US-Präsident Donald Trump will eine Mauer zu Mexiko. Zum Jahrestag des Mauerfalls am 9. November soll er – als Wink mit dem Zaunpfahl – ein Stück der Berliner Mauer bekommen. Das ist der Plan der "Initiative Offene Gesellschaft".
Eine Mauer an der Grenze zwischen den USA und Mexiko. Das ist der große Wunsch von US-Präsident Donald Trump. Damit möchte er illegale Einwanderung aus Lateinamerika verhindern. Aus Deutschland – das aktuell dem Fall der Berliner Mauer gedenkt - soll er jetzt ein ganz besonderes Geschenk erhalten: Ein Stück der Berliner Mauer. Das ist der Plan der Initiative Offene Gesellschaft, wie sie in einer Pressemitteilung schreibt.
Das 2,7 Tonnen schwere und gut drei Meter hohe Originalsegment der Berliner Mauer ist mit einem Brief von Berlinerinnen und Berlinern an Trump versehen, der "an die Bedeutung der Freiheit erinnert und zur Überwindung von Mauern auffordert". In dem Brief heißt es weiter: "Es (die Berliner Mauer, Anm. d. Red.) teilte nicht nur Berlin und Deutschland, sondern die ganze Welt. Zu viele starben bei dem Versuch, sie zu überwinden – ihr einziges Verbrechen war ihr Wunsch, frei zu sein."
Die Berliner Mauer auf der ganzen Welt
Seattle, USA: Ein Abschnitt der Berliner Mauer, der in einem Essbereich im Seattle Center in Seattle ausgestellt ist. Einzelne Teile oder auch ganze Gruppen von Segmenten der Mauer haben nach deren Fall und Abbau ihren Weg in die ganze Welt gefunden, um dort an die rund 160 Kilometer lange Grenze um Westberlin zu erinnern.
Viele ehemalige Präsidenten hätten gegen die Mauer gekämpft. Man wolle Trump ein Stück der "gescheiterten Berliner Mauer" schenken, um an das Engagement der USA für eine Welt ohne Mauern zu erinnern.
Das Projekt mit dem Namen "The Wall against Walls" wurde von Berliner Bürgerinnen und Bürgern sowie der Initiative Offene Gesellschaft ins Leben gerufen und von der Falling Walls Foundation unterstützt. Ein Unterstützer ist der Politiker Martin Schulz (SPD). Und auch Martin Sonneborn (DIE PARTEI) scherzt über die Aktion in einem Tweet.
<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Wir brauchen Brücken statt Mauern! Kaum jemand weiß das besser als die Berlinerinnen und Berliner. Die <a href="https://twitter.com/InitiativeOG?ref_src=twsrc%5Etfw">@InitiativeOG</a> hat jetzt als Mahnung ein Stück der alten Mauer an Donald Trump geschickt. Eine großartige Aktion, die ich gerne unterstütze. Macht mit: <a href="https://t.co/ZyMk17nSOH">https://t.co/ZyMk17nSOH</a> <a href="https://t.co/gnCyVkW1CA">pic.twitter.com/gnCyVkW1CA</a></p>— Martin Schulz (@MartinSchulz) <a href="https://twitter.com/MartinSchulz/status/1192117873503805440?ref_src=twsrc%5Etfw">November 6, 2019</a></blockquote>
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<blockquote class="twitter-tweet" data-width="540"><p lang="de" dir="ltr">Ein Brief an Trump, geschrieben auf einem Teil der guten alten Berliner Mauer? Hoffentlich lässt ihm der Postbote den nicht auf den Fuß fallen... ZwinkerSmiley! <a href="https://t.co/xgid1vD1ro">https://t.co/xgid1vD1ro</a></p>— Martin Sonneborn (@MartinSonneborn) <a href="https://twitter.com/MartinSonneborn/status/1192112656330764289?ref_src=twsrc%5Etfw">November 6, 2019</a></blockquote>
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"Der Fall der Berliner Mauer ist das weltweite Symbol für den Kampf der Menschen um Freiheit und für eine offene Gesellschaft. Wir wollen mit der Aktion den amerikanischen Präsidenten daran erinnern, dass die USA hieran immer einen großen Anteil hatten. Und dass uns diese gemeinsame Geschichte auch in Zukunft verpflichten sollte, Mauern zu überwinden“, sagt der Geschäftsführer der Initiative Offene Gesellschaft, Philip Husemann.
Das Mauerstück und der Brief sind bereits seit Oktober auf dem Weg nach Washington. Am 8. November soll das Mauerstück dort eintreffen und am 9. November – also dem Jahrestag des Mauerfalls – vor dem Weißen Haus übergeben werden. Der rbb berichtet, dass das Mauerstück per Sattelschlepper vom Flugzeug zum Regierungssitz der USA gebracht werden. Ob Trump dann aber tatsächlich den Brief lesen werde, wisse die Initiative nicht, so der rbb.