Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
nach einem langen juristischen Tauziehen erscheint in den USA heute das Enthüllungsbuch der Nichte von Donald Trump. Der Bruder des Präsidenten, Robert Trump, hat es nicht geschafft, die Veröffentlichung des Buches über seine Familie zu verhindern. Der Oberste Gerichtshof in Poughkeepsie, New York, lehnte den Antrag auf Einstellung der Veröffentlichung ab und hob die einstweilige Verfügung gegen die Autorin Mary Trump und ihren Verleger Simon & Schuster vom 30. Juni auf.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
Enthüllungsbuch von Trump-Nichte Mary kommt in den Handel
Mary Trump beschreibt ihren Onkel in dem Buch "Too Much and Never Enough: How My Family Created the World's Most Dangerous Man" - auf Deutsch etwa: "Zu viel und nie genug: Wie meine Familie den gefährlichsten Mann der Welt erschuf" - als verlogenen und kaltherzigen Narzissten. Die Psychologin geht auf 240 Seiten auch ausgiebig auf die komplizierte Familiengeschichte der Trumps ein.
Mary Trump ist die Tochter des älteren Bruders des Präsidenten, Fred Trump Jr., der 1981 im Alter von 42 Jahren an den Folgen seiner Alkoholsucht gestorben war.
Ein anderer Bruder des Präsidenten, Robert Trump, versuchte, ein Erscheinen des Buches mit juristischen Mitteln zu stoppen. Er erwirkte eine einstweilige Verfügung. Dabei hatte er sich auf eine Vertraulichkeitsvereinbarung berufen, die im Zusammenhang mit der Nachlassregelung von Mary Trumps Großvater Fred, dem Vaters des Präsidenten, geschlossen worden sei.
In der Urteilsbegründung hieß es nun, in der Abmachung zwischen Fred Trumps Nachfahren sei es vor allem um finanzielle Aspekte gegangen. Robert Trump habe zudem keinerlei Rechtsverletzung oder irreparablen Schaden nachweisen können, der eine Blockierung der Veröffentlichung des Buches rechtfertigen würde.
Ausfuhr von Kriegswaffen auf mehr als 492 Millionen Euro gestiegen
Der Wert der in den ersten vier Monaten aus Deutschland ausgeführten Kriegswaffen ist auf mehr als 492 Millionen Euro gestiegen. Der Anteil von Nato-Staaten daran habe bis einschließlich April 182 Millionen Euro betragen, teilte das Bundeswirtschaftsministerium auf eine Anfrrage der Linken-Abgeordneten Sevim Dagdelen mit. Die Antwort liegt der Deutschen Presse-Agentur vor. An Staaten, die der Nato gleichgestellt sind, gingen demnach Rüstungsgüter im Wert von rund 5,6 Millionen, an EU-Staaten Lieferungen im Umfang von rund 51,6 Millionen Euro.
Corona-Pandemie: Kalifornien schließt Bars, Kinos und Kirchen wieder
Wegen rasch ansteigender Neuinfektionen macht Kalifornien viele Lockerungen seiner Corona-Auflagen wieder rückgängig. Bars, Kinos und Museen in dem bevölkerungsreichsten US-Bundesstaat müssen schließen, wie Gouverneur Gavin Newsom erklärte. Zudem dürfen Restaurants keine Gäste mehr in geschlossenen Räumen bewirten. Ebenso müssten in 30 Bezirken, darunter Los Angeles, auch Fitnessstudios, Kirchen, Friseursalons sowie viele Büros und Einkaufszentren ihren Betrieb einstellen, sofern dieser in geschlossenen Räumen stattfinde, sagte Newsom weiter. In den betroffenen Bezirken leben rund 80 Prozent der 40 Millionen Einwohner des Bundesstaats.
England führt Maskenpflicht in Geschäften ein
In England wird eine allgemeine Maskenpflicht in Geschäften eingeführt. Die Maßnahme gilt ab dem 24. Juli, wie das Büro von Premierminister Boris Johnson mitteilte. Es gebe zunehmende Belege dafür, dass das Tragen von Atemschutzmasken in geschlossenen Räumen vor dem Coronavirus schütze, hieß es zur Begründung. Verstöße gegen die Maskenpflicht können mit Bußgeldern von bis zu 100 Pfund (109 Euro) geahndet werden.

Was heute wichtig wird:
Macron und deutsche Gäste bei Zeremonie zu Nationalfeiertag in Paris
Bei einer Zeremonie zum französischen Nationalfeiertag will Staatspräsident Emmanuel Macron ab 10.45 Uhr Krankenhaus- und Pflegekräften für ihren Einsatz während Corona-Pandemie danken. Eingeladen sind auch Vertreter aus Deutschland, Österreich, Luxemburg und der Schweiz - diese Länder hatten im Frühjahr Patienten aus Ostfrankreich übernommen, das von der Pandemie hart getroffen wurde. Aus Deutschland werden Bundesgesundheitsminister Jens Spahn und der nordrhein-westfälische Ministerpräsident Armin Laschet (beide CDU) in Paris erwartet, der auch deutsch-französischer Kulturbevollmächtigter ist. Wegen der Coronakrise verzichtet Frankreich auf die traditionelle Militärparade auf der Prachtstraße Champs-Élysées. Stattdessen werden sich Macron, Soldaten und die Gäste auf der Place de la Concorde im Herzen der Hauptstadt versammeln. Im Anschluss an die Feier gibt der Präsident ein ausführliches TV-Interview.
