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Karen McDougal Noch eine Ex-Geliebte? Wie ein Playmate Donald Trumps Mediensumpf offenlegt

Donald Trump-Geliebte Karen McDougal
Karen McDougal, Ex-Playmate und angebliche Donald-Trump-Geliebte im Jahr 2010
© Dimitrios Kambouris/Getty Images / AFP
Nach einer Klage darf die nächste Frau auspacken, die mit Donald Trump eine Affäre gehabt haben will. Ein Verlag hatte ihre Geschichte weggekauft, um Trump nicht zu schaden. Es ist nicht einzige Story dieser Art, die im Giftschrank verschwunden ist.

Das Genre "Meine paar Stunden mit Donald Trump" erfreut sich weiterhin großer Beliebtheit. Nach dem Buch "Feuer und Zorn" des Klatschreporters Michael Wolff, dem One-Night-Stand-Beitrag des Pornostars Stormy Daniels und den Erlebnissen von Ex-FBI-Chef James Comey, wird bald das frühere "Playboy"-Model Karen McDougal von ihren Schäferstündchen mit dem jetzigen US-Präsidenten berichten.

Der Verleger ist Donald Trumps Kumpel

Möglich ist das nach einer Klage McDougals, die nun in einer Einigung endete. Danach verzichtet das Medienunternehmen American Media (AMI) auf die Rechte an ihrer exklusiven Geschichte und entbindet sie von ihrer Schweigepflicht. Das AMI-Blatt "National Enquirer" hatte McDougals Geschichte exklusiv für 150.000 Dollar gekauft, sie aber nie veröffentlicht - um Trump zu schützen, wie es gerüchteweise heiß. Zufälligerweise ist Firmenchef David Pecker ist mit dem Präsidenten befreundet.

Details dieser Affäre sind (noch) nicht bekannt. McDougal zufolge will sie 2006 und 2007 zehn Monate lang mit Trump eine Liaison gehabt haben. In denselben Zeitraum fällt der angebliche Seitensprung mit Pornodarstellerin Stormy Daniels. Trump war damals bereits mit seiner dritten Ehefrau und der heutigen First Lady Melania verheiratet, ihr gemeinsamer Sohn Barron war nur wenige Monate alt.

Ein Deal ohne Verpflichtungen

Wie auch im Fall von Stormy Daniels datiert die nun gekippte Vereinbarung aus dem Präsidenten-Wahlkampf 2016. McDougals Anwälte argumentierten, dass ihrer Mandantin falsche Versprechen gemacht worden seien. So habe AMI ihre Laufbahn als Gesundheits- und Fitnessexpertin mit einer Serie von Publikationen vorantreiben sollen. Dies sei dann aber nicht geschehen. Das Playmate habe erst später festgestellt, dass der Deal das Unternehmen zu nichts verpflichten würde.

Die jetzt geschlossene Einigung sieht vor, dass sie zehn Prozent ihrer Einnahmen durch den Verkauf ihrer Geschichte an andere Medien an AMI abtritt. McDougal zeigte sich "erleichtert", dass sie nun "die Wahrheit über ihre Geschichte erzählen" könne, wenn sie gefragt werde. Sie freue sich auf eine Rückkehr ins Privatleben, erklärte sie.

Und immer wieder Michael Cohen

Erst vor wenigen Tagen wurde bekannt, dass der Verlag auch die Rechte an der Geschichte eines Portiers aus dem Trump-Universum gekauft hat und sie ebenfalls unter Verschluss hält. Die Nachrichtenagentur AP berichtet, dass acht Monate bevor AMI 150.000 Dollar an Karen McDougal gezahlt hat, 30.000 Dollar an den Pförtner Dino Sajudin geflossen seien. Womöglich, um ihn davon abzuhalten, "saftige Details" aus dem Leben Trumps zu erzählen. Möglicherweise geht es um Gerüchte, nach denen der Immobilienmilliardär ein uneheliches Kind mit einer Angestellten im Trump Tower hat. Laut Trumps Anwalt Michael Cohen, der wiederum 130.000 Dollar an Pornostar Daniels gezahlt hat, sagte dazu, er wisse lediglich, dass der "National Enquirer" Kontakt zu Sajudin hatte.

Sollte sich auch dieser Bericht bestätigen, dürfte auch das Skandalblatt "National Enquirer" und dessen Verleger, die AMI, zum Gegenstand des öffentlichen Interesses werden. Denn dann hatte das Informationen-einkaufen-um-sie-sofort-zu-beerdigen Methode - und zwar um den damaligen Wahlkampf von Donald Trump zu säubern. Illegal muss das nicht sein. Aber nachdem vor wenigen Tagen bekannt wurde, dass Trumps enger Vertrauter und Anwalt Michael Cohen auch den Fox-Moderator und Trump-Fan Sean Hannity vertritt, stellt sich die Frage, wie groß das Mediengeflecht eigentlich ist, das mitgeholfen hat, kritische Berichterstattung über den Präsidentschaftskandidaten zu verhindern. Und was für Leichen das Duo Trump-Cohen sonst noch so im Keller liegen hat.

AMI hält Donald Trump den Rücken frei

Es wäre jedenfalls nicht das erste Mal, dass Trump-Kumpel und AMI-Chef David Pecker seinem Buddy hilft. Im vergangenen Wahlkampf haben seine Blätter immer wieder Trumps parteiinternen Konkurrenten ins Visier genommen. Über Jeb Bush etwa wurde behauptet, er habe seine Frau betrogen. Gleichzeitig aber ist Pecker auch Geschäftsmann. Ein anonymer AMI-Mitarbeiter sagte dem Magazin "New Yorker": "Pecker würde keine 30.000 Dollar aus der Firmenkasse nehmen, um eine für seinen Kumpel schädigende Story vom Markt zu kaufen, ohne dass es sich nicht für ihn lohnen würde." So soll er im vergangenen Jahr mit Hilfe eines Dinners im Weißen Haus an ein Treffen mit dem saudischen Kronprinz Mohammed bin Salman gekommen sein, wie die "New York Times" berichtet. Im Wahlkampf hatte Donald Trump versprochen, den Washingtoner Sumpf auszutrocknen. So wie es aussieht hat er ihn einfach gegen seinen Sumpf ausgetauscht.

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