
Fritz Pleitgen
Der Fernsehjournalist und frühere WDR-Intendant Fritz Pleitgen galt als Symbolfigur des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Garant für glaubwürdigen Journalismus im Fernsehen. Er war lange Zeit ARD-Korrespondent, unter anderem in Moskau und Washington. Anschließend war er bei seinem Heimatsender, dem Westdeutschen Rundfunk (WDR), Chefredakteur, Hörfunkdirektor und dann von 1995 bis 2007 zwölf Jahre lange Intendant. In dieser Zeit setzte er sich unter anderem für den Aufbau der Regionalstudios. Sein letztes Großprojekt war die Kulturhauptstadt Ruhr.2010. Hier war er von 2007 bis 2011 Vorsitzender der Geschäftsführung und als solcher «das Gesicht des Reviers» im Kulturhauptstadtjahr. Es ging ihm darum, überholte Vorstellungen vom einstigen «Kohlenpott» abzubauen und neue Bilder vom Ruhrgebiet um die Welt zu schicken. Als im Kulturhauptstadt-Jahr 21 Menschen bei der Loveparade-Katastrophe starben, fuhr Pleitgen als einer von wenigen sofort an die Unglücksstelle und räumte öffentlich eine moralische Mitverantwortung ein. Am 15. September starb er im Alter von 84 Jahren an Bauchspeicheldrüsenkrebs.
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