Guten Morgen, liebe Leserin, lieber Leser,
er hat seine letzte Ruhe gefunden, die durch seinen Tod ausgelöste Bewegung nicht: Der bei brutal getötete Afroamerikaner George Floyd wurde beigesetzt. Bei der Trauerfeier wurde klar: Der Kampf gegen Rassismus und Polizeigewalt soll weitergehen. Die Wut ist groß. Lesen Sie dazu die Beobachtungen unseres US-Korrespondenten Nicolas Büchse.
Die Schlagzeilen zum Start in den Tag:
George Floyd beigesetzt - Bürgerrechtler: "Wir werden weiter kämpfen"
Mit flammenden Aufrufen gegen Rassismus und Polizeigewalt haben Angehörige und Ehrengäste bei der Trauerfeier für George Floyd Abschied von dem getöteten Afroamerikaner genommen. Nach der emotionalen Zeremonie in einer Kirche in Houston im US-Bundesstaat Texas, die live übertragen wurde, erfolgte die Beisetzung von Floyd in der Nachbarstadt Pearland im Privaten. Der Sarg wurde auf der letzten Meile in einer weißen Pferdekutsche transportiert. Das Eintreffen des Trauerzugs am Friedhof verfolgten zahlreiche Menschen am Straßenrand.

"Wenn wir dich heute zur Ruhe legen, wird die Bewegung nicht ruhen, bis wir Gerechtigkeit bekommen. Bis wir einen Standard an Gerechtigkeit haben", sagte der prominente Bürgerrechtler Al Sharpton bei der Trauerfeier vor Angehörigen, Freunden und anderen Gästen. "Wir werden weiter kämpfen." Er forderte, dass die Täter zur Verantwortung gezogen werden. "Bis wir wissen, dass der Preis für ein schwarzes Leben derselbe ist wie der Preis für ein weißes Leben, werden wir diese Situationen immer und immer wieder erleben."
318 registrierte Neuinfektionen mit dem Coronavirus in Deutschland
Innerhalb von 24 Stunden haben die Gesundheitsämter in Deutschland dem Robert Koch-Institut (RKI) 318 neue Infektionen mit dem Coronavirus gemeldet. Damit haben sich seit Beginn der Corona-Krise 184.861 Menschen in Deutschland nachweislich mit Sars-CoV-2 angesteckt, wie das RKI meldete (Datenstand 10.06., 0 Uhr). 8729 mit dem Virus infizierte Menschen starben nach RKI-Angaben in Deutschland - das sind 18 Menschen mehr als am Vortag.
Brasilien veröffentlicht wieder komplette Corona-Zahlen
Einer Entscheidung des Obersten Gerichts folgend, gibt Brasiliens Regierung wieder die Zahlen der Corona-Fälle komplett und online preis. Auf der Website des Gesundheitsministeriums für Corona-Statistiken wurden wieder sowohl die in den vorherigen 24 Stunden neu registrierten Zahlen von Infizierten und Todesopfern als auch die jeweiligen Gesamtzahlen bekanntgegeben, wie dies ein Richter verfügt hatte.
Seit dem Wochenende waren täglich nur noch die in den vorherigen 24 Stunden neu registrierten Zahlen veröffentlicht worden. Nachdem an mehreren Tagen hintereinander Negativ-Rekorde bei der Zahl der Corona-Toten registriert worden waren, hatte die Regierung schon in der vergangenen Woche begonnen, die Corona-Zahlen statt um 19 Uhr um 22 Uhr zu veröffentlichen.
Seehofer: Deutschland nimmt Italien und Malta Bootsflüchtlinge ab
Deutschland will den Mittelmeerländern Malta und Italien wieder aus Seenot gerettete Migranten abnehmen. "Wir werden auch in diesen Fällen Migranten aufnehmen", sagte Bundesinnenminister Horst Seehofer (CSU) mit Blick auf zuletzt gerettete Menschen. "Die Tatsache, dass es eine Delle gab, liegt schlicht und einfach an der Corona-Entwicklung."
Türkische Gemeinde unterstützt Esken in Rassismus-Debatte
SPD-Chefin Saskia Esken bekommt für ihre Äußerung, in den Reihen der Sicherheitskräfte in Deutschland gebe es einen latenten Rassismus, Unterstützung der Türkischen Gemeinde in Deutschland. "Sie hat auf ein Problem aufmerksam gemacht, auf das wir seit langem aufmerksam machen", sagte der Vorsitzende der Türkischen Gemeinde, Gökay Sofuoglu, dem Redaktionsnetzwerk Deutschland. "Dass wir in der Polizei einen latenten Rassismus haben, das wissen wir seit den NSU-Morden", betonte Sofuoglu. Damals sei "vieles vertuscht" worden.
