wurde - für Jürgen Weber ist das "unglaublich. Wie ist so etwas möglich?"
Der 10. Mai 1976 war ein sehr heißer Tag. Jürgen Weber war 23, Polizeiobermeister in Frankfurt, und weil ihn ein Kollege darum gebeten hatte, tat er für ihn Dienst. In einem Streifenwagen fuhr er hinter einem Demonstrationspulk her, es waren über 1000 Leute. Sie waren auf der Straße, weil am Tag zuvor das RAF-Mitglied Ulrike Meinhof in Stammheim tot aufgefunden worden war, weil "Ulrike", wie die Demonstranten vermuteten, "ermordet" worden war, weil "Ulrike", wie es der damals 28-jährige Fischer ausdrückte, "im Knast von der Reaktion in den Tod getrieben, ja im wahrsten Sinne des Wortes vernichtet" wurde.
"Erschießt mich! Erschießt mich!", rief der Polizist
Noch heute fällt es Weber schwer, über das zu reden, was damals an jenem Montag im Mai kurz vor 17 Uhr passierte: "Es war alles friedlich, keine Vorkommnisse, plötzlich blieb das Ende des Demonstrationszugs am Roßmarkt stehen. 40, 50 Leute drehten sich wie auf Befehl rum und warfen die ersten Molotowcocktails. Es ist nicht schön, diese Dinger auf dich zukommen zu sehen. Da kommt Panik auf. Die haben ganz gezielt geworfen. Es wurde massiv auf das Auto geworfen, als ich rauswollte, explodierte neben meiner Fahrertür ein Molotowcocktail. Da war plötzlich eine meterhohe Flammenwand, sie schlug über das Auto. Ich will deshalb also bei der Beifahrertür raus, verhake mich, da schlägt rechts oben am Holm ein Flasche ein, alles ergießt sich ins Auto, das Auto brennt, ich brenne, irgendwie komm ich raus und bin weggerannt. Meine Kollegen sind hinter mir her, haben mich umgeworfen und mich gelöscht. Ich schrie meine Kollegen an: 'Erschießt mich! Erschießt mich!'"
60 Prozent seiner Haut waren zerstört, Oberkörper, Arme, Beine, alles, bis auf sein Gesicht, Jürgen Weber war einer der ersten Menschen, die eine solch massive Verbrennung überlebten. Und er sagt nochmals: "Fischer ist für mich der geistige Täter." Er würde ihn heute "gerne fragen, ob er all die Jahre mit ruhigem Gewissen geschlafen hat?"
Der Mordversuch an Weber bleibt ungeklärt
Am 14. Mai 1976, vier Tage nach der Meinhof-Demonstration, sehr früh am Morgen, verhaftete die Polizei zwölf Männer und zwei Frauen unter dem Verdacht des versuchten Mordes, als besonders schwer belastet galten zwei Studenten, ein Schlosser, ein Elektroingenieur sowie "der 28-jährige Josef Martin Fischer". Am Samstag war Fischer wieder auf freiem Fuß, sämtliche Ermittlungen verliefen aus Mangel an Beweisen im Sand, der "Mordversuch" an Jürgen Weber, der mehr als einen Monat in Lebensgefahr schwebte und allen Prognosen zum Trotz überlebte, blieb ungeklärt.
In seinem Wohnzimmer sitzt der Polizist Jürgen Weber und wundert sich, wie es möglich war, dass Fischer seine Karriere habe realisieren können, "ohne dass ihm von staatlicher Seite irgendwelche Knüppel in die Wege geworfen worden sind".
Sind Akten verschwunden?
Was geschah mit Joschka Fischer in diesen Stunden des Polizeigewahrsams? Nie hat er darüber geredet, nur einmal geraunt, dass er damals fast "endgültig kaputtgegangen wäre". Setzte ihn der Staatsschutz unter Druck?
Jürgen Weber wird Ende Mai dieses Jahres pensioniert. Er ist immer gern Polizist gewesen, obwohl er etwas enttäuscht ist von seinem Staat. Hat der alles getan, um diese Tat aufzuklären? Der Beamte hat seine Zweifel. Fischer hingegen, sagt er, "hat sicherlich alle Möglichkeiten ausgeschöpft, um seinen Teil beizutragen, dass nichts rauskommt. Als Umweltminister und Außenminister hatte er Möglichkeiten, die ich nicht habe. Akten sollen ja angeblich verschwunden sein."
Weiß Fischer, wer die Täter sind?
Einen Geburtstagswunsch an Fischer hat der Polizist Weber: "Dass Fischer mal erzählt, was da los war. Ich bin ja nur ein kleines Licht, aber vielleicht denkt er manchmal an mich. Am Abend vor der Demo, gab es ja diese Versammlung, und da hat er dazu aufgerufen, dass man Molotowcocktails einsetzt. Er ist für mich der Drahtzieher. Er muss doch wissen, wer der oder die Täter sind."
Muss er es wissen?
Fischer schweigt.
Joschka Fischer ist ein Mann der Geschichte, und er weiß, er muss seine wahre Geschichte sorgsam behüten - sonst fällt er aus der Geschichte.