
Uwe Seeler
Er war ein Inbegriff an Bodenständigkeit, Bescheidenheit, Ehrlichkeit und Treue. Die Popularität des einstigen Torjägers par excellence gründete sich nicht nur auf dem sportlichen Ruhm mit Hinterkopftoren und Fallrückziehern, sondern auch auf seinen menschlichen Qualitäten. "Das Schönste auf der Welt ist doch, normal zu sein", meinte der Träger des Großen Bundesverdienstkreuzes vor seinem 85. Geburtstag im November 2021. "Ich bin stinknormal, und das gefällt mir." Dazu gehörte auch, dass er 1961 einem Millionen-Angebot von Inter Mailand widerstand. Seeler zog Heimat und Familie vor. Mit Ehefrau Ilka war er mehr als 63 Jahre verheiratet. Aus ihrer Ehe sind drei Töchter hervorgegangen. Ihr Enkel Levin Öztunali ist eine feste Größe in der Fußball-Bundesliga. Seeler war bei vier WM-Turnieren dabei, war Vizeweltmeister 1966 in England und WM-Dritter 1970 in Mexiko. Er war als einer der besten Mittelstürmer seiner Zeit Vereins-Ikone des Hamburger SV, für den er zeit seiner aktiven Karriere spielte. Von 1952 bis 1973 stürmte "Uns Uwe" für den HSV und war 16 Jahre Mitglied der deutschen Nationalelf. Aufgrund seiner Verdienste um den deutschen Fußball war er zum Ehrenspielführer der Nationalmannschaft ernannt worden. Seine Erfolgsbilanz: mehr als 400 Pflichtspieltore für den HSV, 72 Länderspiele mit 43 Treffern zwischen 1954 und 1970, dreimal Fußballer des Jahres, deutscher Meister und Pokalsieger. Am 21. Juli schloss er für immer die Augen.
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