Pakistan 30 Islamisten aus Deutschland absolvieren Terrorlager

Rund 30 Rekruten aus Deutschland sollen in diesem Jahr ein Al-Kaida-Terrorcamp in Pakistan absolviert haben. Experten sprechen von einer ernsten Bedrohung, die Sorge vor Anschlägen in Europa wächst.

Mindestens 30 Islamisten aus Deutschland haben laut einem Pressebericht in diesem Jahr ein paramilitärisches Trainingslager in Pakistan besucht. Etwa zehn Rekruten seien seit Januar nach Deutschland zurückgekehrt, berichtete die US-Zeitung "Washington Post" am Sonntagabend unter Berufung auf deutsche Sicherheitskreise. Das erhöhe die Sorge vor neuen Anschlagsplänen gegen Ziele in Europa. "Das reicht aus, um zu zeigen, wie ernst die Bedrohung ist", zitierte die Zeitung einen deutschen Anti-Terror-Experten.

Dem Bericht zufolge nimmt die Zahl westlicher Rekruten auch aus den USA in den Ausbildungslagern für Islamisten zu. Obwohl der US-Geheimdienst CIA im vergangenen Jahr verstärkt Raketenangriffe mit unbemannten Flugzeugen auf Al-Kaida- und Taliban-Kommandeure geflogen habe, halte der Zulauf zu den Ausbildungslagern unvermindert an, berichtete die "Washington Post" unter Berufung auf US- und europäische Anti-Terror-Experten.

Nach der Veröffentlichung mehrerer islamistischer Droh- und Propagandavideos vor der Bundestagswahl waren die deutschen Sicherheitskräfte in den vergangenen Wochen in erhöhte Alarmbereitschaft versetzt worden. In einem Internet-Video drohten die Taliban der Bundesrepublik wegen des Einsatzes deutscher Soldaten in Afghanistan mit Vergeltung. Dazu wurden Fotos vom Brandenburger Tor, dem Hamburger Hauptbahnhof, dem Kölner Dom, der Frankfurter Skyline und auch vom Oktoberfest eingeblendet.

AFP
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