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Wil Mirsajanow zum Fall Nawalny Nowitschok-Entwickler: "Ich glaube nicht, dass es ein Mordversuch war"

Zwei Einsatzkräfte in Schutzanzügen nach einem Vorfall mit Nowitschok im britischen Salisbury im Jahr 2018
Zwei Einsatzkräfte in Schutzanzügen nach einem Vorfall mit Nowitschok im britischen Salisbury im Jahr 2018
© Ben Stansall / AFP
Wil Mirsajanow, Whistleblower des geheimen sowjetischen Chemiewaffenprogramms, veröffentlichte 2007 die Formeln der Nowitschok-Kampfstoffe. Mit dem stern sprach er über den Anschlag auf den russischen Oppositionspolitiker Alexej Nawalny, das Gift und die Lügen aus Russland.

Zur Person: Wil Mirsajanow, 85, leitete zu Sowjetzeiten die Spionageabwehr im Moskauer Forschungsinstitut für Organische Chemie und Technologie, damals ein Tarnname für die Forschung an Chemiewaffen. Mirsajanow erhielt Einblick in Geheimprogramme, unter anderem in die Entwicklung des hochgiftigen Kampfstoffs Nowitschok.

Beflügelt von Perestroika und der Hoffnung auf ein Ende des Kalten Krieges packte der promovierte Chemiker Anfang der 90-er Jahre in einer Moskauer Zeitung aus: Damals sollten neue, extrem tödliche Gifte das internationale Verbot von Chemiewaffen unterlaufen. Sie hießen "Nowitschok", russisch für "Neuling". Mirsajanow wurde des Verrats angeklagt, freigesprochen und emigrierte 1995 in die USA.

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