1941 hatte die Deutschen die Niederlande, Polen und Frankreich mit ihrer Blitzkrieg-Taktik niedergerungen. Dazu wurden Dänemark und Norwegen besetzt, Griechenland und Jugoslawien besiegt. Nichts schien die Wehrmacht aufhalten zu können. Nur Großbritannien trotzte Hitler – geschützt durch die Insellage.
Im Sommer 1941 entschied sich Adolf Hitler die UdSSR zu überfallen. Dort warteten viele Überraschungen mit denen die deutsche Führung nicht gerechnet hatte. Die deutsche Bevölkerung war übrigens nicht so optimistisch. Die Nazis bemerkten verbiestert, dass die Siegeseuphorie der Menschen in Berlin mit dem Überfall auf die UdSSR auf einmal verflogen war.
Und die Leute auf der Straße behielten Recht. Der rücksichtslose Widerstandswille der Rotarmisten fügte den Deutschen Verluste in bisher nicht gekannter Höhe zu. Bevor die deutsche Offensive im Winter vor Moskau einfror, traf die Deutschen ein weiterer Schlag. Sie, die auf die Überlegenheit ihrer Panzer vertrauten, stießen auf den T-34. Und gegen den Russentank waren die deutschen Panzer-Typen I, II und III nur Spielzeuge.
T-34 war das beste Panzerfahrzeug seiner Zeit
Der T-34 war unbestritten der wegweisendste Panzerentwurf seiner Zeit. Der 30 Tonnen schwere Panzer besaß eine abgeschrägte Frontpanzerung der Stärke von 70 mm. Die damalige deutschen Standard-Panzerabwehrkanone im Kaliber 3,7 cm konnte ihm nichts anhaben und erhielt dem Spitznamen "Heeresanklopfgerät". Die deutsche Panzer III - ausgerüstet mit einer Kanone im Kaliber 5 cm - mussten einen T-34 umgehen und ihn seitlich oder von hinten aus große Nähe beschießen, um Aussicht auf Erfolg zu haben. Selbst war der T-34 mit einer 76,2-mm Kanone ausgerüstet. War panzerbrechende Munition vorhanden, zerlegte sie jeden gegnerischen Panzer.
Die Deutschen waren vollkommen überrascht, als ihnen dieser Panzer begegnete. Die deutsche Abwehr hatte weder die Produktion des T-34 noch die des noch größeren KV 1 bemerkt, obwohl bereits 1225 T-34 fertiggestellt wurden. Im Design war der T-34 der modernste Panzer seiner Zeit. Die abgeschrägte Frontpanzerung und der flache Turm machten ihn widerstandfähig gegen Beschuss. Die hohe Leistung des Motors, das geringe Gewicht von nur 30 Tonnen und seine extra-breiten Ketten sorgten für Agilität und Geländegängigkeit.
Der T-34 war eine tödliche Waffe
Mit einem fähigen Kommandanten war der T-34 allen deutschen Modellen zu Beginn des Russland Feldzuges überlegen. In der Schlacht um Moskau erzielte Dmitry Lavrinenko 54 Abschüsse. Damit ist er der erfolgreichste alliierte Tanker überhaupt. Und das erreichte er in den wenigen Wochen von September bis Dezember 1941. Am 18. Dezember fiel Lavrinenko durch einen Geschosssplitter. Übrigens in der Division von General Iwan Panfilow, über die es vor wenigen Jahren einen umstrittenen Film gab.
Lavrinenko war ein ausgezeichneter Taktiker. Obwohl er auch ein guter Richtschütze für Fernschüsse war, zog er es vor, die überlegen Beweglichkeit des T-34 auszunutzen. Er überraschte die Deutschen häufig aus einer getarnten Stellung und suchte das Gefecht in Entfernungen von nur 150 Metern.
Den deutschen Vormarsch konnte der T-34 1941 allerdings nicht aufhalten. Die deutschen Kommandeure und Mannschaften waren meist erfahrener und besser ausgebildet als die Russen und manövrierten die russischen Panzer im Gefecht aus. Die vorhandenen Panzer wurden von der Führung falsch eingesetzt. Viele Einheiten durften nicht zurückweichen und wurden von den Deutschen umgangen. Die erkannten Stellungen, in denen die T-34 verharren mussten, wurden von der Luftwaffe bombardiert und mit Artilleriefeuer belegt. Abgeschnitten, mussten die Panzer spätestens aufgegeben werden, sobald der Nachschub an Munition und Sprit abgeschnitten war.
