Der frühere britische Fußballprofi Gary Lineker hat nicht nur durch seine Tore, sondern auch durch seinen Humor Schlagzeilen gemacht. Legendär ist sein Bonmot: "Ein Fußballspiel dauert 90 Minuten - und am Ende gewinnen immer die Deutschen."
Vor dem Finale zwischen Dortmund und den Bayern hat der Stürmer den Spruch ein klein wenig modifiziert. Er twitterte: "Nur selten kann man etwas Historisches für die Zukunft vorhersagen. Bald wird eine deutsche Mannschaft zum ersten Mal seit 38 Jahren in Wembley verlieren."
Helene Fischer singt für Dortmunder Spieler
Strafe oder Belohnung? Nach dem Finale will Schlagerstar Helene Fischer in London für die Spieler des BVB singen. Dies gelte auch, wenn die Dortmunder verlieren sollten. Das Management drohte an: "Sie ist auf jeden Fall dort und singt." Fan der Mannschaft ist Fischer, seit Schlussmann Roman Weidenfeller und Patrick Owomoyela sie im vergangenen Jahr in einer Fernsehshow überrascht und ihr mehrere Auszeichnungen überreicht hätten, wie eine Mitarbeiterin des Managements sagte. Ob die Aussicht auf ein Helene-Fischer-Konzert die BVB-Spieler beflügelt, oder ihnen die Lust nimmt - wir werden es am Samstagabend sehen.
Klinsi adelt Klopp - und glaubt an Bayern
Er selbst hat es als Bayern-Trainer nur ins Champions-League-Viertelfinale geschafft. Ohne ihn schafften es die Bayern 2010 und 2012 schon zwei Mal ins Finale, jetzt beim dritten Mal wird es mit dem Titel klappen. Das glaubt jedenfalls Jürgen Klinsmann. Für den Schwaben geht Bayern München als Favorit in das Finale gegen Borussia Dortmund. "Es ist ein einziges Spiel, bei dem viele Unwägbarkeiten passieren können und irgendwie würden solche Unwägbarkeiten auch zu diesem Finale und dem Verlauf der Champions-League-Saison passen", sagte er dem Internetportal "spox.com". "Aber aufgrund der Erfahrungen der vergangenen Jahre geht Bayern als Favorit in dieses Finale."
Große Stücke hält der frühere Bundestrainer auf BVB-Coach Jürgen Klopp: "Wer mit Borussia Dortmund zweimal deutscher Meister wurde, Pokalsieger, jetzt im Champions League-Finale steht, ist für mich schon in der höchsten Kategorie angekommen." Dass zwei deutsche Mannschaften im Londoner Endspiel stehen, ist aus seiner Sicht auch ein Beleg für die Klasse des deutschen Fußballs. "Ich halte die derzeitigen Verhältnisse auch für mehr als nur eine Momentaufnahme. Im Ausland guckt man voller Respekt und Hochachtung auf die Bundesliga."
Trübe Aussichten: das Wetter in Deutschland
Wie wird eigentlich das Wetter am Champions-League-Final-Wochenende? Wer tatsächlich ein Tickets fürs Wembley-Stadion ergattern konnte, darf sich gleich in doppelter Hinsicht glücklich schätzen. Der britische Wetterdienst Met Office sagt für London am Samstag bisher trockenes Wetter bei Temperaturen um 15 Grad voraus. Am frühen Morgen könnten ein paar Tropfen Regen fallen, tagsüber soll sich sogar die Sonne durch die Wolkendecke kämpfen. Für den Finalabend wird starke Bewölkung, aber kein Regen vorhergesagt.
Zum kollektiven Fußballgucken auf den deutschen Fanmeilen sollten sich die Fans dagegen warm anziehen und den Regenschirm nicht vergessen. "Wasserfest sollten sie sein", sagt Meteorologe Helmut Malewski vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Kühles Schauerwetter soll in Berlin und München herrschen, in Berlin bei 11, in München bei 9 Grad. Für Dortmund wird Regen bei 10 Grad erwartet. Das sind wahrlich trübe Aussichten.
