- Bei der ersten Sitzung des Fifa-Exekutivkomitees nach der Wiederwahl von Weltverbands-Präsident Joseph Blatter wird am Samstag über die Verteilung der Startplätze für die Weltmeisterschaften 2018 und 2022 entschieden.
- Voller Freude über seine wiedererstarkte Macht bereitet Sepp Blatter dabei schon die nächste Konfrontation mit den gerade geschlagenen Gegnern aus Europa vor. Die Verteilung der Exko-Plätze will er modifizieren - das geht nur zulasten der Uefa.
- Offenbar soll das Gremium von 27 auf 30 Mitglieder aufgestockt werden. Dabei will Blatter darauf wertlegen, dass das Verhältnis der Anzahl von Mitgliedsverbänden zu Exko-Sitzen angepasst wird. Nutznießer könnten die Verbände aus Asien, Afrika und Ozeanien sein - also jene Konföderationen, die Blatter bei seiner Wiederwahl wohl am meisten unterstützten.
+++ 15 Uhr: Linken-Parteichef will Blatter Bundesverdienstkreuz aberkennen +++
Linken-Parteichef Bernd Riexinger fordert, Fifa-Präsident Sepp Blatter das ihm 2006 verliehene Bundesverdienstkreuz wieder abzuerkennen. "Blatters einziger Verdienst besteht doch darin, aus dem Fußball, der Millionen Menschen begeistert und zusammen bringt, eine korrupte und maßlose Werbemaschine zu machen", sagt Riexinger der "Bild"-Zeitung. Den Weltfußballverband Fifa bezeichnete Riexinger als eine "mafiöse Vereinigung".
+++ 14.15 Uhr: Netanjahu erfreut über vereitelten Fifa-Ausschluss Israels +++
Israels Ministerpräsident Benjamin Netanjahu zeigt sich erfreut über das "Scheitern" des palästinensischen Antrags auf den Ausschluss seines Landes aus dem Fußball-Weltverband Fifa. Die internationalen Bemühungen Israels hätten Erfolg gehabt, erklärt Netanjahu Zuvor hatte der Chef des palästinensischen Fußballverbands, Dschibril Radschub, den umstrittenen Antrag zurückgezogen.
+++ 13.32 Uhr: Fifa suspendiert Indonesien +++
Die Fifa suspendiert Indonesiens Fußballverband. Dies teilt Joseph Blatter mit. Wie der Schweizer nach der Sitzung des Fifa-Exekutivkomitees erklärt, darf die Nationalmannschaft Indonesiens aber zumindest noch die aktuell laufenden Südost-Asienspiele zu Ende spielen.
Die Fifa wirft Indonesien staatliche Einmischung in Fußball-Angelegenheiten vor. Das Sportministerium hatte den nationalen Verband gesperrt, weil er die Anordnung ignorierte, zwei Clubs aus der nationalen Liga auszuschließen. Beide Vereine waren wegen dubioser Managementpraktiken aufgefallen. Der Weltverband hatte die Wiedereinsetzung der nationalen Föderation verlangt und dafür eine Frist gesetzt, die am Freitag ablief.
+++ 13.06 Uhr: Blatter erwartet keinen Bruch mit Uefa +++
Joseph Blatter erwartet keinen endgültigen Bruch mit der Europäischen Fußball-Union. "Die Uefa gehört zur Fifa, sie brauchen die Fifa und die Fifa braucht die Uefa", sagt der Präsident des Weltverbands. Uefa-Präsident Michel Platini hatte Blatter nach dem jüngsten Korruptionsskandal zum Rücktritt aufgefordert und sogar mit einem WM-Boykott gedroht. "Wir müssen die WM immer schützen", sagt Blatter dazu. Die Weltmeisterschaften seien eine Haupteinnahmequelle.
