Che Guevara Personen und Persönlichkeiten

Bestimmte Begegnungen prägten brachten den Revolutionär auf seinen Weg und bestärkten ihn in seinen Taten.

Fidel Castro, Vater der Revolution

Die Revolutionäre Fidel Castro und Che Guevara kämpften im Dschungel und auf der Weltbühne gemeinsam gegen Kapitalismus und Imperialismus.

Der am 13. August 1926 in Mayari auf Kuba geborene Fidel Castro hatte schon in seiner Jugend den Entschluss gefasst, für die Armen zu kämpfen. Mit diesem Ziel vor Augen, beendete er 1950 seine juristische Ausbildung mit dem Doktortitel. Als nächstes wollte er sich 1952 in das Parlament wählen lassen, doch General Batista stürzte Präsident Socarras und sagte die Wahl ab. Castro zog daraufhin gegen Batista vor Gericht, musste aber eine Niederlage hinnehmen und versuchte im folgenden Jahr, den Diktator mit unkonventionellen Mitteln in die Knie zu zwingen: Er organisierte einen bewaffneten Aufstand.

Der Versuch misslang, und drei Jahre später schlug auch der zweite bewaffnete Anlauf fehl, den Castro von Mexiko aus unternahm. Die zwölf Überlebenden dieser blutigen Aktion, unter ihnen Che Guevara, zogen sich in die Berge der Sierra Maestra zurück und führten in den folgenden Jahren einen Guerillakrieg gegen die von den USA unterstützte Armee Batistas.

Am Neujahrstag 1959 stellte sich überraschend der Erfolg ein: Batista gab sich geschlagen und floh, und Castro marschierte siegesreich und triumphierend mit seinen Kämpfern in Havanna ein.

Viereinhalb Jahrzehnte Castro-Politik

Seither steht Castro an der Spitze Kubas, das er weitestgehend selbst in diktatorischer Manier regiert. Zwei Jahre nach dem Sieg über Batista erklärte er Kuba zum sozialistischen Staat und befand Wahlen für überflüssig. Die Medien unterliegen einer mehr oder weniger strengen Zensur. Fidel Castro ist wohl der Staatsmann der Neuzeit, gegen den die meisten Mordpläne gehegt wurden, doch mit seinem gut ausgebauten Geheimdienst und der stärksten Armee Südamerikas wusste er sämtliche Umsturzversuche abzuwenden.

In der Innenpolitik genoss der Bildungssektor Priorität - die Zahl der Analphabeten wurde drastisch reduziert - und das Gesundheitswesen wurde zum besten Südamerikas ausgebaut. In der Bevölkerung wurde eine soziale Gleichheit auf niedrigem Niveau erreicht. Trotz gravierender wirtschaftlicher Probleme des Landes und großer Entbehrungen bringen ihm die Kubaner bis heute Loyalität und Verehrung entgegen.

Verstärkt durch den Wegfall der sowjetischen Handelspartner seit Beginn der 1990er, zwangen die wirtschaftlichen Missstände Castro zu einer neuerlichen Öffnung gen Westen und sogar zur Freigabe des US-Dollars als Zahlungsmittel. Was ihn aber nicht davon abhielt, sich zum 40. Jahrestag der Revolution 1999 feiern zu lassen und zu verkünden, dass "die Revolution gerade erst begonnen" habe. Zwei Jahre später feierte die Öffentlichkeit seinen 75. Geburtstag und musste gleichzeitig gewahr werden, dass auch ein heute noch "Sozialismus oder Tod" verkündender Fidel nicht von ewiger Dauer ist: Während einer Rede erlitt das Staatsoberhaupt einen Schwächeanfall. Seitdem hat er leise ins Volk geworfen, dass sein jüngerer Bruder Raúl, der jetzige Verteidigungsminister, als sein Nachfolger bereit stehe.

Gemeinsame Kämpfer: Fidel und Che

Castro und Guevara begegneten sich erstmals 1954 in Mexiko, wo sich Castro gerade von dem misslungenen ersten Putschversuch gegen Batista erholte und die "Bewegung 26. Juli" ins Leben rief, die den zweiten Coup gegen das Staatsoberhaupt vorbereiten sollte. Che, dem die Herrschaft Batistas ebenfalls ein Greuel war, hatte Fidels vorangegangene Aktivitäten mit großem Interesse verfolgt und nutzte die Gelegenheit, sich der Gruppe anzuschließen. Am Neujahrstag 1959 gelang ihnen die Vertreibung des Diktators.

