Der FC Bayern München ist zum 31. Mal deutscher Fußball-Meister. Nach der 2:3-Niederlage von RB Leipzig bei Borussia Dortmund am Samstagnachmittag können die Münchner von den Sachsen, die sieben Punkte weniger haben, nicht mehr von Platz eins verdrängt werden. Das Heimspiel der Bayern am Samstagabend (18.30 Uhr) gegen Borussia Mönchengladbach ist demnach nicht mehr entscheidend für den Titelkampf.
Es ist für die Münchner die neunte Meisterschaft nacheinander. Und für den 30. Titelgewinn zu Bundesligazeiten erhalten sie nun einen fünften Meisterstern auf den Trikots. "Den wollen wir natürlich holen", hatte Trainer Hansi Flick vor dem 32. Spieltag gesagt. Für Angreifer Thomas Müller und Abwehrspieler David Alaba ist es der zehnte Meistertitel, sie sind damit die Rekordmeister unter den Spielern.
FC Bayern München gewinnt nur die Meisterschaft
Für die Bayern, die in der vergangenen Saison das Triple schafften, ist die Meisterschaft in diesem Jahr der einzige Titelgewinn. Im DFB-Pokal waren sie in der 2. Runde gegen den Zweitligisten Holstein Kiel ausgeschieden. Und in der Champions League scheiterten sie als Titelverteidiger im Viertelfinale an Paris Saint-Germain.
Für Hansi Flick ist der insgesamt siebte Titelgewinn unter seiner Leitung als Chefcoach und das Abschiedsgeschenk an den FC Bayern. Der 56-Jährige wird seinen Vertrag zum Saisonende vorzeitig auflösen. Flick wird als Nachfolger von Bundestrainer Joachim Löw gehandelt. Der 61-Jährige hört nach der Europameisterschaft im Sommer beim DFB auf. Nachfolger von Flick als Bayern-Coach wird Julian Nagelsmann, der für eine hohe Ablösesumme von RB Leipzig nach München wechselt.

FC Bayern München - Borussia Mönchengladbach 6:0
Nach dem Schlusspfiff zogen sich die Bayern-Profis rote T-Shirts mit einer großen Neun auf der Vorderseite über. Trainer Hansi Flick ging zu jedem einzelnen Spieler und gratulierte. Im Mittelkreis tanzen und sangen Weltfußballer Robert Lewandowski & Co. "Campeones, Campeones, olé olé olé". Die 31. Meisterschaft hatten sie zuvor schon als TV-Zuschauer in der Kabine gefeiert, die Titel-Zugabe zelebrierten sie mit einer Torgala auf dem Rasen der Allianz Arena. "Es ist immer ein besonderes Gefühl", sagte Kapitän Manuel Neuer.
Beim locker-flockigen 6:0 (4:0) gegen eine Spalier stehende Gladbacher Borussia demonstrierten die Titelsammler des scheidenden Trainers Hansi Flick am Samstagabend eindrucksvoll, wer die beste Mannschaft in Deutschland ist. "Das war ein klasse Spiel und ein guter Zeitpunkt, um zu zeigen, wer deutscher Meister ist", sagte Lewandowski im TV-Sender Sky. Gladbachs Jonas Hofmann konstatierte dagegen konsterniert und treffend: "Das war heute viel zu wenig."
Lewandowski kam als Mann des Spiels mit seinen Saisontreffern 37, 38 und 39 dem fast 50 Jahre alte 40-Tore-Rekord von Gerd Müller ganz nahe. An den noch ausstehenden zwei Spieltagen ist dem 32 Jahre alte Polen nicht nur zuzutrauen, die Bestmarke des früheren Bayern-"Bombers" zu egalisieren, sondern sie zu überbieten.
