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Spezialschiff Dritter Castor-Transport befördert Atommüll auf dem Neckar

Atomkraftgegener protestiert gegen Castor-Transport auf dem Neckar
Auch der dritte Castor-Transport wird von Protesten der Atomkraftgegner begleitet
© Uwe Anspach/DPA
Zum dritten Mal wird radioaktiver Müll über 50 Kilometer weit auf dem Neckar befördert. AKW-Gegner versuchen, den Casstor-Transport mit Protestaktionen zu stoppen. Sie halten die Beförderung für höchst riskant. 

Am Mittwoch ist auf dem Neckar zum dritten Mal ein Spezialschiff aus Obrigheim unterwegs. Es hat hoch radioaktiven Müll aus dem stillgelegten Kernkraftwerk geladen. Auf der rund 50 Kilometer langen Strecke durch Baden-Württemberg wird der Castor-Transport mit Booten, einem Hubschrauber und Einsatzkräften am Ufer von der Polizei bewacht. Wie der Energieversorger EnBW mitteilte, legte das Schiff gegen 5.35 Uhr ab.

Aktivisten wollen Spezialschiff stoppen

AKW-Gegner halten die Beförderung der insgesamt drei Container mit ausgedienten Brennelementen auf dem Neckar für höchst riskant. Mit Störaktionen haben die Aktivisten versucht, den Transport zu blockieren. In Gundelsheim ketteten sich fünf AKW-Gegner auf einer Brücke mit Fahrradschlössern und Handschellen an ein Geländer. Der Polizei zufolge bestand keine Gefahr für den Transport. Der sogenannte Schubverband passierte die Neckar-Brücke später.

Zuvor waren in der Nähe der Brücke bereits vier Aktivisten der Umweltschutzorganisation Robin Wood in den Neckar gestiegen. Sie trugen gelbe Neoprenanzüge und ein Transparent mit der Aufschrift "Stoppt Castor". Die Wasserschutzpolizei beendete die Aktion nach kurzer Zeit. "Proteste sind dringend nötig, um darauf aufmerksam zu machen, wie konzept- und verantwortungslos Konzerne und Politik mit dem lebensgefährlichen Müll umgehen", sagte Julian Smaluhn von Robin Wood. "EnBW lässt die Bevölkerung die Atommüll-Probleme ausbaden."

Zwei weitere Castor-Transporte geplant

Das Ziel des Castor-Transports ist das Zwischenlager Neckarwestheim etwa 50 Kilometer entfernt. In zwei Fahrten im Juni und im September waren bereits je drei Castoren mit Brennelementen dorthin gebracht worden. Die Termine der Transporte teilt der Energieversorger EnBW nicht vorab mit - mit Verweis auf Sicherheitsbestimmungen. Das Unternehmen plant zwei weitere Transporte mit je drei Behältern. Insgesamt sollen 342 ausgediente Brennelemente nach Neckarwestheim gebracht werden. EnBW umgeht damit den Bau eines Zwischenlagers in Obrigheim.

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fri DPA

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