Im November desselben Jahres ernannte Castro Che Guevara zunächst zum Leiter der Nationalbank und hob ihn schließlich 1961 in den Posten des Ministers der Industrie. Che erwies sich als die treibende Kraft hinter der Abkehr Kubas von den westlichen Ländern. Die von ihm durchgesetzten wirtschaftlichen Reformen stießen auf harsche Kritik in den USA und veranlassten auch die obersten Zehntausend Kubas, ihrer Heimat den Rücken zu kehren. Mehr aus der Not heraus suchte er daraufhin die Nähe zum Ostblock, durch die das Verhältnis zu den USA endgültig kippte.

Wegbereiterin und erste Ehefrau: Hilda Gadea Acosta

Hilda Gadea Acosta ist die Frau, die Che Guevaras Sinn für den Kommunismus schärfte. Und bei ihr liegen die Wurzeln für seinen Kontakt zu Fidel Castro.

Hilda Gadea Acosta kam am 21. März 1925 in Lima zur Welt. "Die Chinesin", wie sie aufgrund ihrer chinesisch-indianischen Augenform von ihren Freunden genannt wurde, engagierte sich schon früh in politischen Jugendorganisationen, wo sie als überzeugte Marxistin auftrat und sich als grandiose Rednerin hervortat. Später studierte sie Wirtschaftswissenschaften und hatte eine Position als Regierungsangestellte inne.

Als sich General Manuel Apolinario Odria Anfang Oktober 1948 in Peru an die Macht putschte, floh sie zunächst in die guatemaltekische Botschaft. Alles in ihr sträubte sich dagegen, in einer Diktatur zu leben. Bald darauf wanderte sie nach Guatemala aus.

Die Intellektuelle

Che und Hilda lernten sich im Dezember 1953 in Guatemala kennen. Während er sich schnell zu ihr hingezogen fühlte und von ihrer Direktheit angetan war, traute sie ihm anfangs nicht sonderlich viel zu: Sie hielt ihn für zu eitel und oberflächlich, um intelligent sein zu können. Dennoch verabredeten sie sich immer wieder und begannen Bücher auszutauschen. Zweifellos waren Hildas Intellekt und ihre politische Gesinnung sehr bedeutsam für Ches politische Entwicklung. Sie war diejenige, die ihn endgültig in seinem Interesse für den Kommunismus bestärkte. Gemeinsam lasen und diskutierten sie die Bücher der großen russischen Schriftsteller wie Tolstoi, Dostojewski oder Gorki und diskutierten die weltweiten Entwicklungen, den Ursprung des Kapitalismus und des Staates. Von Maos Schriften war Che absolut fasziniert. Über ihre Zeit in Guatemala schrieb Hilda später: "Guatemala überzeugte ihn ein für allemal von der Notwendigkeit, mit den Waffen in der Hand gegen den Imperialismus zu kämpfen und zur Offensive überzugehen."

Im Jahr 1954 verließen Che und Hilda Guatemala, um im September in Mexiko-City einzutreffen. Hier sollen sie geheiratet haben, und am 15. Februar 1956 erblickte ihre Tochter Hilda Beatriz, später Hildita genannt, das Licht der Welt.

Verbindung zu Castro

Hilda stellte Che ihren peruanischen und kubanischen Freunden vor, zu denen auch Fidel Castros Vertrauter Nico López und weitere seiner Anhänger zählten. Diese Personen befragte Guevara ausführlich nach Fidel Castro, den Protagonisten der revolutionären Szene. Dies geschah nur kurz bevor er ihm zum ersten Mal persönlich gegenüber stehen sollte.

Von Castros Plänen begeistert, schloss sich Che 1954 dessen Gruppe an und machte sich gemeinsam mit diesem Trupp auf nach Kuba, um dort zu kämpfen. Seine Frau Hilda und die kleine Hildita ließ er in Mexiko zurück. 1959 ließ sich Che von Hilda scheiden, um Aleida March de la Fore heiraten zu können, die er bei seinen letzten Kämpfen kennen gelernt hatte. Dennoch holte er später seine erste Frau und ihre gemeinsame Tochter nach Kuba nach, wo sie sich in seiner unmittelbaren Nähe aufhielten.