Kritik übt Blatter am Verzicht des Engländers David Gill auf den Sitz in der Fifa-Exekutive. Der frühere Club-Direktor von Manchester United war als Fifa-Vize gewählt worden, tritt das Amt aber aus Protest gegen Blatter nicht an. "Wenn man gewählt ist, muss man Verantwortung übernehmen", sagt Blatter. Es gehe nicht an, dass man einfach nicht erscheine. Über seine Gründe habe ihn Gill nicht informiert, erklärt der Schweizer.
+++ 12.50 Uhr: Blatter: "Verhaftet? Ich? Weshalb?" +++
Auf einer Pressekonferenz in Zürich äußert sich Blatter zu den Vorwürfen gegen ihn. Er scheint überzeugt, dass er auch die kommenden Monate trotz Ermittlungen des FBI überstehen wird. "Wenn die Untersuchungen in der nächsten Zeit so weitergehen, dann bin ich nicht beunruhigt. Ich mache mir keine Sorgen um meine Person." Sorgen, dass er auch verhaftet werden könnte, macht er sich nicht. Blatter: "Verhaftet? Ich? Weshalb?" Jegliche Mitschuld an den Entwicklungen der letzten Tage weist der Fifa-Chef von sich, es seien bloß Einzelfälle. Zweifel an seiner Position lässt er keine: "Ich bin aber der Präsident von allen. Auch von den Verbänden, die gegen mich gestimmt haben... Diejenigen, die verloren haben, können ja morgen wieder gewinnen. Das ist wie im Fußball auch."
+++ 12.27 Uhr: 2026 WM mit 40 Teams möglich +++
Für die Fußball-WM 2026 könnte es eine gravierende Änderung geben. "Man ist sich darüber im Klaren, dass man zumindest darüber diskutieren muss, mit Blick auf 2026 über eine Erhöhung zu sprechen, also über eine Ausdehnung der Endrunde, möglicherweise bis hin zur Zahl 40", sagt DFB-Chef Wolfgang Niersbach nach der Exko-Sitzung. Dies hatte Blatter vor der Präsidentschaftswahl im Gegensatz zu seinem geschlagenen Kontrahenten Prinz Ali bin al-Hussein abgelehnt.
+++ 12.13 Uhr: WM-Startplätzen für 2018 und 2022 bleiben unverändert +++
Die Verteilung der Startplätze nach Kontinenten bleibt für die Fußball-Weltmeisterschaften 2018 und 2022 auf dem Stand des Weltturniers 2014 in Brasilien. Das entschied das FIFA-Exekutivkomitee in Zürich. Damit werden sich jeweils 13 europäische Teams qualifizieren, in drei Jahren ist zudem Gastgeber Russland dabei.
Europa/UEFA: 13 Teilnehmer (+ Russland 2018) Südamerika/CONMEBOL: 4 oder 5 Teilnehmer* Afrika/CAF: 5 Teilnehmer Asien/AFC: 4 oder 5 Teilnehmer* (+ Katar 2022) Nord- und Mittelamerika/CONCACAF: 3 oder 4 Teilnehmer* Ozeanien/OFC: 0 oder 1 Teilnehmer*
* In Playoffspielen ermitteln Asien und Südamerika sowie Ozeanien und ein CONCACAF-Vertreter jeweils einen Teilnehmer.
+++ 12 Uhr: Putin gratuliert Blatter zur Wiederwahl +++
Kremlchef Wladimir Putin gratuliert Joseph Blatter zu dessen Wiederwahl zum Präsidenten des Fußball-Weltverbandes Fifa. Er sei zuversichtlich, dass "die Erfahrungen, der Professionalismus und das hohe Ansehen Blatter helfen werden, zur weiteren Verbreitung und weiteren Beliebtheit des Spiels in der ganzen Welt beizutragen", teilt der Kreml mit. Putin bekräftigt, dass WM-Gastgeber Russland zur Zusammenarbeit mit der Fifa bereit sei. Putin hat die Korruptionsermittlungen gegen Fifa-Funktionäre am Donnerstag mit Nachdruck als Versuch der USA verurteilt, Russland die Weltmeisterschaft 2018 zu entziehen.
