"Staugeplagteste Stadt Deutschlands" In diesen Städten stehen deutsche Autofahrer am längsten im Stau

Autos fahren in München über die Ludwigstraße auf den Odeonsplatz mit der Feldherrnhalle zu
Durch verstopfte Straßen in den Stoßzeiten soll ein durchschnittlicher Pendler in München im vergangenen Jahr 74 Stunden verloren haben
© Matthias Balk / DPA
München hat den unliebsamen Titel der "staugeplagtesten Stadt Deutschland" verteidigt. Mehr als 70 Stunden haben Pendler 2022 im Durchschnitt hier verloren. Im Vergleich mit den internationalen Spitzenreitern ist das allerdings eine gefühlte Kaffeepause. 

München ist nach Daten des Verkehrdienstleisters Inrix weiterhin "die staugeplagteste Stadt Deutschlands". Durch verstopfte Straßen in den Stoßzeiten habe ein durchschnittlicher Pendler im vergangenen Jahr dort 74 Stunden verloren. In Berlin kam er demnach auf 71, in Hamburg auf 56 Stunden im Stau. Auch in Potsdam, Darmstadt, Leipzig, Freiburg, Lübeck, Bremen und Nürnberg habe ein Pendler übers Jahr so mindestens 40 Stunden vertrödelt, teilten die Datenexperten am Dienstag mit.

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Der Mittlere Ring, der Elbtunnel in Hamburg und das Dreieck Köln-Heumar "sind die größten Stauschwerpunkte in Deutschland", teilte Inrix mit. Immerhin verbrachten Pendler in München 2022 aber durchschnittlich fünf Stunden weniger im Stau als noch 2021, während der Zeitverlust in Hamburg und Berlin stieg.

London ist Stau-Weltmeister

In London (156 Stunden), Chicago (155 Stunden) und Paris (138 Stunden) ist es demnach weit schlimmer. Für Palermo (121 Stunden) ermittelte Inrix eine Durchschnittsgeschwindigkeit von gerade mal 14 Stundenkilometern in der Innenstadt.

Im Jahr 2022 sei der traditionelle Pendlerverkehr am Morgen und am späten Nachmittag zurückgekehrt, sagte Verkehrsanalyst Bob Pishue mit Blick auf vorangegangene Beschränkungen in der Corona-Krise. Das Verkehrsaufkommen in Deutschland, gemessen in Fahrzeugkilometern an Wochentagen, stieg laut Inrix um 21 Prozent im Vergleich zu 2021 und lag damit acht Prozent über dem Niveau von 2019.

Für die Studie wurden Stau- und Mobilitätsdaten in mehr als 1000 Städten in 50 Ländern ausgewertet.

DPA
yks

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