Spieltag 1 im stern-Check Traumtore, tollkühne Frisuren und Titelverteidiger außer Dienst: Was uns die WM bisher geboten hat

Der enttäuschte Toni Kroos (l.), der eigenwillig frisierte Neymar und der jubelnde Cristiano Ronaldo (r.)
Der enttäuschte Toni Kroos (l.), der eigenwillig frisierte Neymar und der jubelnde Cristiano Ronaldo (r.)
© Federico Gambarini, Buda Mendes, Manu Fernandez / AP / DPA / Getty Images
Alle 32 Teams haben ihr erstes Spiel absolviert - Zeit für eine erste Zwischenbilanz: Was waren die schönsten Momente, die größten Überraschungen, die Kuriositäten? Ein kleiner Rückblick mit der beruhigenden Gewissheit: Da kommt noch viel mehr.

Bestes Spiel: Hätte man sich beim Blick auf die Auftaktpartien auch denken können, dass das Duell zwischen Spanien und Portugal zum Highlight des ersten Spieltags wird. Dass die Protagonisten aber gleich derart lieferten, sorgte bei den Fans dann doch für offene Münder. Die Spanier zeigten, dass ihnen das Tohuwabohu um ihren Trainerwechsel zwei Tage vor Turnierstart nichts anhaben kann und im Gegenteil die Mannschaft vielleicht sogar zusammengeschweißt hat. Und die Portugiesen zeigten sich zumindest so zäh, wie es eines amtierenden Europameisters würdig ist. Und auch sonst gab es jede Menge Gesprächsstoff in Sotschi: Doppelpack Diego Costa, Hattrick Cristiano Ronaldo, Patzer de Gea - mit diesem Spiel ging die WM gleich so richtig los!

Schönstes Tor: Die erfreuliche Tatsache ist nicht nur, dass von den ersten 16 Spielen des Turniers kein einziges torlos ausging. Es fielen auch erstaunlich viele erstaunlich schöne Tore. Der Schlenzer von Brasiliens Coutinho, die Van-Basten-Reminiszenz des Belgiers Dries Mertens oder Cristiano Ronaldos Freistoß-Gemälde gegen Spanien sind schon jetzt sichere Kandidaten für die Highlight-Rolle im WM-Rückblick.

WM 2018: Ordentlich Druck auf DFB-Kessel

Positive Überraschung: Beinahe hämisch wurde die russische Nationalelf von Beobachtern vor Turnierbeginn bereits als eine der schlechtesten Gastgebermannschaften aller Zeiten bezeichnet. Nun mag es zwar stimmen, dass die Sbornaja ihr Personal dieser Tage nicht gerade aus der besten Generation ihrer Geschichte schöpfen kann. Klar ist auch, dass Auftaktgegner Saudi-Arabien zu den weniger begnadeten Teilnehmern zu zählen ist. Aber wenn man bedenkt, dass auch Deutschland anno 2006 beim 4:2 im Eröffnungsspiel gegen Costa Rica einige Startschwierigkeiten hatte, ist das 5:0 schon ein Ausrufezeichen. So stehen die Russen nun nach dem Sieg über Ägypten in der ersten Partie des zweiten Spieltags bereits mit einem Bein im Achtelfinale.

Negative Überraschung: So schlecht ist die deutsche Nationalmannschaft schon lange nicht mehr in ein Turnier gestartet. Zum Auftakt verweigerte der Titelverteidiger weitgehend den Dienst. Dass es gegen leidenschaftliche, aber keinesfalls übermächtige Mexikaner nicht einmal zu einem Punkt gereicht hat, sorgt schon nach wenigen Turniertagen für ordentlich Druck auf dem DFB-Kessel. Im zweiten Spiel gegen Schweden geht es für das Team von Jogi Löw schon um die Abwendung der historischen Blamage: dem ersten Vorrunden-Aus einer deutschen Mannschaft überhaupt. Ähnlich schwach wie Khedira, Kroos & Co. präsentierte sich (für seine Verhältnisse) ausgerechnet Lionel Messi. Gegen Island fand der Superstar der Argentinier nie ins Spiel, agierte fahrig und fehlerhaft und verschoss sogar den Elfmeter, der den Sieg für die Südamerikaner bedeutet hätte. Bei seiner wahrscheinlich letzten WM wird Messi sich schnell steigern müssen, sonst droht neben Deutschland auch dem anderen Finalisten von 2014 das Aus nach der Gruppenphase.

Cristiano Ronaldo aus dem Stand in Topform

Stärkster Star: Ja gut, eine echte Überraschung ist das zwar nicht: Portugals Held setzte mit drei Treffern gegen Spanien das erste Ausrufezeichen des Turniers. Kennt man im Prinzip nicht wirklich anderes vom inzwischen auch schon 33-Jährigen. Trotzdem: Mit Nervenstärke beim Elfmeter und unglaublicher Präzision beim Freistoß kurz vor Schluss zeigte der portugiesische Nationalheld gleich im ersten Spiel, das er bereit ist, sein Team zu tragen, und dass deshalb mit dem ansonsten leicht limitierten Europameister zu rechnen ist. So rundum eindrucksvoll muss man auch als Megastar auf der größtmöglichen Bühne aus dem Stand (im wahrsten Sinne des Wortes) erstmal performen - siehe Messi oben.

Kurioseste Frisur: Beim ersten Spiel der Brasilianer gegen die Schweiz sorgte die Haarpracht von Superstar Neymar für mächtig Gelächter in den sozialen Netzwerken. Dort wurde sein blondierter "Meet me at McDonald's"-Haarschnitt unter anderem scherzhaft mit einer Portion Spaghetti verglichen. Frankreichs Ex-Profi Eric Cantona ließ sich für sein Instagram-Profil beispielsweise mit Nudeln auf dem Kopf fotografieren und hielt dabei ein Bild von Neymar in die Kamera. Inzwischen hat dieser seine Frisur aber offenbar schon wieder geändert. Seine Mutter veröffentlichte am Dienstag auf Instagram ein in Sotschi aufgenommenes gemeinsames Foto mit dem 26-Jährigen, auf welchem Neymar wieder deutlich kürzere Haare hat. Auch brasilianischen Medienberichten zufolge hat der teuerste Fußballer der Welt seine Haare schneiden lassen. 

Neymar
© Buda Mendes/Getty Images
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