Medien Extrablätter - Sondersendungen - Internetansturm

Alle großen deutschen TV-Anstalten waren auf Sendung, Tageszeitungen brachten Sonderausgaben heraus, Internet-Portale verzeichneten einen erhöhten Besucheransturm. Wie gedruckte und elektronische Medien auf den Beginn des Irak-Krieges reagiert haben.

Mit Extrablättern und Sondersendungen haben gedruckte und elektronische Medien auf den Beginn des Irak-Krieges reagiert. Internet-Portale verzeichneten einen erhöhten Besucheransturm. Fernsehsender nahmen zusätzliche Nachrichten- und Hintergrundsendungen ins Programm. Tageszeitungen, die am Donnerstag auf Sonderausgaben verzichteten, planten für Freitag umfangreiche Zusatzangebote.

Wegen des Krieges verzichteten am Donnerstag kurzfristig mehrere Rundfunksender auf Spiele- und Unterhaltungssendungen. Dazu gehörten in Schleswig-Holstein sowohl der Privatsender R.SH als auch die öffentlich-rechtliche Welle Nord des NDR. Zur Begründung für den Verzicht auf den morgendlichen Comedy-Beitrag sagte R.SH-Moderator Carsten Köthe: «Uns ist nicht danach.» Ähnlich reagierten Sender in Sachsen und Sachsen-Anhalt. Ob die ZDF-Show «Wetten, dass...?» am Samstagabend wie geplant über die Bühne geht, ließ der Sender am Donnerstag offen.

Extrablätter und Sonderausgaben

Sonderausgaben mit aktuellen Texten und Fotos zum Kriegsbeginn brachten einige Tageszeitungen heraus. Dazu gehörten die «Saarbrücker Zeitung», die «Schweriner Volkszeitung» und der «Nordkurier» in Rostock. Der Kölner «Express» erschien in der Innenstadt mit einer Sonderausgabe von etwa 53 000 Exemplaren, die «Süddeutsche Zeitung» druckte zwischen 04.00 und 05.00 Uhr eine zusätzliche Auflage von 13 000 Stück.

Weitere Extrablätter brachten unter anderem das «Freie Wort» in Suhl, der «Prignitzer» in Brandenburg, der «Pfälzische Merkur» in Zweibrücken, die «Heilbronner Stimme und das «Offenburger Tageblatt» heraus. Das «Handelsblatt» war zweieinhalb Stunden nach Kriegsbeginn mit 20 000 Exemplaren ihrer Flughafen- und Lufthansa-Sonderausgabe an den Schaltern.

Alle auf Sendung

Die großen deutschen Fernsehsender waren am frühen Donnerstagmorgen bei Kriegsbeginn im Irak alle auf Sendung. Der Nachrichtensender n-tv meldete sich nach eigenen Angaben um 3.37 Uhr mit den ersten Bildern vom US-Partner und Gesellschafter CNN aus der irakischen Hauptstadt Bagdad. Die meisten Sender berichteten auch noch im Verlaufe des Donnerstags mit Sondersendungen über den Krieg.

Für den Kölner Privatsender RTL moderierte Anchorman Peter Kloeppel nach dem «Nacht Journal» live die ganze Nacht. SAT.1, ProSieben und Kabel1 übernahmen in der Nacht schon vor Kriegsausbruch die Berichterstattung vom Schwestersender N24 mit Sabine Noethen und Dieter Kronzucker bis in die frühen Morgenstunden. ARD und ZDF verlängerten ebenfalls mit Sondersendungen ihr Nacht- und Frühstücksprogramm.

Collage mit Porträts von Merz, Klingbeil, Söder und Reiche

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Die Dritten Programme von Südwestrundfunk und Bayerischem Rundfunk verstärkten ihre Irak-Berichterstattung. Auch der Kinderkanal nahm eine Sondersendung zum Irak-Krieg ins Programm und gab den jungen Zuschauern die Möglichkeit, per E-Mail, Fax oder Telefon Fragen zu stellen oder ihre Meinung zu sagen.

Verstärkter Besucheransturm im WWW

Im Internet verzeichneten die großen Nachrichtenportale in der Nacht zum Donnerstag einen verstärkten Besucheransturm. Das Internet-Portal T-Online verzeichnete in den vergangenen drei Tagen einen Zugriffs-Zuwachs von 100 bis 150 Prozent. Bei «Spiegel-Online» wurden bereits am Dienstag 9 Millionen Page Impressions (PI) verzeichnet. Bei n-tv zählte man am Mittwoch 4,7 Millionen Seitenaufrufe, bei der Online-Ausgabe des stern 2,5 Millionen.

DPA