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Weiterer Prozess gegen Schlüsselfigur im Cum-Ex-Steuerskandal
STORY: In Wiesbaden hat am Donnerstag ein zweiter Prozess gegen eine Schlüsselfigur im Cum-Ex-Steuerskandal begonnen. Hanno Berger, dem ehemaligen Frankfurter Steueranwalt, wird vorgeworfen, das Cum-Ex Geschäftsmodell entwickelt zu haben. Zwischen 2006 und 2008 soll dem deutschen Fiskus damit ein Schaden von rund 12 Milliarden Euro entstanden sein. Agnes Goldmann, Pressesprecherin des Landgerichts Wiesbaden am Donnerstag: "Die Anklageschrift der General-Staatsanwaltschaft in Frankfurt am Main umfasst fast 1000 Seiten und ist damit sehr umfangreich. Dem Angeklagten Herr Doktor Berger wird vorgeworfen, das Cum-Ex -Geschäftsmodell und die damit verbundene Steuerhinterziehung, die ihm ja vorgeworfen wird, für Privatkunden entwickelt zu haben." Vor dem Landgericht Bonn läuft bereits ein anderes Verfahren gegen den 71-Jährigen. Agnes Goldmann erklärt: "Die unterschiedlichen Prozessorte, Landgericht Bonn, Landgericht Wiesbaden, erklären sich daraus, dass unterschiedliche Verfahren gegen Doktor Berger, natürlich immer im Zusammenhang mit dem Cum-Ex -Geschäftsmodell, zu verhandeln sind, aber deswegen eben an unterschiedlichen Orten verhandelt wird. Das sind unterschiedliche Verfahrensgegenstände, die im Streit stehen." Berger wurde Ende Februar von der Schweiz nach Deutschland ausgeliefert, dort hatte er jahrelang gelebt. Die Frankfurter Generalstaatsanwaltschaft ermittelt bereits seit zehn Jahren gegen Berger und anderer Beschuldigte. Im Juli 2021 hat der Bundesgerichtshof geurteilt, dass Cum-Ex-Geschäfte als Steuerhinterziehung zu werten sind.