US-Beamte haben gegenüber dem US-Sender CNN erklärt, dass der Iran schon im Juni begonnen hat, den Russen auf einem Flugplatz bei Teheran Kampfdrohnen zu zeigen. Der Iran bestreitet einen geplanten Verkauf, doch US-Sicherheitsberater Sullivan erklärte, dass die iranische Regierung sich darauf vorbereitet, Russland mehrere Hundert UAVs zu liefern, darunter auch waffenfähige UAVs. Der Delegation sollen auch Drohnen der Typen Shahed-191 und Shahed-129v vorgeführt worden sein. Ähnlich wie die türkische Baykar Bayraktar TB2, die von der Ukraine benutzt wird, können sie auch Präzisionsraketen einsetzen (Baykar Bayraktar TB2 – die gefährlichste Waffe der Ukraine stammt aus der Türkei).
Waffenvorführung
"Wir gehen davon aus, dass eine offizielle russische Delegation vor Kurzem eine Vorführung iranischer angriffsfähiger UAVs erhalten hat. Wir veröffentlichen diese im Juni aufgenommenen Bilder, die iranische UAVs zeigen, die die russische Regierungsdelegation an diesem Tag gesehen hat. Dies deutet auf ein anhaltendes russisches Interesse am Erwerb iranischer angriffsfähiger UAVs hin."
Weltweit versucht Russland derartige Drohnen zu bekommen, in China bislang vergeblich. China ist mit Abstand der weltweit größte Produzent von Drohnen. Neben zivilen Modellen stellt das Land auch Militärdrohnen jeder Größe her.
Die iranische Shahed-191 basiert auf einer erbeuteten US-Drohne vom RQ-170 Sentinel, die Teheran im Jahr 2011 in die Hände fiel. Sie soll 270 Minuten in der Luft bleiben können und bis zu 450 Kilometer weit fliegen können. Die Drohne kann auch mit Bomben bewaffnet werden.
Die Shahed-129 hingegen sieht aus wie eine Kopie der MQ-9 Reaper, sie kann Lenkwaffen vom Typ Sadid-345 tragen. Diese Drohne kann 24 Stunden in der Luft bleiben.
Einfach, aber zahlreich
Wie wirksam die Drohnen sind, ist unter Experten umstritten. Bisherige Analysen gingen von Israel als möglichen Gegner aus. Und Israel dürfte einzelne dieser Drohnen leicht abwehren können. Doch Israel verfügt über eine hervorragende Luftabwehr, anders als die Ukraine. Wenn es nicht gelingt, die Drohnen abzuschießen, dürften sie beträchtlichen Schaden zufügen können. Besorgniserregend ist vor allem die genannte Zahl von Hunderten von Drohnen, das ist eine ganz andere Dimension als die westlichen Waffenlieferungen an die Ukraine.
Es ist durchaus möglich, dass der Iran derartige Mengen exportieren kann. In seiner Rüstung setzt Teheran auf die Massenproduktion von Fernwaffen wie Drohnen und Raketen. Dabei folgt das Land einem Kalkül. Den Iranern ist bewusst, dass ihre Waffensysteme technisch nicht mit denen aus Israel oder den USA mithalten können. Doch mit einer Massenattacke von Hunderten von Flugobjekten wäre auch die beste Abwehr überfordert. Ein Teil der eingesetzten Waffen würde abgeschossen, der größere Teil aber ins Ziel kommen. Neben Drohnen verfügt der Iran über ein großes Arsenal an Raketen.
Die Fähigkeit des Irans, derartige Waffen überhaupt herstellen zu können, zeigt auch, wie US-Sanktionen umgangen werden. Die für die Elektronik benötigten Bauteile hat sich der Iran offenbar trotz Embargo besorgen können.
Quelle: CNN