Ukraine-Krieg Trotz Kritik an Putin-Freundschaft: Gerhard Schröder darf Niedersachsens Landesmedaille behalten

Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD)
Ex-Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) gilt als Putin-Freund und wird dafür scharf kritisiert
© Kay Nietfeld / DPA
Seit Kriegsbeginn in der Ukraine wird Altkanzler Gerhard Schröder wegen seiner Nähe zu Wladimir Putin scharf kritisiert. Von der Stadt Hannover wurde ihm bereits die Ehrenbürgerwürde entzogen, eine Medaille darf er allerdings behalten.

Seine Freundschaft zum russischen Präsidenten Wladimir Putin hat Altkanzler Gerhard Schröder (SPD) bereits die Ehrenbürgerwürde von Hannover gekostet. Trotz der seit Kriegsbeginn in der Ukraine stark gewachsenen Kritik an Schröders engen Verbindungen nach Russland, darf er jedoch die niedersächsische Landesmedaille vorerst behalten. Schröder habe die höchste Auszeichnung des Landes im Jahr 1999 erhalten, weil er sich als Ministerpräsident große Verdienste um Niedersachsen erworben habe, erklärte eine Sprecherin von Ministerpräsident Stephan Weil (SPD) am Dienstag in Hannover. "Es gibt derzeit keine Überlegungen, dies zu ändern." Zuvor hatte der CDU-Abgeordnete Jens Nacke im Landtag Schröder aufgefordert, über die Rückgabe der Landesmedaille nachzudenken.

Ministerpräsident Weil fordert Schröder zum Bruch mit Gazprom auf

Die Regularien zur Landesmedaille sehen ausdrücklich vor, dass der Ministerpräsident die Verleihung nachträglich widerrufen kann, wenn sich ein Empfänger "durch sein späteres Verhalten dieser Auszeichnung unwürdig" erweist. Fälle, in denen die Medaille seitens des Landes entzogen wurde, sind der Staatskanzlei jedoch nicht bekannt.

Die Sprecherin des Ministerpräsidenten betonte, Weil habe nach dem Angriff Russlands auf die Ukraine wiederholt gefordert, dass Schröder sein Engagement in russischen Energieunternehmen schnellstmöglich beenden und damit deutlich machen müsse, dass das russische Vorgehen komplett inakzeptabel sei.

DPA
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