Neben dem Schweden Hans Blix ist der Ägypter Mohammed El Baradei hauptverantwortlich für die Waffenkontrolle der Vereinten Nationen im Irak. Der promovierte Jurist El Baradei gilt als ausgewiesener Fachmann im Internationalen Recht und geduldiger, aber zäher Verhandler.
Schwerpunktländer Nordkorea und Irak
Kaum jemand kennt die verschlungenen Wege des weit verzweigten Systems der Vereinten Nationen (UN) so gut wie der 60-jährige. Er hat als Karrierediplomat in drei Jahrzehnten in vielen UN-Organisationen gearbeitet. Dazu gehörten unter anderem die Abrüstungskommission (UNDC), die Weltgesundheitsorganisation (WHO) und das Entwicklungsprogramm (UNDP).
Seit 1984 ist der Vater zweier Kinder bei der Internationalen Atomenergie-Organisation (IAEO) in Wien tätig, deren wichtigste Aufgabe die Verhinderung des militärischen Missbrauchs von Nuklearmaterial ist. Als Direktor der Rechtsabteilung dieser UN-Organisation zwischen 1987 bis 1991 konzentrierte er sich auf die technische Zusammenarbeit mit den 128 Mitgliedstaaten, sowie die Überprüfung der nuklearen Sicherheitsvorschriften. Seit 1991 war er als Stellvertreter des Generaldirektors Hans Blix für die Außenbeziehungen der IAEO verantwortlich.
Dabei widmete er sich vor allem den Überwachungsinspektionen der Atomenergieorganisation in den einzelnen Mitgliedsländern. Zwei der Schwerpunktländer waren der Nordkorea und der Irak. 1997 wurde der in Kairo und New York ausgebildete Rechtsexperte, der auch Englisch und Französisch spricht, Nachfolger von Blix an der Spitze der UN-Atombehörde.