TSG 1899 Hoffenheim - FC Schalke 04 2:4
Der FC Schalke 04 hat in Spiel eins nach den Angriffen der eigenen Fans den nächsten sportlichen Tiefschlag kassiert und seine Bundesliga-Abschiedstournee mit einer Niederlage eröffnet. Das Team von Cheftrainer Dimitrios Grammozis verlor trotz Zwei-Tore-Führung mit 2:4 (2:0) bei der TSG 1899 Hoffenheim und wartet damit seit November 2019 auf einen Auswärtssieg in der Liga. Die Tore von Mark Uth (12. Minute) und Ex-Weltmeister Shkodran Mustafi (42.) ließen Schalke bis zur Halbzeit noch auf den dritten Saisonerfolg hoffen, doch daraus wurde nichts.
Andrej Kramaric (47.), Kevin Akpoguma (52.), Christoph Baumgartner (60.) und Ihlas Bebou (64.) trafen innerhalb von gut 15 Minuten und bescherten der TSG damit die noch benötigten Punkte zum Verbleib in der Bundesliga. Anders als im Hinspiel, als die Elf von Sebastian Hoeneß mit 0:4 gegen Schalke verlor, bewies die TSG diesmal große Moral und blieb so im fünften Ligaspiel in Serie ungeschlagen.

VfL Wolfsburg - 1. FC Union Berlin 3:0
Der VfL Wolfsburg ist im Rennen um die Champions-League-Plätze wieder in der Spur. Nach drei Niederlagen in den vorangegangenen vier Spielen schlugen die Niedersachsen den Europa-League-Anwärter Union Berlin am Samstag mit 3:0 (1:0) und verteidigten dadurch den dritten Tabellenplatz der Fußball-Bundesliga. Alle drei Tore schoss der Kroate Josip Brekalo (12., 63. und 89. Minute). Sollte der VfL auch seine beiden letzten Saisonspiele gegen RB Leipzig und Mainz 05 gewinnen, würde er sich zum ersten Mal seit 2015 und zum dritten Mal überhaupt für den wichtigsten Wettbewerb des europäischen Club-Fußballs qualifizieren.
Werder Bremen - Bayer Leverkusen 0:0
Nach sieben Liga-Niederlagen in Serie hat Werder Bremen mal wieder einen Punkt geholt, einen großen Schritt im Kampf gegen den Abstieg aus der Fußball-Bundesliga aber verpasst. Gegen Bayer Leverkusen erkämpften sich die Grün-Weißen ein 0:0 und stoppten damit zumindest ihre dramatische Talfahrt. Dennoch wird für die Bremer das Zittern weitergehen. Für Leverkusen war das Remis ebenfalls zu wenig. Die Qualifikation für die Champions League ist nicht mehr möglich, auch das Ticket für die Europa League hat das Team von Trainer Hannes Wolf noch nicht sicher.
Werder verkürzte durch das verdiente Unentschieden den Rückstand auf den FC Augsburg auf zwei Punkte. Am Samstag kommt es in Augsburg zum brisanten und vielleicht vorentscheidenden Kellerduell. Fehlen wird dann Eren Dinkci, der in der Nachspielzeit die Rote Karte sah.
FC Augsburg - VfB Stuttgart 1:2
Die Lage des FC Augsburg im Abstiegskampf der Fußball-Bundesliga hat sich auch durch die Rückkehr von Markus Weinzierl nicht entschärft. Mit dem Trainer-Nachfolger von Heiko Herrlich verlor der FCA am Freitag mit 1:2 (0:1) beim VfB Stuttgart und wartet nun seit fünf Spielen auf einen Sieg. Philipp Förster (11. Minute) und Sasa Kalajdzic (74.) sorgten mit ihren Treffern für den Erfolg des Aufsteigers, der seine Mini-Chance auf die Teilnahme am Europapokal wahrte. Für Augsburg war der Ausgleich durch Florian Niederlechner (59.) zu wenig. Der Vorsprung auf die Abstiegszone beträgt vor den Spielen der Konkurrenz am 32. Spieltag drei Punkte.