Porsche 911 Bissiges Biest

Seit vier Jahrzehnten gilt der Porsche 911 als Inbegriff des Sportwagens. Nun wird er nochmals schöner, stärker und vor allem härter

Seit vier Jahrzehnten gilt der Porsche 911 als Inbegriff des Sportwagens. Nun wird er nochmals schöner, stärker und vor allem härter

Aufatmen bei den Eingefleischten. Bald sind die Spiegeleier weg. So werden die schrecklich gestylten Scheinwerfer des Porsche 911 Carrera genannt, der diese Dinger seit 1997 in der Frontpartie tragen muss. Noch. Ab Juli wird das anders. Rückkehr zur guten runden, leicht ovalen Form. Endlich. Die gusseisernen Fans jubilieren, denn die haben die merkwürdig zerlaufende Form der Lichtspender (deswegen Spiegeleier) am Vorgänger schon immer gehasst - was den Verkauf von Deutschlands einziger echten Macho-Maschine allerdings nicht wesentlich beeinträchtig hat.

Technische Daten

Motoren
Carrera: 3,6-Liter-Sechszylinder mit 325 PS/239 kW; Carrera S: 3,8-Liter-Sechszylinder mit 355 PS/261 kW Fahrleistungen
0-100 in 5 Sek./4,8 Sek; Spitze 285 km/h/ 293 km/h Preise
Carrera: 75 200 Euro, Carrera S: 85 176 Euro

Freuen über die optischen Glättungen wird sich ebenfalls Ferdinand Alexander Porsche. Der Spross der Besitzerfamilie, der 1963 mit dem ersten 911 einen Klassiker schuf, bekommt nicht nur bei den besagten Augen des Autos grüne Pickel. Sondern auch wegen des teils zerklüfteten Cockpits. Inzwischen hat Harm Lagaay, der Chefdesigner des Hauses, hier gleichfalls Einsicht bewiesen und das Armaturenbrett zeitloser gestaltet. Die Operation ist geglückt.

Unter der kultischen Blechform des Renners, dessen Taille nun stärker betont wurde, hat sich zudem einiges getan. Wichtigster Punkt neben einem neuen Sechsganggetriebe ist das elektronisch geregelte Fahrwerk. Es bietet fortan zwei Einstellungen. Bei der Variante "Normal" geht es vergleichsweise kommod zu, was die Gebisskronen schont. Wird hingegen die Taste "Sport" gedrückt, verhärten sich die Stoßdämpfer spürbar. Mit diesem aktiven Fahrwerk will Porsche jene Hardcore-Piloten versöhnen, die in den vergangenen Jahren immer mal wieder über das vermeintliche Weicheiauto gemault hatten.