Der frühere DDR-Bürgerrechtler Werner Schulz ist im Alter von 72 Jahren gestorben – unter dramatischen Umständen.
Der langjährige Bundestagsabgeordnete der Grünen ist am Rande einer Veranstaltung von Bundespräsident Frank-Walter Steinmeier im Berliner Schloss Bellevue zum 9. November zusammengebrochen. Nach stern-Informationen versuchte unter anderem Josef Schuster, Arzt und Präsident des Zentralrats der Juden, noch, Schulz wiederzubeleben.
Werner Schulz war in DDR-Bürgerrechtsbewegung aktiv
Bereits in den 1970er Jahren hatte sich der gebürtige Zwickauer oppositionell in der DDR engagiert. Nach der Wende im Herbst 1989 gehörte dem Runden Tisch und der ersten frei gewählten Volkskammer an. 1990 zog er in den gesamtdeutschen Bundestag ein und blieb bis 2005 als Abgeordneter für Bündnis 90/Die Grünen im Parlament. Von 2009 bis 2014 gehörte der Träger des Bundesverdienstkreuzes dem Europäischen Parlament an. Werner Schulz hinterlässt eine Ehefrau und zwei Kinder.
In einer ersten Reaktion würdigte Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt den Verstorbenen. "Ich bin persönlich sehr, sehr traurig", sagte die Grünen-Politiker während einer kurzen Unterbrechung der Regierungsbefragung im Parlament. Schulz sei parteiübergreifend sehr anerkannt gewesen, "ein Ostdeutscher von Herkunft, ein Gesamtdeutscher im Herzen, ein Europäer mit besonderem Blick auf Osteuropa, ein unermüdlicher Streiter für die Freiheit".
Hinweis der Redaktion: Dieser Artikel wurde nach seiner Erstveröffentlichung aktualisiert.