Merkel Gast der Kabinettssitzung in Bayern
Erstmals in ihrer langen Amtszeit nimmt Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) ab 12 Uhr an einer Sitzung des bayerischen Kabinetts teil. Auf Einladung von CSU-Chef und Ministerpräsident Markus Söder reist Merkel dafür eigens von Berlin an den Chiemsee, wo die Sitzung in der prunkvollen Spiegelgalerie von Schloss Herrenchiemsee stattfindet. Im Anschluss an eine gemeinsame Schifffahrt auf die Insel werden Söder und Merkel zunächst mit einer Kutsche zum Neuen Schloss fahren. Nach der Kabinettssitzung ist eine gemeinsame Pressekonferenz geplant. Themen dürften die Coronakrise und die EU-Ratspräsidentschaft sein. Erwartet werden Proteste von Landwirten gegen die aktuelle Agrarpolitik.
Gericht entscheidet über Teslas Autopilot-Werbung
Tesla droht wegen der Werbung für seinen "Autopiloten" eine juristische Schlappe. Das Landgericht München I wird ab 15 Uhr voraussichtlich über die Zulässigkeit mehrerer Werbeaussagen entscheiden. Die Wettbewerbszentrale hat gegen den Hersteller geklagt, weil sie die Werbung als irreführend bewertet. In der mündlichen Verhandlung hatte das Gericht bereits angedeutet, es könne sein, dass die Kammer zum selben Schluss komme. Kern der Klage ist die Frage, ob Tesla in Bezug auf die Möglichkeiten seiner Autos in Sachen selbstständiges Fahren den Mund zu voll nimmt.
Studie zum Einfluss parkender Autos auf Unfälle
Die Unfallforscher der Versicherer stellen ab 12 Uhr in Münster eine Studie zu Unfällen mit Fußgängern und Fahrradfahrern vor. Dabei geht es um den Einfluss von illegal und legal parkenden Fahrzeugen auf das Unfallgeschehen. Thema sind unter anderem verdeckte Sichtachsen und aufgerissene Autotüren am Radweg. Den Ablauf eines solchen typischen Unfalls mit Auto und Radfahrer zeigen die Forscher mit Hilfe eines Crashtests. Nach Angaben der Unfallforscher blieb bislang der indirekte Einfluss verschiedener Faktoren auf späteres Unfallgeschehen oft unerforscht.
Epstein-Skandal: Ex-Partnerin Maxwell hört Anklage
Im Skandal um den wegen Sexualverbrechen verurteilten und inzwischen gestorbenen US-Unternehmer Jeffrey Epstein muss dessen Ex-Partnerin Ghislaine Maxwell in New York vor Gericht erscheinen (ab 19 Uhr MESZ). Richterin Alison Nathan will ihr dann per Videoverbindung offiziell die Anklage vorlesen und über eine mögliche Freilassung auf Kaution entscheiden. Maxwells Anwälte hatten um eine Freilassung ihrer Mandantin gegen eine Kaution von fünf Millionen Dollar gebeten. Die 58-Jährige soll bei den Sexualverbrechen Epsteins eine maßgebliche Rolle gespielt haben. Ihr werden sechs Anklagepunkte vorgeworfen, darunter Verführung Minderjähriger zu illegalen Sexhandlungen und Meineid.
Merkel empfängt spanischen Regierungschef Sánchez
Bundeskanzlerin Angela Merkel empfängt am Abend den spanischen Ministerpräsidenten Pedro Sánchez zu einem Abendessen im Kanzleramt. Im Fokus wird die Bekämpfung der wirtschaftlichen und sozialen Folgen der Corona-Pandemie stehen. Merkel und Sánchez wollen auch mit der Vorbereitung des EU-Sondergipfels am kommenden Freitag und Samstag beginnen. Das von der EU-Kommission geplante Milliardenprogramm zur Wiederbelebung der europäischen Wirtschaft infolge der Corona-Krise ist unter den Mitgliedstaaten höchst umstritten. Spanien gehörte zwischenzeitlich zu den besonders schwer von der Pandemie betroffenen Ländern und wäre einer der Hauptempfängerstaaten der EU-Hilfen.
Vereinigte Arabische Emiraten starten Mars-Sonde
Als erste arabische Nation wollen die Vereinigten Arabischen Emirate (VAE) eine Sonde zum Mars schicken. Die Rakete soll am späten Abend (23:51 Uhr MESZ) in Japan starten. Im Februar 2021 soll die Sonde nach sieben Monaten ihre Umlaufbahn um den Roten Planeten erreichen. Ziel der Mission "Al-Amal" (Hoffnung) sei es, das erste vollständige Bild des Mars-Klimas über ein komplettes Mars-Jahr zu erfassen, teilte die Emirates Mars Mission (EMM) mit. Die 1350 Kilogramm schwere Raumsonde soll unter anderem die Atmosphäre sowie Wetterveränderungen und den Wechsel der Jahreszeiten beobachten.
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