+++ 10.25 Uhr: Beckenbauer lobt Blatter +++
Franz Beckenbauer hat Fifa-Chef Joseph Blatter nach dessen Wiederwahl gelobt und den Gegenspielern des Schweizers von der Uefa eine schlechte Strategie bescheinigt. "Blatter ist ohne Zweifel eine starke Persönlichkeit, die ein gewaltiges Standing in der Welt besitzt", sagt der Fußball-Kaiser in einem Interview der "Thüringer Allgemeinen".
Die europäischen Gegenspieler Blatters kritisiert Beckenbauer. "Die Uefa hat ja noch nicht einmal einen eigenen Kandidaten vorzuweisen. Wenn ich etwas ändern will, dann muss ich eine Alternative anbieten", sagt das frühere Exekutivkomitee-Mitglied des Fußball-Weltverbandes.
+++ 9.55 Uhr: Blatter greift USA und Platini an +++
Joseph Blatter grefft nach seiner Wiederwahl als Fifa-Präsident die amerikanischen Justizbehörden und die Europäische Fußball-Union um Michel Platini mit scharfen Worten an. Es gebe "einen Hass, der nicht nur von einer Person bei der Uefa kommt, aber von der Uefa als Organisation, die nicht verstanden hat, dass ich 1998 Präsident geworden bin", sagt der 79 Jahre alte Schweizer in einem TV-Interview des Schweizer Sender RTS.
Uefa-Chef Platini hat Blatter vor dem fünften Wahlsieg am Freitag beim Fifa-Kongress in Zürich gegen den einzigen Gegenkandidaten Prinz Ali bin al-Hussein zum Rücktritt aufgefordert. "Ich vergebe jedem, aber ich vergesse nicht", sagt Blatter dazu.
Diese Forderung von Platini und die Festnahmen von sieben Fußball-Funktionären in Zürich zwei Tage vor der Wahl auf Antrag von US-Behörden seien "kein Zufall". Blatter: "Es gibt Zeichen, die nicht täuschen: Die Amerikaner waren Kandidaten für die WM 2022 und sie haben verloren." Zudem sieht er einen Zusammenhang zwischen dem Jordanier al-Hussein und den USA. "Man darf nicht vergessen, dass sie der Hauptsponsor des haschemitischen Königsreichs sind, also von meinem Gegner. Diese Sache riecht nicht gut", sagt Blatter.
+++ 8.40 Uhr: Steuerfahndung geht von weiteren Anklagen aus +++
Der Chef der US-Steuerfahndung geht von weiteren Anklagen im Fifa-Korruptionsskandal aus. Nach einem Bericht der "New York Times" vom Freitag sagte Richard Weber: "Ich bin ziemlich sicher, dass wir eine weitere Runde von Anklagen haben werden." Weber wollte nach Angaben der Zeitung die übrigen Ziele der US-Ermittlungen nicht nennen. Er wollte auch nicht sagen, ob darunter auch der soeben wiedergewählte Fifa-Präsident Sepp Blatter sei. Die US-Behörden gingen aber davon aus, dass weitere Personen in kriminelle Handlungen verwickelt seien.
+++ 1.15 Uhr: Blatter kündigt Überraschungen an +++
Fifa-Präsident Sepp Blatter kündigt überraschende Pläne zur Image-Aufpolierung des Fußballweltverbandes an. Nach den tragischen Ereignissen ermögliche ihm seine Wiederwahl, an seinem Konzept zu arbeiten, sagt der 79-Jährige zu Fifa TV. "Es wurde gesagt, dass ich verantwortlich bin für das, was passiert ist. Ich übernehme die Verantwortung und wir müssen nun ein besseres Image für die Fifa aufbauen und ich weiß auch wie", sagt Blatter. Näher äußert er sich nicht zu seinen Plänen. Die Arbeit daran soll aber bereits am Samstag bei der Sitzung des Exekutivkomitees aufgenommen werden. Die Mitglieder sollen dann Informationen erhalten. Dabei werde es auch Überraschungen geben, sagt Blatter.