Fünf Tonnen Kokain - größter Drogenfund in Kolumbien in Corona-Krise
Die kolumbianische Polizei hat mit fast fünf Tonnen Kokain den größten Drogenfund in Kolumbien seit Beginn der Corona-Pandemie gemacht. Ein Drogenspürhund machte das Rauschgift bei der Kontrolle einer Fracht in zwei Containern mit Gummigranulat im Hafen der Stadt Buenaventura aus, berichteten kolumbianische Medien. Demnach sollte die Fracht über Mittelamerika in die Türkei gehen. Das Kokain hatte einen Wert von schätzungsweise 265 Millionen Dollar (234 Millionen Euro), schrieb Verteidigungsminister Carlos Holmes Trujillo in einem Tweet.
Bayer Leverkusen zieht ins Pokalfinale ein
Mit wenig Glanz, aber eiskalter Professionalität hat Bayer Leverkusen das Fußball-Märchen des Viertligisten 1. FC Saarbrücken beendet und greift nach dem ersten Titel seit 1993. Auch ohne das angeschlagene Mega-Talent Kai Havertz ließ die Werkself beim 3:0 (2:0) im ersten Halbfinale des DFB-Pokals in Völklingen zu keinem Zeitpunkt Zweifel am Favoriten-Sieg aufkommen. Saarbrücken, das als erster Viertligist im Halbfinale Pokal-Geschichte geschrieben hatte, blamierte sich nicht und hielt zumindest tapfer dagegen.
Bei ihrer vierten Endspiel-Teilnahme, die erste seit 2009, treffen die Leverkusener am 4. Juli in Berlin auf den FC Bayern München oder Eintracht Frankfurt.
Was heute wichtig wird:
Erhebt Schweden 34 Jahre nach Palme-Mord Anklage?
Mehr als 34 Jahre nach dem Mord am schwedischen Regierungschef Olof Palme wollen die Ermittler am Vormittag ihren Entschluss zu einer möglichen Anklage bekanntgeben. Der leitende Staatsanwalt Krister Petersson will dann auf einer gemeinsamen Online-Pressekonferenz mit Fahndungsleiter Hans Melander verkünden, ob es in dem Fall noch zu einer Anklage kommt oder nicht. Der Palme-Mord ist bis heute unaufgeklärt.
Außenminister Maas reist nach Israel
Es ist der erste Besuch von Bundesaußenminister Heiko Maas in Israel seit eineinhalb Jahren. Im Mittelpunkt wird der Nahost-Plan Trumps stehen, mit dem Israel die geplante Annexion jüdischer Siedlungen und des Jordantals im besetzten Westjordanland rechtfertigt. Daneben dürfte der Streit um das iranische Atomprogramm eine größere Rolle spielen. Auf den sonst üblichen Besuch der palästinensischen Gebiete verzichtet Maas diesmal und begründet das mit der schwierigen Situation wegen der Corona-Pandemie. Es ist aber eine Videokonferenz mit palästinensischen Regierungsvertretern von Jordanien aus geplant, der zweiten Station der Reise.
Prinz Philipp feiert seinen 99. Geburtstag
Der britische Prinz Philip wurde am 10. Juni 1921 auf der griechischen Insel Korfu geboren. 1947 heiratete er die spätere britische Königin Elizabeth II.
DFB-Pokal: FC Bayern München empfängt Eintracht Frankfurt
Titelverteidiger FC Bayern München und Eintracht Frankfurt ermitteln um 20.45 Uhr den zweiten Teilnehmer am DFB-Pokalendspiel in Berlin. Die Bayern gehen als Titelverteidiger und Favorit in das Halbfinalduell in München. Sie wollen sich auch revanchieren für die überraschende Niederlage gegen die Eintracht im Endspiel 2018. "Ich habe das Gefühl, die Mannschaft weiß auf den Punkt, was Sache ist. Sie ist in jedem Spiel zu hundert Prozent da", sagte Bayern-Trainer Hansi Flick angesichts der Münchner Siegesserie in den Geisterspielen nach der Corona-Pause. Der designierte deutsche Meister will unbedingt ins Endspiel gegen Bayer Leverkusen am 4. Juli in Berlin einziehen. "Das ist unser Ziel", sagte Flick. In der Bundesliga besiegten die Bayern die Frankfurter vor zweieinhalb Wochen in München mit 5:2.