Bayern lieben Klopp
Jetzt mal kurz zu den Sympathiewerten der Bayern und Borussia Dortmund. Da haben wir uns mal die Trainer etwas genauer angeschaut. Hier ist der Unterschied sehr groß. Jürgen Klopp ist bei 50 Prozent der Deutschen beliebt, der scheidende Bayern-Coach Jupp Heynckes nur bei 16 Prozent. Und dabei machen nicht einmal die Bayern eine Ausnahme. Im Freistaat hat der 45 Jahre alte Klopp mit 36 Prozent gegenüber seinem 23 Jahre älteren Kollegen Heynckes (23 Prozent) die Nase vorn. Übrigens: In Bremen erreichte der Dortmunder Trainer fast schon Werte wie Politikgrößen bei ihrer Wiederwahl auf Parteitagen: 80 Prozent finden ihn sympathisch. Das ergab eine repräsentative Umfrage des Meinungsforschungsinstituts YouGov.
Keine Feierbiester auf dem Marienplatz
Sollten die Bayern allen negativen Sympathiewerten zum Trost in London den Pott holen, wird es am Sonntag keine Feier dahoam geben. Wie der deutsche Fußball-Rekordmeister am Mittwoch mitteilte, wird die Mannschaft am Sonntag nach dem Finale gegen 17.00 Uhr am Münchner Flughafen ankommen. Spieler und Trainer würden mit Bussen direkt auf einer Vorfeldposition am Flugzeug abgeholt, danach ginge es direkt nach Hause. Für Fans gebe es keine Möglichkeit, die Stars zu sehen. Diese Entscheidung gelte ausschließlich der Vorbereitung auf das DFB-Pokalfinale sechs Tage später gegen den VfB Stuttgart in Berlin, hieß es in der Presseinformation des FC Bayern. Einen Besuch des Rathaus-Balkons haben die Münchner frühstens für den 2. Juni, also am Tag nach dem DFB-Pokalfinale in Berlin, ins Visier genommen.
Neuer will wieder zum Elfer antreten
Falls es in London zum Elfmeterschießen kommen sollte, will Manuel Neuer im Notfall auch wieder als Schütze antreten wie beim verlorenen Elfmeterschießen im Heimfinale gegen den FC Chelsea. "Wenn ich gebraucht werde, bin ich da", sagte Neuer: "Ich möchte aber, dass wir es vorher schaffen." Ach ehrlich? Wären wir nicht drauf gekommen, Manuel.
Neues aus dem Zoo Leipzig
So liebe BVB-Fans, es gibt neue Hoffnung für einen Sieg gegen die Bayern. Geht es nach dem kleinen Schabrackentapir Baru im Zoo Leipzig, setzt sich am Samstag euer Team durch. Das drei Monate alte Jungtier hat seinen Tipp Mittwoch in der Tropenerlebniswelt Gondwanaland abgegeben. Baru hatte am Ende der Trainingseinheit mit dem Fußball seinen Favoriten für das bevorstehende Endspiel um die europäische Fußballkrone aus zwei mit Lebensmittelfarbe bemalten Kohlrabis gewählt. Die schwarz-gelbe Option erhielt dabei den Vorzug. Heja BVB, Heja BVB, ..........
Die Fans liefern sich per Twitter einen Wettkampf: #fairytale für den BVB, #packmas für den FCB. Machen Sie mit!
Klopp und der Götze-Deal
Es ist ein bemerkenswertes Interview, das Jürgen Klopp Donald McRae vom "Guardian" gegeben hat. Dortmunds Trainer spricht offen wie selten zuvor über seine Anfänge als Coach beim FSV Mainz 05 und dass er sich dort zunächst, oh Wunder, am Ultra-Defensiv-Stil des Italieners Arrigo Sacchi orientiert habe. "Du kannst bessere Teams schlagen - mit der richtigen Taktik", sagt Klopp. Diese habe er sich unter anderem bei Sacchis Milan mit den alten Haudegen Baresi, Albertini und Maldini abgeschaut.
