Die ukrainische Regierung hat ein für Mittwoch geplantes Treffen abgesagt, nachdem Hunderte Oppositionsanhänger die Regierungsgebäude in der Hauptstadt Kiew am Morgen blockierten.
Die Demonstranten folgten damit einem Aufruf von Oppositionschef Viktor Juschtschenko, der am Dienstag gefordert hatte, das Treffen unter der Leitung von Ministerpräsident Viktor Janukowitsch zu verhindern. Nach der Absage des Treffens hob die Opposition die Blockade der Gebäude auf. "Wir haben die Zusicherung erhalten, dass Viktor Janukowitsch weder heute noch morgen in dem Gebäude erscheinen wird", sagte ein Verbündeter Juschtschenkos Reportern.
Juschtschenko Sieger der Stichwahl
Der westlich orientierte Juschtschenko hat die Wiederholung der Stichwahl um das Präsidentenamt am Sonntag ersten Auswertungen zufolge gewonnen. Der russlandtreue Janukowitsch hatte sich jedoch geweigert, die Niederlage anzuerkennen und am Montag angekündigt, gegen das Wahlergebnis gerichtlich vorzugehen.
Die Wahl war am Sonntag wiederholt worden, nachdem das Oberste Gericht des Landes das Ergebnis der ersten Stichwahl nach Massenprotesten von Oppositionsanhängern wegen Wahlbetrugs für ungültig erklärt hatte.
Ebenfalls im Stadtzentrum nahmen am Mittwoch tausende Menschen von Verkehrsminister Georgi Kirpa Abschied, der am Montagabend unter rätselhaften Umständen gestorben war. Die Staatsanwaltschaft ermittelte wegen Anstiftung zum Selbstmord. Kirpa war ein enger Mitarbeiter Janukowitschs und des scheidenden Präsidenten Leonid Kutschmas gewesen.