
Rolf Eden
Der frühere Berliner Playboy Rolf Eden verstarb am 11. August dieses Jahres im Alter von 92 Jahren. Mit seinen Clubs beeinflusste er das West-Berliner Nachtleben, er soll mit den Rolling Stones gefeiert und mit Ella Fitzgerald getanzt haben. Wer in den 1980ern auf Klassenfahrt in West-Berlin war, musste ins "Big Eden" am Kurfürstendamm. Die Clubs hat er später verkauft. Geboren wurde Eden 1930 als Sohn einer jüdischen Familie in Berlin. Die Familie floh drei Jahre später vor den Nationalsozialisten nach Palästina. Dass seine Eltern so klug gewesen seien und Deutschland schon 1933 verlassen hätten, sei ein Glück gewesen, sagte Eden mal der Deutschen Presse-Agentur im Interview. Als junger Mann war er dann beim Militär. Später lebte er als Musiker in Paris, zog dann nach West-Berlin. In den 1950ern eröffnete er in der Frontstadt des Kalten Krieges seinen ersten Jazzclub. Filmemacher Peter Dörfler dokumentierte das bewegte Leben Edens in seinem Film "The Big Eden". Der Film lief bei der Berlinale. Rolf Eden sagte darin über sich selbst, er sei beides - Playboy und Geschäftsmann. Im Alter von 82 Jahren hatte er seine Biografie vorgelegt. Ihr Titel lautete "Immer nur Glück gehabt. Wie ich Deutschlands bekanntester Playboy wurde".