Natürlich geht es in dem Gespräch aber vor allem um Klopps jetzigen Klub, den BVB. Dort, auch das wusste man noch nicht, zeige er seinen Spielern zur besonderen Motivation immer mal wieder Fotos von jubelden Barcelona-Spielern. "Videos bringen nichts, den Barca-Stil kann man nicht kopieren", sagt Klopp. "Aber wenn man den Spielern zeigt, wie sehr sich Messi und Co. auch über das 5868. Tor freuen, bringt das mehr." So solle man sich immer fühlen - bis zum Tod, so Klopp.
Auch über den Wechsel von Mario Götze zu den Bayern geht es in dem Interview. Als ihn die Nachricht erreichte, habe sich das wie eine "Herz-Attacke" angefühlt, sagt Klopp. Den Besuch einer Kino-Premiere am Abend mit seiner Frau musste er absagen: "Keine Chance, ich kann nicht sprechen. Heute kannst Du mich nicht ausführen." Zu groß sei die Enttäsuchung gewesen.
Und dann versucht Klopp auch noch ein bisschen Stimmung zu machen - wenn es darum geht, den neutralen Fan am Samstag auf seine Seite zu ziehen: "Wir sind ein Fußballklub, keine Firma. Es kommt nun darauf an, welche Story der neutrale Fan hören will." Die Bayern-Geschichte sei die der Erfolge seit 1970. "Aber wer was Neues hören will, diese ganz spezielle Geschichte, der muss Dortmund die Daumen drücken", sagt Klopp. In diesem Moment müsse man auf der Fußballwelt für Schwarz-Gelb sein.
Der Kaiser meldet sich zu Wort
Natürlich - auch Franz Beckenbauer meldet sich in diesen Tagen zu Wort. Der "Kaiser" hat sich schon mal festgelegt. Oder doch nicht? "Der BVB gewinnt nur, wenn der FC Bayern einen schlechten Tag hat", sagt er. Aber er sagt auch: "Dortmund ist an einem guten Tag in der Lage, jede Mannschaft auf der Welt zu schlagen, auch den FC Bayern." Ja gut, äh ...
Hitzfeld ein Klopp-Fan
Nochmal zurück zu Jürgen Klopp. Im "Audi-Star-Talk" wurde der von Ottmar Hitzfeld geadelt - und in Verbindung mit den Bayern gebracht. "Ja, ich kann mir durchaus vorstellen, dass auch Jürgen Klopp irgendwann Trainer des FC Bayern München werden wird." Fragt sich nur, ob Klopp darauf auch Bock hat.
Lahm mit merkwürdiger Logik
Philipp Lahm, Bayerns Kapitän, beschäftigt sich gar nicht erst mit dem Gedanken an eine Niederlage: "Es ist jetzt, in diesem Spiel, auf jeden Fall die größte Chance, einen internationalen Titel zu gewinnen", sagt der 29-Jährige im "Kicker". "Wir haben zu 100 Prozent die Chance, jetzt diesen Titel zu holen. In den letzten Jahren war das nicht der Fall." Warum eigentlich nicht, fragt man sich ... merkwürdige Logik.
Weiter Warten auf Götze
Wir schließen unseren Countdown mit einer guten und einer schlechten Nachrichten für alle BVB-Fans: Erstmals seit drei Wochen nahm Mario Götze nach seinem Muskelfaserriss am Dienstag wieder am Mannschafttraining teil. Anders als bei seiner individuellen Laufeinheit am Morgen arbeitete er wenige Stunden später auch mit dem Ball. Bei Mats Hummels sieht es dagegen nicht so gut aus. Die Bänderdehnung im Außenband zwingt den Abwehrchef weiter zur Pause. Wir wünschen: gute und vor allem rechtzeitige Genesung!