Kampf um Bachmut Prigoschin: Moskau hat Söldnergruppe Wagner Munitionslieferungen zugesagt

Anklage per Video: Wagner-Chef Prigoschin mit getöteten Söldnern
Anklage per Video: Wagner-Chef Prigoschin mit getöteten Söldnern
© DPA
Die russische Söldner-Truppe Wagner soll nun doch die geforderte Munition und Verstärkung für die Fortsetzung der Kämpfe rund um Bachmut erhalten. Söldner-Chef Prigoschin deutete daraufhin einen Verbleib seiner Männer in der Region an.

Der Chef der russischen Söldnergruppe Wagner, Jewgeni Prigoschin, hat nach seiner Drohung eines Abzugs der Wagner-Kämpfer aus der Frontstadt Bachmut eigenen Angaben zufolge "ein Versprechen" für mehr Munition von der russischen Armee bekommen. "Sie haben uns versprochen, uns all die Munition und Ausrüstung zu geben, die wir brauchen, um die Aktionen fortsetzen zu können", sagte Prigoschin in einer am Sonntag von seinem Pressedienst veröffentlichten Audio-Botschaft.

Ihm sei versichert worden, "dass alles Notwendige zur Verfügung gestellt wird", fügte der Söldneranführer hinzu. 

Prigoschin hatte die russischen Militärbefehlshaber zuvor wegen der Situation in Bachmut scharf kritisiert und gedroht, seine Kämpfer von dort abzuziehen. Die Stadt ist das Epizentrum des ukrainischen Kampfs gegen Moskaus Streitkräfte. Die Gruppe Wagner führt den seit Monaten andauernden russischen Angriff auf Bachmut an und hat die Stadt beinahe eingenommen. 

Prigoschin hatte mehrmals den Abzug der Wagner-Söldner aus Bachmut angedroht

Während Prigoschin in der Vergangenheit bereits mehrmals den Abzug seiner Kämpfer angedroht hatte, waren die emotionale Wortwahl und die direkten Kritik an einzelnen Militärführern in der am Freitag veröffentlichten Videobotschaft beispiellos. Den Wagner-Kämpfern drohe "mangels Munition" ein "sinnloser Tod", erklärte Prigoschin. "Am 10. Mai 2023 werden wir unsere Stellungen in Bachmut an Einheiten des Verteidigungsministeriums übergeben und Wagner-Einheiten zurückziehen müssen, um unsere Wunden zu lecken."

Am Sonntag sagte der Wagner-Chef, General Sergej Surowikin werde ab jetzt "alle Entscheidungen bezüglich Wagners Militäraktionen in Zusammenarbeit mit dem Verteidigungsminister" treffen. Dieser sei "die einzige Person mit Generalssternen in der Armee, die zu kämpfen weiß", behauptete Prigoschin.

Surowikin war von Oktober 2022 bis Januar 2023 Kommandeur der russischen Streitkräfte in der Ukraine gewesen. Nach dem Rückzug der russischen Armee aus Cherson war er durch Waleri Gerassimow ersetzt worden. Letzterer wurde in der Vergangenheit häufig von Prigoschin kritisiert.

AFP · DPA
kng