Genial, robust und einfach
Das eigentliche Geheimnis des T-34 war seine simple und robuste Konstruktion. Sie machte es möglich, den Panzer in gewaltigen Stückzahlen mit angelerntem Personal zu bauen.
Das hatten die deutschen Konstrukteure nie begriffen. Von Stalin stammt der Satz: "Quantität besitzt eine eigene Qualität". Während die russischen Waffen simpel zu produzierende robuste Massenprodukte waren, wurden die deutschen Panzer als handwerkliche Meisterwerke konzipiert, die nur von Fachpersonal in kleinen Stückzahlen hergestellt werden konnten. Die T-34 wurden roh zusammengeschweißt und teilweise ohne Lackierung nur mit Kalk beschmiert an die Front gefahren, zur gleichen Zeit hat man in Deutschland die Schweißnähte fein säuberlich abgeschliffen und versiegelt.
Der T-34 hatte allerdings auch Schwachstellen. Viele davon hingen jedoch nicht mit dem Konzept, sondern mit der Versorgungslage zusammen. So besaßen meist nur die Führungspanzer eine Funkanlage. Wurde dieser Tank ausgeschaltet, war die Einheit ohne Verbindung. Untereinander konnten die Panzer im Gefecht ohnehin nicht kommunizieren. Koordinierte Bewegungen waren nur möglich, solange alle Panzer Sichtverbindung hielten. Auch die Zieloptiken konnten sich nicht mit den deutschen Äquivalenten messen. Der Vorrang der Massenfertigung vor Qualität führte auch dazu, dass viele Panzer mit Schäden ausfielen. Auch war zu Beginn des Krieges häufig keine panzerbrechende Munition mit Hartmetallkern zu bekommen. Vom Entwurf her hatte der T-34 nur einen entscheidenden Mangel: Die Doppelfunktion des Kommandanten als Richtschütze und Panzerführer war eine Überforderung im Gefecht.
Deutsche Panzer wurden immer schwerer
Von den 1941 vorhanden deutschen Panzertypen konnte es nur der Panzer IV mit dem T-34 aufnehmen. Fieberhaft wurde der Panzer IV und das Sturmgeschütz III mit langläufigen 7,5-cm-KwK 40 L/48 ausgerüstet. Die deutschen Kommandeure verlangten nach einer Neuentwicklung, die besser als der T-34 war. Das erste Modell war der schwere Panzer VI, der Tiger. Mit seiner Feuerung und Panzerung war er dem T-34 überlegen - wurde aber nur in kleinen Stückzahlen gebaut. Das eigentliche Gegenstück zum T-34 war der deutsche Panzer V, genannt "Panther". Obwohl er als mittlerer Kampfpanzer konzipiert wurde, wog er 45 Tonnen. Spätere deutsche Panzer wurden noch gewaltiger. Das Mehrgewicht führte dazu, dass sie es nie mit der Beweglichkeit des T-34 aufnehmen konnten. Diese deutschen Panzer waren sehr störanfällig, weil Bauteile wie Steuerung und Getriebe vom Gewicht überfordert waren.
Darum gab es keinen deutschen T-34
Immer wieder taucht die Behauptung auf, die deutschen Konstrukteure wären schlicht zu eitel gewesen, den T-34 einfach zu kopieren. Tatsächlich wäre das eine verlockende Idee: Ein deutscher Klon des T-34 mit leistungsfähigerer Kanone, besserer Steuerung, Funkgerät und deutschen Zieloptiken.
Aber an der Eitelkeit lag es nicht. Der T-34 hatte eine technische Besonderheit, denn nicht alles an ihm war roh und plump. Seine überragende Beweglichkeit und Reichweite verdankte der Panzer dem B-2 Motor. Während die Deutschen Otto-Motoren benutzen, hatte der T-34 einen Zwölfzylinder-V-Diesel-Motor mit Mehrventiltechnik. Über ein vergleichbares Triebwerk verfügten die Deutschen nicht im Ansatz. Außerdem war der Motor ungewöhnlich leicht, denn die "rückständigen" Sowjets nutzen Gussteile aus einer Aluminium-Legierung. Wegen des Mangels an Aluminium hätte die Deutschen diese Methode nicht nachmachen können. Die Konstruktion des B-2 war wegweisend. In heutigen Panzern wie dem russischen T-90 wird eine Weiterentwicklung des alten Designs von 1939 verwendet.
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